Nicht jede Kübelpflanze muss jährlich umgetopft werden. Wie man erkennen kann, wann eine Pflanze mehr Platz für ihre Wurzeln braucht, erklärt Gabriele Kleuvers, Parkchefin im Britzer Garten.

Peter Roll, Zehlendorf: Wir haben auf dem Balkon diverse Oleander, 1,40 Meter hoch in Kübeln – Durchmesser oben 50 Zentimeter, 1,10 Meter hoch und Durchmesser 25 Zentimeter sowie 60 Zentimeter hoch mit Durchmesser 20 Zentimeter. Müssen diese umgetopft werden? Wenn ja, wann muss das gemacht werden?

Gabriele Kleuvers: Die Entscheidung, ob eine Pflanze umzutopfen ist, hängt nicht unbedingt mit ihrer Größe zusammen, sondern entscheidet sich eher am Zustand des im Topf befindlichen Wurzelraumes und am Gesamteindruck der Pflanze. Spätestens dann sollte umgetopft werden, wenn die Pflanzenwurzeln die Erde über den Topf hinaus angehoben oder das Pflanzgefäß schon gesprengt haben.

Weiterhin empfiehlt sich das Umtopfen, wenn der Wurzelballen das Gießwasser nicht mehr halten kann und es so, wie es oben hineingegossen wird, nach unten durch den Topf wieder herausfließt. Genauso verhält es sich, wenn das Gießwasser nicht gleichmäßig aufgesaugt wird, sondern sich oben auf dem Wurzelballen kleine Lachen bilden, die längere Zeit dort stehen.

Junge Kübelpflanzen sollten bis zu einem Alter von vier bis fünf Jahren jährlich einen größeren Topf erhalten, damit sie eine schöne Blattmasse bekommen. Bei stark zehrenden Pflanzen ist ein jährliches Umtopfen ebenfalls sinnvoll, was in diesem Fall aber für den Oleander nicht zutrifft. Pflanzen, die sehr stark zurückgeschnitten wurden, sollten ebenfalls neue Erde erhalten.

Da in der Regel nicht jährlich umgetopft werden muss, sollte für den neuen Topf ein größerer Durchmesser von etwa fünf bis zehn Zentimetern im Vergleich zu dem alten gewählt werden. Die beste Zeit für die Umtopfarbeiten ist das Frühjahr zu Beginn des einsetzenden Wachstums. Wenn die Pflanze blüht, sollte nicht umgetopft werden, da dies eher das Triebwachstum anregt und die Blühwilligkeit dann nachlässt.

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