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Schweizer Retter fliegen heute nach Indonesien

Unter den mindestens 800 Todesopfern der Tsunami-Katastrophe in Indonesien sind nach Kenntnis des Aussendepartements (EDA) in Bern keine Schweizer. Die Vertretung in Jakarta stehe mit den angemeldeten Schweizer Bürgern in Indonesien in Kontakt, teilte das EDA am Montag mit.

Die Humanitäre Hilfe des Bundes habe am Samstag den indonesischen Behörden ein Hilfsangebot unterbreitet, das in der Zwischenzeit angenommen worden sei, heisst es weiter.

Am Montagabend soll von Zürich aus ein Vorausdétachement in die Katastrophenregion auf Sulawesi geschickt werden mit Experten aus den Bereichen Medizin, Wasser, Bau und Logistik.

Die Schweiz leistete auch 2015 in Nepal humanitäre Hilfe: Rettungskräfte am Flughafen Bern Belp. Foto: Keystone

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen 191.000 Menschen in den betroffenen Gebieten Nothilfe. Darunter 46.000 Kinder und 14.000 ältere Menschen, wie das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) am Montag mitteilte.

Mehrere Flutwellen innert Minuten

In Indonesien wehren sich die Behörden gegen Kritik am Warnsystem. Die Leiterin der zuständigen Agentur für Meteorologie, Klima und Geophysik (BMKG) rechtfertigte den Entscheid, die ausgerufene Tsunami-Warnung am Freitagabend nach einer halben Stunde wieder aufzuheben.

Zu diesem Moment habe es keine Flutwellen mehr gegeben, sagte Behördenchefin Dwirkorita Karnawati der Zeitung «Jakarta Post» vom Montag.

Der Behörde zufolge wurde die Küstenstadt Palu nach der Serie von Erdbeben innerhalb weniger Minuten von mehreren Flutwellen getroffen. «Der Strand von Palu wurde in der Dämmerung von drei Wellen erfasst. Das hat zweieinhalb Minuten gedauert», sagte sie der Zeitung. «Die dritte und höchste hat Häuser und Kioske mit sich gerissen.» Die Tsunami-Warnung sei dann erst einige Minuten später aufgehoben worden, um genau 18.37 Uhr Ortszeit.

Aus Sicht des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam (GFZ) war jedoch auch dies zu früh. «Das System sieht vor, dass die Warnung frühestens nach zwei Stunden aufgehoben werden darf», hatte GFZ-Sprecher Josef Zens dem «Tagesspiegel» gesagt.

Internationale Hilfe ersucht

Nach bisherigen Angaben kamen auf der Insel Sulawesi bei der Serie von Erdbeben und der folgenden Flutwelle mehr als 800 Menschen ums Leben. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer in den nächsten Tagen noch deutlich steigen wird. Vereinzelt hatten bereits Medien unter Berufung auf Rettungsbehörden von über 1200 Todesopfern gesprochen.

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Wieder hat es also Indonesien getroffen, das schon beim verheerenden Tsunami 2004 die meisten Todesopfer zu beklagen hatte.
Der indonesische Staat ist mit den Such- und Aufräumarbeiten überfordert: Die Überreste einer zerstörten Brücke auf Sulawesi. (4. Oktober 2018)
Der Tsunami hat die Stadt Palu auf der Insel Sulawesi und viele andere Orte entlang einer engen lang gezogenen Bucht in eine Todeszone verwandelt: Eine von ihren Fundamenten gerissene Moschee in Palu. (2. Oktober 2018)

Nach der verheerenden Erdbeben- und Tsunamikatastrophe bat Indonesien unterdessen um internationale Hilfe. Präsident Joko Widodo habe zudem der Regierung in der Zwischenzeit erlaubt, internationale Katastrophenhilfe anzunehmen, sagte der für Investitionen zuständige Regierungsvertreter Tom Lembong am Montag. Zuvor hatten schon zahlreiche Staaten und internationale Organisationen Hilfsangebote gemacht.

SDA/hvw