Unbekannte sprengten am frühen Morgen in Lehnitz bei Oranienburg einen Fahrkartenautomaten. Ein zweiter Sprengsatz musste entschärft werden.
Lehnitz Gleich auf zwei Fahrkartenautomaten der S-Bahn hatten es unbekannte Täter in der Nacht zum Dienstag in Lehnitz (Oberhavel) abgesehen. Sie deponierten Sprengsätze in den Geräten, von denen aber nur einer richtig zündete. Die Täter entkamen.
Ein Fahrgast der Berliner S-Bahn entdeckte gegen 4 Uhr die Tat am Bahnhof Lehnitz. Auf dem Bahnsteig, an dem die Züge in Richtung Berlin halten, stand der Mann vor einem völlig zerstörten Fahrkartenautomaten. Das gesamte Innere des Gerätes war durch die Detonation eines Sprengsatzes aus dem Rahmen katapultiert worden. Der Mann rief die Polizei. Von den Tätern fehlte jedoch jede Spur, sie waren verschwunden.
Die Polizei vermutet, dass sie bereits deutlich vor 4 Uhr morgens zugeschlagen hatten, wie sich im Laufe des Tages während der Ermittlungen herausstellte. Als die ersten Beamten auf dem Bahnsteig eintrafen, fanden sie die Geldkassette aus dem Automaten auf dem Boden. Außerdem war dort blaue Farbe vesprüht. Nach Informationen der Berliner Morgenpost befand sich ein sogenanntes Safety-Pack in dem Behälter. Es explodiert nach dem Aufbrechen der Kassette. Die umherspritzende Farbe, die sich nicht abwaschen lässt, macht es für Diebe unmöglich, das eingefärbte Geld auszugeben.
Auch in dem Fahrkartenautomaten auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig hatten die Unbekannten einen Sprengsatz deponiert. Er hatte jedoch nicht gezündet. Aus Sicherheitsgründen ließen ihn Entschärfer der Bundespolizei detonieren und machten ihn dadurch unschädlich. Dies geschah jedoch außerhalb des Gerätes. Deshalb musste die Bahnstrecke von 5 Uhr an gesperrt werden. Betroffen waren der Zugverkehr der Linie S1 und der Regionalbahn.
Fahrkartenautomat in Lehnitz gesprengt
Wie ein Sprecher der Polizei weiter mitteilte, wurde der Verkehr gegen 9 Uhr wieder freigegeben. Zuvor hatten Beamte der Tatortsicherungsgruppe des Landeskriminalamtes Brandenburg Spuren gesichert. Den von den Tätern angerichteten Schaden beziffert die Polizei auf rund 20.000 Euro.
Die Ermittler suchen nun nach Zeugen, die in der Nacht zum Dienstag Verdächtiges im Bereich des S-Bahnhofes beobachtet haben. Sie werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (03301) 8510 zu melden.