Familienvortrag Junior Uni zeigt den Treibhauseffekt

Wuppertal · Familienvortrag machte das Phänomen anhand von Experimenten deutlich.

 Dr. Rainer Wackermann führte für die Kinder verschiedene Experimente durch, um den Treibhauseffekt zu verdeutlichen.

Dr. Rainer Wackermann führte für die Kinder verschiedene Experimente durch, um den Treibhauseffekt zu verdeutlichen.

Foto: Fischer, Andreas

„Den natürlichen und menschengemachten Treibhauseffekt verstehen“ war am Sonntag das Thema des Familienvortrages in der Junior Uni. Dr. Rainer Wackermann, Physikdidaktiker an der Ruhr-Universität Bochum, erklärte den jungen Studenten spielerisch die Ursache des Treibhauseffektes.

In einem ersten Experiment bat Wackermann einen jungen Studenten, je einen von einer Lampe erhellten dunklen und hellen Stein zu erfühlen. „Der schwarze Stein nimmt die Wärme auf und wird heiß, der helle strahlt zurück und ist kühler“, lautete die richtige Antwort des Kindes. Damit verdeutlichte Wackermann, wie unterschiedlich helle Materialien Sonnenenergie aufnehmen oder reflektieren können.

In einem zweiten Experiment wurde eine Plexiglasscheibe zwischen Stein und Haut geschoben. „Der Stein strahlt unsichtbare Strahlen ab, die wir Wärmestrahlung nennen“, so Wackermann. Die Wärme des Steins sei durch die Glasscheibe nicht mehr spürbar. Das Experiment verdeutliche den zweiten Schritt des Treibhauseffektes, dass der Erdboden die Sonnenstrahlen als Wärme abgebe, erklärte der Wissenschaftler.

Im dritten Schritt leitete Wackermann Kohlendioxid in ein schwarz ausgekleidetes Becherglas und maß den einhergehenden Temperaturanstieg. „Das Kohlendioxid wirkt als Wärmedecke. Die Luft wird von unten erwärmt, die Erde ist wie eine Bodenheizung. Die Wärme kann nicht ins All entweichen“, erzählte er. Zum besseren Verständnis der jungen Studenten verglich er das Kohlendioxid mit dem Glas eines Gewächshauses, aus dem die Wärme ebenfalls nicht entweichen kann.

Um zu testen, ob das Publikum den Treibhauseffekt verstanden hat, stellte der Physiker einige Quizfragen unter anderem über die Eisschmelze am Nordpol und deren Folgen. Er verglich die Temperaturen der Erde, des Mars und der Venus mit und ohne Treibhauseffekt und regte dazu an, sich Gedanken über die Lufthülle der Planeten zu machen. Als zentrale Frage forderte Wackermann dazu auf, Ideen zu finden, den menschengemachten Treibhauseffekt zu reduzieren.

Zu Fuß zur Schule zu gehen, mit dem Fahrrad zu fahren, Oberflächen weiß streichen oder Bäume pflanzen, lauteten einige der zahlreichen Antworten der jungen Studenten. „Flächen zu begrünen, hat einen doppelten Effekt. Kohlendioxid wird aus der Atmosphäre aufgenommen, die Wärmedecke wird dünner und der Boden wird aufgehellt, sodass mehr Strahlung reflektiert wird“, klärte Wackermann auf. In der anschließenden Fragerunde konnten noch einige Unklarheiten zu Steingärten, Vulkanausbrüchen und innerer Erdwärme geklärt werden.

Für Verena Riethausen und ihren Sohn Daniel war vor allem der Aspekt neu, dass hellerer Asphalt für geringere Wärmeentwicklung sorgt. „Vieles ist mir bislang beim Treibhauseffekt unlogisch erschienen, das wurde jetzt wirklich gut erklärt“, berichtete Barbara Fach, deren Kinder bei der Eisschmelze noch vieles dazugelernt haben.

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