TVB Stuttgart

Es kriselt: TVB Stuttgart ist chancenlos beim Vorletzten

Müller
Der TVB Stuttgart hatte große Probleme mit der Eulen-Abwehr. Hier wird der Ex-Ludwigshafener Jerome Müller von Jan Remmlinger gestoppt. Die 24:28-Niederlage schmeichelt dem TVB noch. © Harry Reis

Der Handball-Erstligist TVB Stuttgart liefert seinen Fans an den heimischen Bildschirmen derzeit schwer verdauliche Kost. Das 24:28 (8:14) bei den Eulen Ludwigshafen war die fünfte Niederlage in Folge. Das Schlimme: Das Team von Trainer Jürgen Schweikardt war deutlicher unterlegener, als es das Ergebnis suggeriert. Zwischenzeitlich lag der fahrig und ohne Selbstvertrauen auftretende TVB gegen den Tabellenvorletzten mit zehn Toren im Hintertreffen.

Wer den TVB in der Hinrunde hat spielen sehen, der dürfte sich im neuen Jahr – bis auf wenige Ausnahmen – verwundert die Augen reiben. Es scheint nicht viel übrig geblieben von der spielerischen Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der Stuttgart zu Beginn der Saison den Gegnern Respekt eingeflößt hatte. Es sieht eher danach aus, als sehne der TVB das Saisonende herbei. Wenn nicht alles täuscht, stehen ihm noch harte Wochen bevor. In der derzeitigen Verfassung jedenfalls muss sich der TVB Sorgen machen, die angepeilten vier Punkte zu sammeln, die zum Ligaverbleib wahrscheinlich vonnöten sein werden.

Nur eine Parade von Prost

Keine Frage: Wie sehr der verletzte Torhüter Jogi Bitter dem Team fehlt, war am Donnerstagabend in der Ludwigshafener Ebert-Halle – wieder einmal – zu sehen. Primoz Prost verlor in den ersten 30 Minuten das Duell mit seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Gorazd Skof um Längen. Einen einzigen Ball bekam Prost zu fassen. Das große Problem der Gäste war jedoch nicht die Defensive. Die stand zunächst gar nicht so schlecht und zwang die Eulen bei nahezu jedem Angriff ins Zeitspiel. Irgendwie jedoch schaffte es das Team von Trainer Benjamin Matschke immer wieder, den Ball doch noch auf den letzten Drücker an Prost vorbeizumogeln. Bis zum 5:4 (13.) war die Partie noch ausgeglichen, dann häuften sich die Fehler beim TVB. Und weil er durch die langen Angriffe der Eulen nicht so häufig vor dem gegnerischen Tor auftauchte, schmerzten die Fehlpässe und Ballverluste doppelt.

Schweikardt brachte Adam Lönn, der für mehr Durchschlagskraft aus dem Rückraum sorgen sollte. Doch auch dem Schweden unterliefen im Übereifer etliche Fehler, die Eulen konterten zum 9:4 (19.). Im Spiel Sechs gegen sechs kamen die Gäste gegen die kompakte Deckung der Heimmannschaft kaum in aussichtsreiche Wurfpositionen. Die Eulen wurden immer selbstbewusster. Der starke Hendrik Wagner traf zum 13:7 (29.), Jan Remmlinger zum 14:8-Pausenstand ins verwaiste Stuttgarter Tor. Die Halbzeitstatistik sprach Bände: Nur 44 Prozent seiner Angriffe brachte der TVB im Tor unter, die Eulen 63 Prozent.

Debakel verhindert

Im zweiten Spielabschnitt ging’s zunächst im selben Muster weiter: Der Tabellenvorletzte beherrschte die Partie nach Belieben, spätestens nach Azat Valliulins Treffer zum 18:11 (38.) war die Partie so gut wie durch. Der TVB fand einfach keine Mittel, die Fehlerquote blieb unverändert hoch. Bezeichnend: Viggó Kristjánsson scheiterte gleich zweimal vom Siebenmeterstrich.

Nach Wagners Konter zum 21:11 (43.) hieß das Ziel lediglich noch Schadensbegrenzung. Das gelang dem TVB tatsächlich gegen die in der Schlussviertelstunde nicht mehr konzentriert auftretenden Eulen. Nach dem 27:18 (50.) verkürzten die Gäste nach und nach zum 24:28-Endstand, der die wahren Kräfteverhältnisse an diesem Abend jedoch nur unzureichend widerspiegelt. Und dies muss dem TVB Stuttgart zu denken geben.

Am Samstag in einer Woche kommt mit FA Göppingen die Mannschaft der Stunde. Indes: Eigentlich spielt der Gegner für den TVB derzeit eine eher untergeordnete Rolle. Das Team hat mit sich selbst genug zu tun.

Eulen Ludwigshafen: Skof, Tomovski; Dietrich, Scholz (2), Haider (4), Remmlinger (1), Falk, Durak (5/2), Bührer (3), Mappes, Wagner (6), Meddeb, Neuhaus, Valiullin (3), Klimek (1), Klein (3).

TVB Stuttgart: Prost, Lehmann; Häfbner (2), Weiß (1), Lönn (5), Schulze, Röthlisberger, Nicolaus, Zieker (6), Müller (3), Pfattheicher (2), Pesevski (1), Kristjánsson (4/2), Wieling.

Der Handball-Erstligist TVB Stuttgart liefert seinen Fans an den heimischen Bildschirmen derzeit schwer verdauliche Kost. Das 24:28 (8:14) bei den Eulen Ludwigshafen war die fünfte Niederlage in Folge. Das Schlimme: Das Team von Trainer Jürgen Schweikardt war deutlicher unterlegener, als es das Ergebnis suggeriert. Zwischenzeitlich lag der fahrig und ohne Selbstvertrauen auftretende TVB gegen den Tabellenvorletzten mit zehn Toren im Hintertreffen.

Wer den TVB in der Hinrunde hat