Im Mai 2020 waren in der Europäischen Union etwa 14,4 Millionen Menschen arbeitslos. Damit waren laut der Statistikbehörde Eurostat rund 7,4 Prozent der Erwerbsfähigen ohne Job.
Über doppelt so hoch lag die Quote bei EU-Bürgern bis 25 Jahren. Von ihnen war etwa jeder Siebte (15,7 Prozent) arbeitslos. Auch das verdeutlicht: Jobstreichungen in der Corona-Krise treffen junge Europäer besonders hart.
Bei der Jugendarbeitslosigkeit ist das Gefälle in Europa besonders extrem. In Griechenland ist genau jeder dritte junge Erwerbsfähige (33,4 Prozent) ohne Anstellung. Am anderen Ende der Statistik sind nicht einmal sechs Prozent betroffen. Als arbeitslos gelten in der Statistik Menschen ab 15 Jahren ohne Job, die in den vier Wochen vor Erhebung der Daten aktiv Arbeit gesucht haben und in den folgenden zwei Wochen eine Stelle hätten antreten können.
Diese EU-Länder haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeitsquote
EU-Länder mit niedrigster Jugendarbeitslosigkeit
Eurostat lagen zuletzt für März Zahlen für die 32 untersuchten europäischen Staaten inklusive der Türkei vor. Auf der Liste der Länder mit der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeitsquote belegte Malta Platz zehn. 10,1 Prozent der Erwerbsfähigen unter 25 Jahren suchten eine Stelle. Die allgemeine Arbeitslosenquote lag in Malta im März nur bei 3,4 Prozent. Das war der viertniedrigste Wert in Europa. Malta rangierte bei der Jugendarbeitslosigkeit vor Slowenien (10,3 Prozent), Österreich (10,9 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (11,8 Prozent).
Norwegen landet mit einer Jugendarbeitslosigkeitsquote von zehn Prozent auf Platz neun. Auch hier lag der Wert deutlich über der Quote für die Gesamtbevölkerung. Insgesamt lag die Erwerbslosenquote bei lediglich 3,6 Prozent. Das bedeutete Platz sechs in Europa.
Dänemark und Estland teilten sich im März mit einer Quote von jeweils 9,9 Prozent bei der Jugendarbeitslosigkeit Platz sieben. In beiden Fällen schnitten junge Erwerbsfähige damit zumindest im Europavergleich besser ab als das gesamte Land. Bei den allgemeinen Arbeitslosenquoten belegte Dänemark Platz 15 (4,8 Prozent), Estland Platz 16 (4,8 Prozent).
Polen hatte mit 9,3 Prozent die sechstniedrigste Jugendarbeitslosigkeitsquote in Europa. Für die gesamte Bevölkerung reichte es hingegen mit nur 2,9 Prozent für den dritten Platz im europäischen Vergleich.
Island ist eines der seltenen Beispiele, bei denen sich der Rang im internationalen Vergleich der Arbeitslosenstatistiken zwischen den Altersgruppen nicht unterscheidet. Island kam sowohl bei jungen als auch bei den Erwerbsfähigen insgesamt auf Platz fünf. Prozentual gesehen liegt die allgemeine Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent allerdings deutlich unter der der jungen Generation mit 8,2 Prozent.
Ginge es nach der Arbeitslosenquote insgesamt, läge die Schweiz mit 4,4 Prozent weit hinter Island, auf Platz zwölf im europäischen Vergleich. Die Jugendarbeitslosigkeitsquote ist mit 7,7 Prozent allerdings deutlich geringer als Island.
Tschechien hatte im März die drittniedrigste Jugendarbeitslosigkeitsquote: 6,4 Prozent der jungen Erwerbsfähigen waren arbeitslos. Damit blieben Menschen unter 25 Jahren dreimal häufiger ohne Job als alle Erwerbsfähigen insgesamt. Mit einer allgemeinen Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent hat Tschechien europaweit den niedrigsten Wert.
6,3 Prozent der jungen Erwerbsfähigen waren im März in den Niederlanden auf der Suche nach einer Anstellung. Unter allen Erwerbsfähigen traf das auf 2,9 Prozent zu. Das entsprach in beiden Fällen der zweitniedrigsten Quote in Europa.
Deutschland hatte zuletzt die niedrigste Jugendarbeitslosigkeitsquote in Europa vorzuweisen. Sie lag laut Eurostat im März bei 5,5 Prozent. Das war fast ein Drittel des Durchschnittswerts der 27 EU-Länder (14,5 Prozent). Für die gesamte Bevölkerung lag die deutsche Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent – das bedeutet Platz sieben.