Frau nimmt abgetrennten Schädel mit nach Hause

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Altstätten SGFrau nimmt abgetrennten Schädel mit nach Hause

Eine Frau fand einen abgetrennten Tierkopf. Sie postete ihn auf Facebook. Darauf wurde gerätselt, von welchem Tier er stammt. Der Wildhüter hat eine Vermutung.

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«Es lag nur der Schädel da. Ansonsten nichts», schreibt die Finderin am Sonntag zum Post mit den Fotos eines Schädels in einer Rheintaler Facebook-Gruppe. Innert eines halben Tages haben fast 100 Personen den Post kommentiert. Die Kommentare drehen sich um die Frage, von welchem Tier der abgetrennte Kopf wohl stammt.

Die Mehrheit der Gruppenmitglieder tippt auf einen Hund. In letzter Zeit seien in der Gegend von Lüchingen SG, wo der Schädel gefunden wurde, nämlich mehrere Hunde verschwunden. Andere spekulieren auf einen Fuchs.

Schädel nach Hause genommen

«Auch ich tippe auf einen Fuchs», so die 54-jährige Esther Weder. Als sie den Post gesehen habe, sei sie rausgegangen und habe den Schädel finden wollen. «Nach einer Stunde habe ich den Kopf gefunden. Er sah aus wie ein vertrocknetes Stück Holz.» Die 54-Jährige hat den Schädel mit nach Hause genommen. Sie möchte ihn für weitere Untersuchungen beim Tierarzt abgeben. «Ich habe den Kopf nur mit Handschuhen angefasst. Er liegt draussen an der frischen Luft.»

«Es ist mir ein Rätsel, warum nur der Kopf da lag», so Weder. Dafür hat der zuständige St. Galler Wildhüter Silvan Eugster eine mögliche Erklärung. «Es kann sein, dass das Tier angefahren wurde und danach ein anderes Tier den Kopf aus Neugier mitgenommen hat», so Eugster. Da das Skelett eines toten Tieres leicht auseinander fallen könne, würden die einzelnen Körperteile häufig von Füchsen oder Vögeln verschleppt.

Bereits mumifiziert

Der Wildhüter wusste bis am Sonntagmittag nichts von dem Fund. Auf Anfrage von 20 Minuten hat er sich das Foto des abgetrennten Kopfs genauer angeschaut. «Es handelt sich auf jeden Fall um ein Raubtiergebiss. Einen Hund kann ich nicht ausschliessen, denn auch er hat ein Raubtiergebiss», so Eugster. Ohne Grössenvergleich sei die genaue Definition anhand des Fotos schwierig. Am ehesten sei der Kopf von einem Fuchs. Im Reinthal grassieren laut dem Wildhüter auch die zwei Krankheiten Räude und Staupe. Diese führten regelmässig zum Tod der Füchse.

«Wenn jemand den Kopf mitnimmt, ist das nicht schlimm», so der Wildhüter zum Vorgehen von Weder. «Man sieht, dass das Tier schon länger tot ist.» Da der Schädel bereits mumifiziert sei, lasse sich die Todesursache nicht mehr klar bestimmen. Da man mit dem Schädel nicht mehr viel anfangen könne, könne die Frau den Kopf problemlos mitnehmen.

«Es ist wichtig, uns oder die Polizei zu informieren, falls man so ein Tier noch frisch auffindet», erklärt Eugster. «Wir ermitteln dann das Rissbild und untersuchen, von welchem Tier der Riss stammt.» In so einem Falle solle man dann auch die Kadaver vor Ort lassen. Sonst entziehe man anderen Tieren die Nahrung.

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