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Innere Hebriden in Schottland Wie Brillanten im Meer

Die Inneren Hebriden sind für den Fotografen Martin Lengemann der schönste Ort der Welt - auch weil das Wetter dort so unbeständig ist. Seine Fotos zeigen die Inseln vor der Küste Schottlands in immer neuem Licht.

Als Martin Lengemann  vor 20 Jahren das erste Mal nach Schottland kam, war es um ihn geschehen. Auf seiner Reise durch das Land verlor der Fotograf sein Herz - an die freundlichen Menschen, aber vor allem an die Natur. "Die Schönheit der Landschaft hat mich zu Tränen gerührt", sagt der 45-Jährige.

Lengemann ist seit seiner Kindheit oft und immer wieder in Großbritannien. Als Junge verbrachte er die Schulferien oft bei Onkel und Tante in London, später fotografierte er überall im Land für seine Auftraggeber, Redaktionen und Zeitungen, und auch für sich selbst. Besonders angetan haben es ihm die Inneren Hebriden.

"Für mich sind sie das schönste Fleckchen Erde", sagt er und zitiert lachend einen schottischen Zusatz zur Schöpfungsgeschichte, der ihm aus der Seele spricht: "Gott schuf Himmel und Erde, und als er fertig war, schaute er hinunter und warf eine Handvoll Brillanten ins Meer - die Hebriden."

Das Wetter ändert sich laufend, genau wie das Licht

Als Lengemann zuletzt dort war, im Frühjahr, wollte er auf den Inseln an der Nordwestküste Schottlands seine Ferien verbringen, Ruhe finden nach einer sehr anstrengenden Phase des Arbeitens. Fotografiert hat er trotzdem. In der Serie "Geheimnisvolles Schottland", die damals entstanden ist, versucht er das einzufangen, was ihn an den Hebriden am meisten fasziniert: "Das Licht verändert sich ständig", sagt er - und damit auch die Landschaft.

Wenn es regnet, "und es regnet eigentlich jeden Tag", hört das meist schnell wieder auf. Wenn es bewölkt ist, reißt manchmal schon Minuten später der düstere Himmel wieder auf. Und wenn dann die Sonne scheint, glitzert das Meer vor den Stränden mit ihrem weißen Sand türkis, "fast wie in der Karibik", sagt Lengemann.

Der in Berlin lebende Fotograf macht am liebsten Schwarzweißaufnahmen. "Ich sehe beim Fotografieren in Grautönen", sagt er. Das passiere automatisch. Bei seinen Aufnahmen geht es um Schattierungen, nicht um Farben. Und dabei kommt ihm das Licht über Schottland gerne zu Hilfe.

emt