Der als Klimaretter angetretene Kraftstoff Super E 10 findet immer weniger Anhänger in Deutschland. Während der Sprit-Absatz im vergangenen Jahr allgemein stieg, wurde weniger E 10 getankt.
Der aus einem erhöhten Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnene Kraftstoff Super E 10 hat es in Deutschland weiterhin schwer. Während der Absatz von Otto- und Dieselkraftstoffen im vergangenen Jahr generell gestiegen ist, floss weniger Super E 10 in die Tanks der Autofahrer.
Nach Angaben des Mineralöl-Wirtschaftsverbands legte der Verbrauch von Ottokraftstoffen in Deutschland zuletzt auf 18,53 Millionen Tonnen zu. Das ist ein Plus von 2,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Diesel-Absatz. Dieser stieg von 37,9 auf 38,7 Millionen Tonnen (+2,0 %). Ursache für den steigenden Verbrauch sind die boomenden Wirtschaft und die daraus resultierenden steigenden Fahrleistungen.
Den größten Anteil am Absatz von Ottokraftstoffen bestreitet der Klassiker Super E 5 mit einem Anteil von 83,1 Prozent (2016: 82, 8 %). Dagegen sank der Anteil von Super E 10 von 12,6 auf 12,4 Prozent, teilte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) mit. Der Marktanteil von Super Plus betrug wie im Vorjahr 4,5 Prozent.
Ursächlich für den sinkenden E 10-Absatz ist aus Sicht des BDBe der geringe Preisunterschied zum klassischen Benzin. Seitens des Staates müssten mehr Anreize geschaffen werden, um die E 10-Nachfrage anzukurbeln. Diese sei erforderlich, um den CO2-Ausstoß zu senken. Bioethanol hat CO2-Minderung von 75 Prozent gegenüber fossilem Benzin.
Dass eine höhere Preisdifferenz wirksam sein kann, zeigt laut BDBe das Nachbarland Frankreich. Dort hat Super E 10 einen Preisvorteil von 4,5 Cent pro Liter gegenüber Super E 5. Im vergangenen Jahr lag der E 10-Marktanteil bei 39 Prozent.
Hinter den Forderungen des BDBe steht allerdings auch die Sorge um das eigene Geschäft. Aufgrund des schrumpfenden E 10-Verbrauchs sinkt auch die Nachfrage nach Bioethanol. Von 2016 auf 2017 ging der Absatz um 8,8 Prozent zurück. Ein Grund für die schwache Akzeptanz des regenerativen Kraftstoffs war zudem die Diskussion um die Rohstoffe für die Bioethanol-Herstellung. Noch immer wird ein Großteil des Kraftstoffes aus Futtergetreide hergestellt, was viele Verbraucher mit Blick auf den Hunger in der Welt ablehnen.
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Stand vom 15.04.2021
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