Planck-Daten veröffentlicht :
Die Urknall-Sensation - im Staub aufgelöst

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Der Blick des europäischen Weltraumteleskops Planck auf den Ausschnitt des Weltraums, der von Bicep2 durchmustert worden war (von weiße Linie eingekreist). Die unterschiedlichen Farben zeigen unterschiedliche Staubmengen an, die Textur gibt den Verlauf des galaktischen Magnetfeldes wieder - sichtbar gemacht durch die Messung des polarisierten Lichts, das von dem strahlenden interstellaren Staub ausgeht. Das Foto zeigt, dass die höchste Staubkonzentration (oben) in der Ebene der Milchstraße vorkommt, aber die Menge im Bicep2-Sichtfeld durchaus nicht zu vernachlässigen ist.
Es sollte der erste direkte Beweis für den Urknall sein, ein Bild aus der allerersten Geburtsphase des Universums. Amerikanische Astronomen am Südpol jubelten. Die Europäer haben die Blase jetzt vom Weltraum aus zum Platzen gebracht.

„Leider haben wir nicht bestätigen können, dass es sich bei dem Signal um den Abdruck der kosmischen Inflation handelt“. Jean-Loup Puget, einer der leitenden  Wissenschatfler der europäischen Planck-Mission hat jetzt einen der größten Flops der jüngeren Kosmosforschung offiziell besiegelt (hier das Paper). Das spektakuläre „Echo vom Urknall“, sogenannte primordiale Gravitationswellen, die nur den Bruchteil einer Sekunde nach dem Urknall enstanden sein dürften, und die man Mitte März  vergangenen Jahres mit Hilfe von Teleskopen am Südpol zum ersten Mal bekannt machte, waren nichts weiter als ein staubiger Schleier auf den Teleskopaufnahmen.

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