E-Books :
Wir sind die Fährtenleser der neuen Literatur

Von Elke Heinemann
Lesezeit: 8 Min.
Eine E-Book-Leserin in Berlin. Viele Anbieter digitaler Literatur haben ihren Sitz in der Hauptstadt.
Dichtung ist längst auch digital: Auf der Suche nach E-Books abseits des Mainstreams führt der Weg in Deutschland vor allem nach Berlin. Doch die engagierten Spezialverlage haben auch spezielle Probleme.

Vor kurzem ist in der Literaturzeitschrift „Volltext“ ein Aufsatz erschienen, in dem der Dichter und Publizist Felix Philipp Ingold der Literaturkritik „in Klagenfurt und anderswo“ vorgeworfen hat, mit der „Laienherrschaft“ jener Masse zu paktieren, die nicht an literarischen Kunstformen interessiert sei, sondern nur an wirklichkeitsnahen, unterhaltsamen, spannenden und anrührenden Stoffen. Ingold empfiehlt, das gedruckte Buch künftig der Dichtung aus dem Elfenbeinturm vorzubehalten, weil sie mehrfache Lektüre lohne. Für trendig-realistische, durch ausreichende „Likes“ beglaubigte, mit Klagenfurter Bachmann-, Deutschen Buch- und Meraner Lyrikpreisen ausgezeichnete Werke bleibe dann der Weg des elektronischen Publizierens. So nähmen sie keinen physischen Raum ein und könnten jederzeit gelöscht werden.

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