Hilden/Haan Flieger bleiben am Boden

Düsseldorf · Die Betriebserlaubnis für den Flugplatz Kesselsweier ruht, weil die Landebahn zu kurz ist. Die Luftsportgemeinschaft will bis Ende April ein Gutachten vorlegen, wie die Piste eingeschränkt genutzt werden kann.

Nach einem Gespräch mit der Bezirksregierung war Vorsitzender Elmar Weischede gestern optimistisch, was die Zukunft der Luftsportgemeinschaft angeht. Die 600 Meter lange Start- und Landebahn sei für geübte Piloten und bestimmte Typen von Flugzeugen nutzbar. Welche, das soll ein Gutachten bis Ende April klären. Dann sei die Bezirksregierung bereit, der eingeschränkten Nutzung des Flugplatzes zuzustimmen. Bis dahin ruhe die Betriebserlaubnis, der Flugbetrieb sei eingestellt, erläuterte Weischede. Die Vereinsmitglieder seien gefasst: „Wir haben ja geahnt, was auf uns zukommt. Wir wollen das Gelände aber auf keinen Fall aufgeben.“

2000 Bäume müssten fallen

Laut einer Richtlinie aus dem Jahr 1967 müssen die Start- und Landebahn für den Segelflugplatz mindestens 800 Meter lang sein. Die Piste am Kesselsweier ist aber nur 600 Meter lang und wurde vor 1967 genehmigt. Seitdem sei der Flugplatz praktisch mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben worden, erläuterte Weischede. Ende 2006/Anfang 2007 habe die Bezirksregierung jedoch Druck gemacht und mit dem Entzugs der Betrieberlaubnis gedroht, hatte Vorstandsmitglied Stefan Kulas erläutert. Für eine Verlängerung der Start- und Landebahn müssten rund 2000 Bäume gefällt werden. Deshalb komme diese Lösung nicht in Betracht. Eine Verlängerung der Startbahn auf Haaner Stadtgebiet war am Widerstand der Gartenstadt gescheitert. Angedacht worden war auch, das Flugfeld rund 100 Meer weiter an die Elberfelder Straße zu verlegen. Dort hätte die Landebahn theoretisch auf 800 Meter verlängert werden können. Dies scheide aus Kostengründen, wasserrechtlichen und ökologischen Problemen aus, berichtete Weischede. Im Bereich der angedachten, neuen Landebahn befinden sich unter anderem zwei Quellen. Weil der Flugplatz nicht nur in einem Naturschutzgebiet, sondern auch in einem besonders geschützten Flora-Fauna-habitat-Gebiet liegt, hätte einer Verlegung auch die Untere Landschaftsbehörde zustimmen müssen. Dies hielt Baudezernent Horst Thiele für unwahrscheinlich.

Schulungen ausgelagert

Deshalb habe man sich einvernehmlich mit dem Verein von dieser Lösung verabschiedet, bestätigte Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Die Grundstücke entlang der Elberfelder Straße gehören der Stadt Hilden ebenso wie der heutige Flugplatz. Die Luftsportgemeinschaft schult zurzeit bei benachbarten Vereinen in Langenfeld, Leverkusen und Düsseldorf.

(RP)
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