Nach unautorisierter Reparatur: „Error 53“ – Apple legt iPhones lahm

Austausch von Teilen nur noch in Vertragswerkstätten

Klammheimlich hat Apple dafür gesorgt, dass iPhone-Besitzer bei einer Reparatur auf die Vertragsshops des Unternehmens angewiesen sind – und damit deutlich mehr Geld bezahlen müssen als beim Smartphone-Doktor um die Ecke.

Das berichten die „DIE WELT“ und der britische „Guardian“. Betroffen sind demnach Zehntausende iPhones mit dem Betriebssystem iOS in der Version 9 und einem Fingerabdruck-Sensor. Das System überprüfe im Falle einer Reparatur des Home-Buttons, ob Ersatzteile in einer nicht-autorisierten Werkstatt eingebaut werden.

► Ist das der Fall, folgt „Error 53“ – das iPhone verweigert seine Arbeit und der Nutzer verliert, wenn kein Backup vorhanden, seine gesamten Daten.

Ähnliches kennt man bislang höchstens von Autoherstellern. Dort gilt seit jeher: Wer sein Auto reparieren lässt und dabei nicht auf eine Vertragswerkstatt des Herstellers zurückgreift, verliert die Garantie.

Reine Geldschneiderei?

Problem für alle iPhone-Nutzer: Der Home-Button ist eine der am häufigsten genutzten Komponenten des Smartphones und damit auch besonders anfällig für Schäden. Würde man in der Werkstatt um die Ecke etwa 30 bis 50 Euro für die Reparatur bezahlen, verlangt Apple eine Kostenpauschale von 350 Euro.

Übrigens: Auch wer erst NACH der Reparatur das neue Betriebssystem auf sein iPhone spielt, ist betroffen. Auch nachträglich erkennt das Gerät ein nicht von Apple eingebautes Ersatzteil ...

Zehntausende Nutzer berichten bereits über „Error 53“.

Apple schiebt als Argument die Sicherheit der Nutzer vor. Man wolle verhindern, dass die Daten der Nutzer mit dem Austausch des Fingerabdruck-Sensors durch Unbefugte in falsche Hände geraten.

Experten zweifeln daran, dass das der einzige Grund ist. Vielmehr sei dem Konzern daran gelegen, das Reparaturgeschäft nicht an Drittwerkstätten zu verlieren.

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