Sulzbach-Rosenberg
15.07.2018 - 17:20 Uhr

Nahverkehr neu strukturieren

Fast 30 Jahre ist das Buslinien-Konzept in und rund um Sulzbach-Rosenberg bald alt. Dass es inzwischen hie und da hakt, verwundert nicht. Deshalb soll nun größer angesetzt werden.

Mit Veränderungen will der Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach auf Störungsanfälligkeiten im Busverkehr der Stadt reagieren.

Sulzbach-Rosenberg.(zm) Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fällte am Freitag der Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach (ZNAS) bei seiner Sitzung im Landratsamt. Als "Teilfortschreibung des Nahverkehrsplanes (...) bezüglich des Raumes Sulzbach-Rosenberg" firmieren diese Überlegungen. Sie werden, das deutete ZNAS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Haas an, unter Umständen gravierendere Veränderungen mit sich bringen.

Letztendlich, berichtete Haas der Versammlung, ist die jetzige Grundkonzeption des busgebundenen Personennahverkehrs in und rund um Sulzbach-Rosenberg den derzeitigen Gegebenheiten nicht mehr voll gewachsen. Sichtbar werde das in einer Anfälligkeit für Verspätungen und damit versäumte Anschlusszeiten. Der ZNAS sieht die Ursache auch in einer übergreifenden Entwicklung.

Die einstigen Planungen hätten vordringlich zum Ziel gehabt, innerhalb des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) möglichst große Räume in aufeinander abgestimmten zeitlichen Linienumläufen zu erfassen. Eine deutlich angestiegene Grundbelastung des Straßenverkehrs, ein damit verbundenes schwierigeres Durchkommen von Bussen und sich verlagernde Bewegungsströme des Fahrgastaufkommens würden nun veränderte strukturelle Gegebenheiten bestimmen. Deshalb sei das jetzige Linienkonzept störungsanfälliger geworden. "Das geht nicht nur uns so", sprach Haas von ähnlichen Verschiebungen andernorts.

Bloßes Flickwerk dürfte aber kaum ausreichen, um eine auch längerfristige ÖPNV-Perspektive für die Stadt und deren Umgebung zu entwickeln. Konkret könne das bedeuten, dass bestimmte Linien völlig neu geführt oder bei der Ausschreibung für die sie bedienenden Busunternehmen gebündelt werden sollten. Gravierende Einschnitte also, zumindest mittelfristig. Passieren müsse auf jeden Fall etwas, weil "der derzeitige Stand als wenig zeitgemäß und wenig attraktiv anzusehen ist", heißt es in der Sitzungvorlage.

Spätestens Ende 2020 sollte der ZNAS mit der Teilfortschreibung beginnen, schlug die ZNAS-Verwaltung der Verbandsversammlung vor. Und dann steht in der Sitzungsvorlage noch ein Satz, der dem Sulzbach-Rosenberger Stadtrat eine harte lokalpolitische Nuss aufbürden würde. "Als Alternative sollte ernsthaft überlegt werden, ob nicht die Aufgabenträgerschaft für den Stadtbusverkehr Sulzbach-Rosenberg auf die Stadt delegiert werden sollte. In diesem falle wäre die Stadt allein für den betrieb des Stadtverkehrs verantwortlich."



 
 

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