Keine Android-Apps für Windows 10: Microsoft stoppt Projekt Astoria - und niemanden störts

Keine Android-Apps für Windows 10: Microsoft beendet Project Astoria
Microsoft hat das Projekt Astoria offiziell für beendet erklärt. Im Rahmen des Projekts sollten Tools entstehen, mit denen Android-Apps auf die Windows-Plattform portiert werden können. Wirklich stören dürfte das Ende des Projekts niemanden.

Es klang so vielversprechend: Im April 2015 startete Microsoft die Projekte Islandwood und Astoria. Sie sollten die Portierung von iOS- beziehungsweise Android-Apps für Windows 10 und Windows 10 Mobile ermöglichen. Nun kommt von Microsoft die Nachricht: Projekt Astoria wird eingestellt.

Stattdessen will Microsoft den Spieß nun umdrehen. Dafür hat Microsoft das Startup Xamarin übernommen, das die Entwicklung von Cross-Plattform-Apps erlaubt, die mit wenig Aufwand auf Windows, iOS, Android und OS X laufen. Über kurz oder lang dürfte Microsoft seine Entwickler eher dazu motivieren, ein Microsoft-Tool für die Cross-Plattform-Entwicklung zu nutzen, als Apps von Android zu Windows zu portieren.

Xamarin: Entwickler-Werkzeug für Windows, Android, iOS und OS X.

Xamarin: Entwickler-Werkzeug für Windows, Android, iOS und OS X.

Erhalten bleibt Projekt Islandwood, inzwischen bekannt als die Windows Bridge für iOS, mit der Entwickler iOS-Apps für Windows portieren können. Laut Microsoft hätten viele Entwickler die Existenz von zwei Portierungsmöglichkeiten für überflüssig gehalten. Entsprechend habe sich Microsoft dann entschlossen, nur die iOS-Bridge weiterzuentwickeln.

Über die verfassende Person

Das Aus für Projekt Astoria ist richtig. Statt Apps von anderen Plattformen mehr schlecht als recht zu kopieren, muss Microsoft mehr Anreize schaffen, hochwertige Anwendungen für Windows zu produzieren.

Sowohl Android- als auch iOS-Apps folgen eigenen Designsprachen und Bedienungskonzepten, die unter Windows mehr als einige optische Anpassungen verlangen. Ein Gestrüpp aus schlecht portierten Apps von Fremplattformen mag zwar einen gut gefüllten Windows Store vorgaukeln - ob diese Apps am Ende jemand benutzen will, ist fraglich.