Doktorarbeit:31 deutsche Leichtathleten geben Anabolika-Doping zu

Zoll deckt Anabolika-Versandhandel auf

In einer anonymen Befragung geben 31 Top-Athleten Doping zu.

(Foto: dpa/dpaweb)

Eine Doktorarbeit gibt neue Hinweise auf flächendeckendes Doping in der BRD bis in die späten 80er Jahre. Franck Ribéry möchte nach seinem Karriereende gerne beim FC Bayern bleiben.

BRD, Doping: Eine unveröffentlichte Doktorarbeit an der Universität Hamburg gibt Hinweise auf flächendeckendes Doping in der bundesdeutschen Leichtathletik zwischen Ende der 60er und den späten 80er Jahren. Demnach sollen 31 ehemalige männliche Top-Athleten zugegeben haben, während ihrer aktiven Zeit zum Teil über viele Jahre anabole Steroide eingenommen zu haben.Die Dissertation stammt vom Pharmazeuten Simon Krivec, die ARD-Dopingredaktion berichtete am Samstag in der Sportschau darüber. Von 121 angeschriebenen Leichtathleten haben laut Krivec 61 geantwortet.

Die bevorzugten Medikamente waren demnach Dianabol und Stromba. Sie wurden häufig über Rezept bezogen. Bis auf wenige Ausnahmen seien die ausgestellten Rezepte von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt worden. In einem Fall seien im gesamten Jahr 1974 Mengen bis zu 5000 Milligramm Dianabol konsumiert worden, was rund 1000 Tabletten entspräche. Die Zeiträume der Anabolika-Einnahme erstreckten sich auf bis zu zwölf Jahre. Den angeschriebenen Leichtathleten wurde Anonymität zugesichert, der dreimalige deutsche Diskusmeister Klaus-Peter Hennig war jedoch mit der Veröffentlichung seines Namens einverstanden. Die Identität und das sportliche Niveau der weiteren Athleten sind nicht bekannt.

Der zweimalige Olympia-Teilnehmer Hennig erklärte in dem ARD-Beitrag seinen Zwiespalt: "Auf der einen Seite will ich selber Leistung verbessern, hohe Leistung schaffen. Die Olympiateilnahme schaffen. Auf der anderen Seite weiß ich, dass das ohne unterstützende Mittel eigentlich nicht geht."

Fußball, FC Bayern: Franck Ribéry will dem FC Bayern München auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere erhalten bleiben. Dies sei für ihn sicher, sagte der 33 Jahre alte Offensivstar dem kicker (Montag) in einem Interview. "Ich habe eine richtig gute Beziehung zum Verein. Vielleicht werde ich später Trainer, aber mit Kindern", meinte der Franzose, der seinen Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister im November um eine weitere Saison bis zum Sommer 2018 verlängert hat.

"Ich spiele, bis mein Knie, mein Sprunggelenk oder mein Rücken Stopp sagen. Auf Top-Niveau geht das vielleicht noch zwei, drei Jahre, wenn ich mich nicht verletze", sagte Ribéry. "Ich habe immer gesagt, Bayern ist mein letzter Klub in Europa." Für die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn sei die Frage für Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, "ob sie einen Platz für mich im Verein haben".

Im Sommer 2007 war Ribéry von Olympique Marseille zu den Münchnern gewechselt und feierte seitdem unter anderem sechs deutsche Meisterschaften sowie 2013 den Gewinn der Champions League.Gerade in seinen Anfangsjahren an der Isar schlug Ribéry nach eigener Aussage zahlreiche Angebote europäischer Spitzenvereine aus. "2008 oder 2009 wollten mich alle großen Klubs haben, Juventus, Inter, Milan, Barça, Real, Chelsea, Manchester. Natürlich habe ich über einen Wechsel nachgedacht", räumte er ein. "Im Nachhinein muss ich mich bei Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge bedanken, sie haben oft mit mir gesprochen. Ich bin jetzt zehn Jahre hier, habe alles gewonnen, meiner Familie geht es gut und ich bin glücklich."

Boxen, WM-Kampf: Der Berliner Profiboxer Tyron Zeuge bleibt Weltmeister der WBA im Supermittelgewicht. Bei seiner ersten Titelverteidigung setzte sich der 24-Jährige gegen Pflichtherausforderer Isaac Ekpo aus Nigeria am Samstag in Potsdam mit einem technischen Punktsieg in der fünften Runde (49:46, 48:47, 49:47) durch. "Man trainiert zwölf Wochen für einen solchen Kampf und dann sowas. Dumm gelaufen", sagte der erfolgreiche Titelverteidiger angesichts der Umstände.Damit bleibt Zeuge der zurzeit einzige deutsche Titelträger in einem der vier großen Box-Weltverbände.

Den Sieg des Neuköllners sahen 3500 Zuschauer in der MBS-Arena.Der nach Graciano Rocchigiani zweitjüngste deutsche Weltmeister aller Zeiten, der auch in seinem 21. Kampf ungeschlagen blieb, begann den 12-Runden-Fight sehr konzentriert und hatte die beiden ersten Runden für sich. Dann aber zog sich Zeuge bei einem unabsichtlichen Kopfstoß in der dritten Runde eine Cutverletzung am rechten Auge zu, die ihn zunehmend behinderte.In der fünften Runde brach der Ringrichter das Duell nach mehrmaliger Konsultation mit dem Ringrichter dann ab. Entsprechend den Regeln der WBA wurde der Punktstand zu diesem Zeitpunkt zur Urteilsfindung herangezogen. "So ein Ende ist ärgerlich", sagte Trainer Jürgen Brähmer.

Basketball, NBA: Für Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks wird die Teilnahme an den Playoffs immer unwahrscheinlicher. Das Team um den Würzburger unterlag in eigener Halle den Toronto Raprots mit 86:94, bei noch zehn ausstehenden Spielen in der regulären Saison hat der Meister von 2011 vier Erfolge weniger als die Denver Nuggets auf dem letzten Playoff-Platz. Nowitzki erwischte keinen guten Abend, der 38-Jährige verwandelte nur vier seiner elf Wurfversuche aus dem laufenden Spiel und kam auf neun Punkte. Bester Werfer der Mavs war Harrision Barnes mit 23 Zählern. Für die Raptors, die in der Eastern Conference ihre Hauptrundenteilnahme gesichert haben, waren Serge Ibaka und DeMar DeRozan (je 18 Punkte) am erfolgreichsten.

Transfers, 1. FC Köln: Gute Nachricht für die Fans des 1. FC Köln: Sportdirektor Jörg Schmadtke hat Torjäger Anthony Modeste für unverkäuflich erklärt. "Es gibt keine Schmerzgrenze", sagte Schmadtke der Welt am Sonntag. In der Winterpause hatten die Geißböcke mehrere Anfragen für Modeste erhalten, einen Verkauf jedoch abgelehnt. Unter anderem hatte ein Klub aus China beim 1. FC Köln angefragt. Modeste, der in dieser Saison bereits 22 Tore erzielt hat, besitzt beim 1. FC Köln einen Vertrag bis 2019. Zuletzt gab es aber immer wieder Spekulationen, dass der Klub bei einer bestimmten Summe Modeste verkaufen würde.Schmadtke stellte jedoch klar: "Es geht um die Glaubwürdigkeit und um die Seriosität dieses Klubs und damit auch um die seiner Führung. Du kannst nicht intern irgendwelche Ziele herausgeben, und dann verkaufst du deinen Top-Stürmer", sagte der Sportdirektor.

Eishockey, NFL: Nationalspieler Leon Draisaitl hat mit den Edmonton Oilers einen weiteren Schritt in Richtung Playoff-Teilnahme gemacht. Das Team des deutschen Jungstars bezwang am Samstag (Ortszeit) die Colorado Avalanche mit 4:1 (2:1, 0:0, 2:0) und hat mit 91 Punkten in der Pacific Division beste Aussichten, erstmals seit der Saison 2005/06 um den Stanley-Cup zu spielen. Draisaitl schoss die Oilers mit seinem 27. Saisontreffer nach elf Minuten 2:1 in Führung. Benoit Pouliot (2. Minute), Drake Caggiula (49.) und Ryan Nugent-Hopkins (56.) machten den 41. Sieg für Edmonton perfekt.

Einen Rückschlag im Playoff-Kampf mussten die New York Islanders hinnehmen. Gegen die Boston Bruins, direkter Konkurrent um die zweite Wild-Card im Osten, verlor das Team von Torhüter Thomas Greiss und Verteidiger Dennis Seidenberg mit 1:2 (1:1, 0:0, 0:1). Die Islanders (82 Punkte) fielen aus den Playoff-Rängen, Boston (84) zog vorbei.Islanders-Kapitän John Tavares brachte sein Team in der 11. Minute in Führung. Riley Nash glich 36 Sekunden später aus und sorgte mit seinem zweiten Treffer in der 45. Minute für den Siegtreffer.Tobias Rieder kassierte mit den Arizona Coyotes 1:4 (0:1, 0:0, 1:3)-Niederlage bei den Washington Capitals. Für die Coyotes war Peter Holland (53.) erfolgreich. Daniel Winnik (56./58.), Alex Owetschkin (9.) und Justin Williams (56.) trafen für die punktbeste NHL-Mannschaft.

Länderspiel, DFB: Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem Spiel in Aserbaidschan den nächsten Sieg in der WM-Qualifikation als klares Ziel ausgegeben. "Es ist nicht ganz einfach mit einer langen Anreise, der Zeitverschiebung, aber das soll keine Ausrede sein. Ich bin überzeugt, wenn wir mit der richtigen Konzentration ins Spiel gehen, werden wir auch gewinnen", sagte der DFB-Chefcoach am Samstag vor dem Abschlusstraining im Tofiq-Bahramov-Stadion in Baku. Ob Mesut Özil bei der Partie der Fußball-Nationalmannschaft am Sonntag (18.00 Uhr/RTL) mitspielen kann, war wegen Rückenprobleme des Mittelfeldspielers ungewiss.

Mario Gomez und Julian Draxler sind nach ihren Blessuren ebenso wieder einsatzbereit wie Sami Khedira, der das Team als Kapitän aufs Feld führen wird.In der Innenverteidigung kommt Benedikt Höwedes zum Einsatz. Löw wollte sich noch nicht festlegen, ob Marc-André ter Stegen wie beim 1:0 am Mittwoch gegen England wieder Manuel Neuer im Tor vertritt. Bernd Leno und Kevin Trapp seien gut in Form. Die DFB-Auswahl führt ihre Qualifikationsgruppe C nach vier Spielen mit vier Siegen und 16:0 Toren souverän an.

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