Siebträgermaschine Test: Die besten Espressomaschinen

Perfekter Espresso in Handarbeit

Worauf Sie beim Kauf einer Siebträgermaschine achten sollten

Den perfekten Espresso gibt es nur aus einer guten Siebträgermaschine. Kein anderes Gerät gibt Ihnen so viel Freiheit über die Feinheiten aller Einstellungen. Stiftung Warentest hat sich sieben Siebträgermaschinen im Preissegment von 150 bis 500 Euro genauer angesehen und bewertet. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die als gut befundenen Espressomaschinen vor und geben wertvolle Tipps zum Kauf, Zubehör und der Wahl der richtigen Kaffeebohnen.

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Vier halbautomatische Espressomaschinen (auch: „Siebträgermaschinen“) wurden von der Stiftung Warentest in der Gesamtwertung für “gut” befunden. Sollen Sie beim Stöbern durch die Empfehlungen auf unbekannte Fachbegriffe stoßen, finden Sie in der folgenden Kaufberatung alle wichtigen Infos zum Thema. Sind Sie eher nach vollautomatischen Maschinen auf der Suche, raten wir zu einem Blick auf unseren ausführlichen Vollautomaten-Test. Viele Kaffee-Fans bevorzugen die Automatik, da hier meist schon ein Knopfdruck zum Kaffeegenuss führt.Damit Sie nicht ausgerechnet bei den Bohnen danebengreifen, haben wir hierüber 20 Kaffeebohnen für Sie getestet.

Wichtiger Hinweis: Aus den zwei letztplatzierten Maschinen des Tests, der Severin KA 5995 Espresa Plus und der Solis Barista Gran Gusto, sollten Sie lieber keinen Kaffee zu sich nehmen – die Testenden haben nach 300 Bezügen und der Entkalkung übermäßig viel Blei im Wasser feststellen können. Zudem gibt es im Testfeld noch den Graef-Siebträger Salita, auf den wir hier mit seiner Gesamtnote "Befriedigend" und einem ebenso unspektakulären Preis aber nicht näher eingehen werden.

Den vollständigen Testbericht lesen Sie kostenpflichtig auf test.de.

Siegträgermaschinen im Vergleich

Testsieger

Beste Zubereitung

Einfachste Handhabung

Standhafteste Crema

Krups XP442C Virtuoso

Sage The Bambino Plus

Smeg ECF01BLEU

DeLonghi EC 785.BG Dedica

Produktabbildung
XP442C Virtuoso Siebträgermaschine
Bildergaleriemit1Bild
Produktabbildung
Sage the Bambino Plus Espresso-Maschine gebürstetem Edelstahl
Bildergaleriemit1Bild
Produktabbildung
Espresso-Kaffeemaschine schwarz (ECF01BLEU)
Bildergaleriemit1Bild
Produktabbildung
EC 785.AE Dedica Metallics Siebträgermaschine hellblau
Bildergaleriemit1Bild

gut (2,2)

gut (2,2)

gut (2,3)

gut (2,3)

Vorteile
Kompakt
Einfache Bedienung
Feiner Milchschaum
Nachteile
Heizt langsam auf
Langes Entkalkungsprogramm
Vorteile
Hervorragender Milchschaum
Sofort einsatzbereit
Schnelle Entkalkung
Nachteile
Spritzt viel
Teuerste Maschine im Test
Vorteile
Intuitiv
Schneller Milchschaum
Nachteile
Temperatureinstellungen ohne Effekt
Milchschaum könnte feiner sein
Vorteile
Leichte Bedienung
Feiner Milchschaum
Nachteile
Erste Tasse zu kühl

Anfänglich recht säuerlich und flach, runder mit weniger Wasser und mehr Pulver

Aromatischer, komplexer Espresso

Geschmacklich komplexer Espresso

Vollmundiges Aroma und gute Crema, wenn man etwas experimentiert

1,0 l

1,8 l

1,1 l

1,1 l

29 x 14 x 29 cm

30 x 19 x 36 cm

34 x 19 x 34 cm

31 x 15 x 33 cm

ab 120 €

(Alternate)

ab 530 €

(Media Markt)

ab 390 €

(Amazon Marktplatz | Verkäufer: Culinaris Küchenaccessoires)

ab 200 €

(Amazon Marktplatz | Verkäufer: UEBilliger)

ab 120 €

(Alternate)

ab 459 €

(Coffee Friend)

ab 249 €

(eTrodo)

ab 169 €

(Berlet)

Stiftung Warentest (12/2021)

Testsieger: Krups XP442C Virtuoso

Testsieger

  • XP442C Virtuoso Siebträgermaschine
    Quelle: Bestcheck.de

    Krups XP442C Virtuoso

    Gesamtnote: gut (2,2) Eine kompakte Siebträger-Espressomaschine, die in jeder Wertungskategorie gut abschneidet. Sie liefert mit etwas Feinjustierung einen runden Espresso ab und auch der Milchschaum ist genauso schnell fertig wie gut. Zudem ist die Maschine recht günstig.

    ca. 120 Euro

    (Alternate)

    Zum Preisvergleich

Vorteile

Kompakt

Einfache Bedienung

Feiner Milchschaum

Nachteile

Heizt langsam auf

Langes Entkalkungsprogramm

Die beste Siebträger-Espressomaschine im Test ist die Krups Virtuoso XP442C. Mit ihren kompakten Abmessungen (29 x 14 x 29 cm) passt sie in die meisten Küchenzeilen und die Bedienung fällt vollkommen verständlich aus. Sie heizt zwar mit 52 Sekunden relativ langsam auf, aber dafür ist dann der erste Espresso bereits schön heiß. Sie können, wie üblich, anhand der Wassermenge Ihren Kaffee feinjustieren, aber ein Temperaturregler fehlt. In der Geschmacksbeurteilung, die nicht in die Gesamtnote einfließt, ist die Maschine recht unauffällig: Die Sommeliers drehen die anfänglich vorhandene Säure etwas zurück und runden den Körper besser ab, indem sie mit den Einstellungen experimentieren. Der Milchschaum gelingt dagegen dank Pannarello-Aufsatz sofort schnell und fällt sowohl fein als auch gleichmäßig aus. Mitgeliefert sind ein Messlöffel mit Tamper und zwei Siebe.

Freigestelltes Foto einer kompakten Siebträgermaschine mit zwei durchsichtigen, gefüllten Espressotassen.

In jeder Wertungskategorie "gut": Die Krups Virtuoso XP442C leistet sich nirgendwo eine Schlappe.

Bild: Krups

Beste Zubereitung: Sage The Bambino Plus

Beste Zubereitung

  • Sage the Bambino Plus Espresso-Maschine gebürstetem Edelstahl
    Quelle: Bestcheck.de

    Sage The Bambino Plus

    Gesamtnote: gut (2,2) Sticht durch einen aromatischen, komplexen Espresso und den besten Milchschaum im Test hervor. Die Maschine heizt schnell auf und ist flugs entkalkt, spritzt bei der Zubereitung aber viel und ist ziemlich teuer.

    ca. 459 Euro

    (Coffee Friend)

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Vorteile

Hervorragender Milchschaum

Sofort einsatzbereit

Schnelle Entkalkung

Nachteile

Spritzt viel

Teuerste Maschine im Test

Die Bambino Plus arbeitet mit PID-kontrolliertem Thermoblock und rühmt sich vor allem mit ihrer immer reproduzierbaren Espresso-Qualität. Dabei unterstützt Sie das Sieb mit Druckventil, das vor allem Anfängern unter die Arme greift. Die Reinigung könnte besser funktionieren und ist im Vergleich mit den anderen Geräten etwas lästig, allerdings läuft die Entkalkung in superschnellen 17 Minuten durch. Fürs Milchbereiten gelingt der Wechsel zwischen Kaffee- und Dampfbetrieb binnen Sekunden, und Sie kreieren mit der Lanze sehr leicht einen fein texturierten Schaum. Denn die Maschine verfügt über einen Automatikmodus, mit dem Sie Cremigkeit und Temperatur der Milch in drei Stufen anpassen können. Der Wassertank fasst umfangreiche 1,9 Liter. In der Geschmacksbeurteilung überzeugt sie durch einen aromatischen, komplexen Espresso und vor allem dem exzellenten Milchschaum für Cappuccino. Mitgeliefert sind ein Tamper, ein Milchkännchen, eine Dosierhilfe, eine Reinigungsscheibe und vier Siebe.

Freigestelltes Foto einer kompakten Siebträgermaschine.

Die Bambino Plus vereint viele gute Eigenschaften erschwinglicher Siebträgermaschinen.

Bild: Sage

Einfachste Handhabung: Smeg ECF01BLEU

Einfachste Handhabung

  • Espresso-Kaffeemaschine schwarz (ECF01BLEU)
    Quelle: Bestcheck.de

    Smeg ECF01BLEU

    Gesamtnote: gut (2,3) Auf den Fünfzigerjahrestil muss man stehen – ansonsten bekommen Sie mit der Smeg ECF01 eine kompakte, verlässliche, aber auch etwas teure Maschine. Der Espresso fällt gut aus, auch die Crema weiß zu gefallen. Zwar hat die Maschine eine Temperatureinstellung, aber diese hat überraschend keinen erkennbaren Nutzen.

    ca. 249 Euro

    (eTrodo)

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Vorteile

Intuitiv

Schneller Milchschaum

Nachteile

Temperatureinstellungen ohne Effekt

Milchschaum könnte feiner sein

Der Thermoblock der Smeg ECF01BLEU bringt das Wasser in schnellen 40 Sekunden auf Betriebstemperatur – das komplette Vorheizen inklusive Sieb und Brühkopf dauert aber etwas länger. Auch der Wechsel von Kaffee zum Dampfbetrieb funktioniert binnen Sekunden. Besonders nützlich ist der Wassermengenspeicher. Per Knopfdruck merkt sich dann die Maschine, wie viel Wasser Sie verwenden und liefert bis zur nächsten Änderung immer dieselben Milliliter. Das ist praktisch, falls Sie Ihren Lieblingskaffee gefunden haben und nicht mehr experimentieren müssen. Der Espresso ist dabei wohlschmeckend und komplex, und das Getränk hat eine volle Crema. Merkwürdig jedoch: Eine Temperatureinstellung ist zwar vorhanden, scheint aber keinen Effekt zu haben. Ein Entkalkungsalarm informiert Sie über den Wartungszustand der Maschine. Zum Lieferumfang gehören Siebe für ein und zwei Tassen, außerdem ein Sieb für Kaffeepads und ein kombinierter Löffel mit Tamper.

Die Smeg ECF01 im Retro-Design ist sehr kompakt, und bietet entsprechend nur einen 1-Liter-Behälter. Neben der "BLEU"-Variante gibt es den Siebträger auch in anderen Farben, zum Beispiel in Weiß, Creme oder Rosa.

Freigestelltes Foto einer kompakten Siebträgermaschine. Daneben mehrere unterschiedliche Kaffeegetränke.

Der Fünfzigerjahre-Retro-Chic hat seinen ganz eigenen Charakter, muss aber auch zur restlichen Einrichtung passen.

Bild: Smeg

Standhafteste Crema: DeLonghi EC 785 Dedica

Standhafteste Crema

  • EC 785.BG Dedica Metallics beige/Edelstahl
    Quelle: Bestcheck.de

    DeLonghi EC 785 Dedica

    Gesamtnote: gut (2,3) Eine recht günstige Maschine, die nach einigen Experimenten einen guten Espresso abliefert. Insbesondere fällt dieser durch sein sehr standhaftes Volumen auf. Der sehr feine Milchschaum ist ebenfalls eine Erwähnung wert, allerdings gelingt dieser nicht ohne Praxis.

    ca. 199 Euro

    (Coffee Friend)

    Zum Preisvergleich

Vorteile

Leichte Bedienung

Feiner Milchschaum

Nachteile

Erste Tasse zu kühl

Als einzige Maschine im Test holt sich die DeLonghi EC785 Dedica die volle Punktzahl in der Unternote "Konstanz des Getränkevolumens" – also wie lange die Crema im Glas steht. Das hat nicht unbedingt eine Auswirkung auf den Geschmack, aber das Auge trinkt mit und eine dicke Crema macht Lust aufs Probieren.

Neben diesem optischen Vorzug kredenzt die Dedica geschmacklich nach einigen Feineinstellungen aber auch einen Espresso mit vollmundigem Aroma. Zudem heizt sie in recht schnellen 40 Sekunden auf. Bei der ersten Tasse ist das Getränk dann noch etwas kühl, Sie sollten also erst nach einem Leerbezug das Kaffeemehl in den Sieb tampern. Mit dem Pannarello-Aufsatz gelingt der Maschine zudem ein sehr feiner Milchschaum, der aber etwas Übung benötigt. Mitgeliefert sind ein Messlöffel, ein Tamper, ein Milchkännchen und zwei Siebe.

Neben der Metallic-Variante gibt es sie auch in Farbvarianten, etwa Grau und Beige.

Freigestelltes Foto einer kompakten Siebträgermaschine.

Das Milchschäumen benötigt zwar etwas Übung, sorgt dafür aber für einen sehr feinen Cappuccino-Schaum.

Bild: DeLonghi

So testet Stiftung Warentest Siebträgermaschinen

Für den aktuellen Test der Espressomaschinen gab es zwei wichtige Änderungen: Einerseits wird seit 2021 auch die Reparierbarkeit getestet. Andererseits wurde die Geschmacksbeurteilung zwar weiterhin durchgeführt, floss aber nicht mehr in die Gesamtnote mit ein. Welche Eigenschaften stattdessen wichtig waren:

Die Getränkezubereitung berücksichtigt verschiedene Aspekte der Zubereitung und betrachtet sowohl die Einstellungsmöglichkeiten, die Temperatur in der Tasse sowie auch die Güte des Milchschaums. Bei der Handhabung wird dagegen die allgemeine Bedienung inklusive verständlicher Tasten, der Gebrauchsanleitung und der Reinigung sowie Entkalkung bewertet. In den Umwelteigenschaften betrachten die Experten vor allem den Stromverbrauch, aber auch die Reparierbarkeit und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Zuletzt prüfte Stiftung Warentest dann noch auf Schadstoffe und auf Sicherheit.

Worauf Sie beim Kauf einer Siebträgermaschine achten sollten

Beim Kauf einer Siebträgermaschinesteckt der Teufel im Detail. Je nachdem, wie enthusiastisch Sie an die Auswahl Ihrer neuen Espressomaschine herangehen möchten, genügen für Sie vielleicht schon die Basisinformationen. Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich die ambitionierten Heimbaristas, die das Material jedes Bauteils in Erfahrung bringen müssen, um bereits im Vorfeld die Spreu vom Weizen – oder die Bohne vom Silberhäutchen – zu trennen. In diesem Teil wollen wir Sie mit den wichtigsten Informationen und ein wenig darüber hinaus versorgen, so dass Sie eine solide Grundlage für Ihre Kaufentscheidung haben. 

  • Der SiebträgerAm Sieb unterscheidet man zwischen zwei Varianten: einwandige Siebe und doppelwandige Siebe mit Druckventil, auch Cremaventil genannt. Cremaventile lassen den Espresso erst an einem einzigen Punkt aus dem Sieb, wenn ein ausreichender Druck (meist um die 10 bar) für eine gute Extraktion anliegt. Insofern müssen Sie kein Auge auf ein Manometer werfen, und die entstehende Verwirbelung sorgt meist automatisch für eine optisch beeindruckende Crema. Die wird aber auch gerne "Fake-Crema" genannt, denn sie bietet kein eigenes Geschmacksprofil. Bei einwandigen Sieben ohne Ventil benötigt es mehr Geschick und Erfahrung, die entstehende Crema basiert dann aber auf den Bohnenölen und bringt sein eigenes Aroma mit – nur etwas für Profis, aber der Aufwand soll sich lohnen.
  • Einkreiser oder Zweikreiser?Eine der wichtigsten Fragen beim Kauf einer Espressomaschine lautet: Wie viele Heizelemente sollen es sein? Sogenannte Einkreiser verfügen nur über ein Heizelement. Hier müssen Sie zwischen Kaffee- und Dampfbezug wählen, da die Betriebe unterschiedliche Temperaturen erfordern. An Zweikreisern, also Geräten mit zwei Kreisläufen, können Sie gleichzeitig einen Espresso extrahieren und Milch aufschäumen. Es gibt auch Modelle, die auch noch den Brühkopf separat erhitzen, wodurch sich die Aufheizzeit verringert und Sie das Element nicht durch Leerbezüge auf Optimaltemperatur bringen müssen. Die Entscheidung zum Ein-, Zwei- oder "Drei"-Kreiser ist in der Regel eine Frage von Kosten gegen Bequemlichkeit – je mehr Kreisläufe, desto teurer die Maschine.
  • Kessel oder Thermoblock?Für Espresso-Afficionados gibt es da keine Diskussion: Ein Gerät ohne Kessel kommt gar nicht erst ins Haus. So ein Boiler hat den Vorteil, dass er mit entsprechender Zeit zum Aufheizen die Wassertemperatur gleichmäßig hält und so verlässliche Ergebnisse erzeugt. Manche Hersteller isolieren die Kessel noch zusätzlich, wodurch sich theoretisch Energie sparen lässt. Das Problem: Kesselgeräte sind ausnahmslos teurer als Thermoblock-Modelle. Thermoblöcke bestehen aus einem namensgebenden Aluminiumblock, in den ein Durchlauferhitzer eingegossen ist. Je nach Qualität kann auch ein Thermoblock das Wasser ziemlich gleichmäßig aufheizen, allerdings gibt es auch viele Erfahrungsberichte über schwankende Espresso-Qualität. Außerdem ist der Dampf vieler Thermoblock-Einkreiser ziemlich feucht, wohingegen Dampf zum Milchschäumen ideal so trocken wie möglich sein sollte. Dafür heizt ein Thermoblock ziemlich schnell auf, Sie müssen hier in der Regel nur wenige Minuten warten und nicht zehn bis zwanzig.
  • Tassenwärmer: Ja oder nein?Bei vielen Maschinen befindet sich an der Oberseite ein Fläche, die abgestellte Tässchen passiv vorwärmt. Dies entspricht in der Regel aber nicht der Bezugstemperatur eines Espressos. Falls Sie also Ihr Getränk in eine optimal temperierte Tasse gießen möchten, würden Sie sie ohnehin vorher mit heißem Wasser ausspülen. Es gibt auch aktiv beheizte Tassenwärmer, aber nicht nur halten wir die für ein wenig sinnvolles Feature, sondern an der heißen Platte besteht auch ein Verletzungsrisiko.
  • Vibrations- gegen RotationspumpeWenn es um die Qualität Ihres Kaffees geht, ist der Pumpentyp erst einmal egal: Sowohl Vibrations- als auch Rotationspumpen sorgen für vergleichbare Ergebnisse. Der Unterschied liegt dagegen in der Lebensqualität: Die Rotationspumpen teurerer Modelle machen deutlich weniger Krach als Rotationspumpen.
  • Milchaufschäumer, Dampflanze, PannarelloDer klassische Weg zum Milchschaum ist die Dampflanze; so ziemlich jede Espressomaschine verfügt über eine. In einem separaten Gefäß halten Sie möglichst kalte Milch an die Lanze, aus der Dampf austritt. Mit Geschick und den richtigen Bewegungen "reiten" Sie dann die Dampfwelle, bis Sie die gewünschte Konsistenz erreicht haben. Das braucht aber Übung. Wer etwas weniger ambitioniert ist, nutzt den Pannarello-Aufsatz: Dieser saugt Luft in die Milch und vermengt sie mit dem Dampf. Nicht alle Geräte bieten einen Pannarello, aber viele. Alternativ können Sie sich auch einen separaten Milchaufschäumer kaufen.
  • Der TamperMit einem Tamper stopfen Sie das Kaffeemehl in den Siebträger und verdichten es so. Das erzeugt den Gegendruck fürs Wasser. Auch hier ist wieder Übung gefragt: Je nach Mehl und Mahlgrad müssen Sie lernen, wie Sie das Pulver ideal verdichten. Den meisten Modellen liegt ein Kunststofftamper bei, der den Job ausreichend erledigt.
  • WasserversorgungStändig Wasser nachfüllen raubt Nerven. Ein-Liter-Behälter zählen bei Espressomaschinen zu den kleinsten, zwei Liter und mehr sind dagegen groß. Wer den Automaten wirklich häufig benutzt, sollte über einen Festwasseranschluss nachdenken – der ist aber nur in höherpreisigen Modellen verfügbar.
  • ReinigungsmöglichkeitenIn einer Espressomaschine sammelt sich zwangsweise Schmutz an. Kaffeebohnen enthalten Öle, und wenn diese länger an Geräteteilen ansetzen, wird es ranzig. Sie müssen die Maschine also regelmäßig entfetten. Außerdem ist natürlich an vielen Stellen Wasser im Spiel, wodurch sich früher oder später Kalk ansetzt. Sie sollten beim Kauf also darauf achten, wie gut sich die Maschine auseinandernehmen lässt und ob die Maschine über automatische Reinigungs- und Entkalkungsprogramme, zumindest aber über Wartungsbenachrichtigungen verfügt. Tipp: Sie müssen Ihre Maschine seltener entkalken, wenn Sie das Wasser vorher filtern.
  • ProgrammieroptionenSobald Sie Ihre perfekten Einstellungen gefunden haben, ist es praktisch, diese abspeichern zu können – dann sind nicht gleich Stunden an Arbeit kaputt, wenn der Filius mal an die Drehregler kommt. Noch besser ist es, wenn die Maschine gleich mehrere Profile beherrscht. So bringen Sie die Einstellungen für verschiedene Bohnen oder Geschmäcker nicht durcheinander.

Zu komplex? CHIP testet Vollautomaten, die Kaffee ganz einfach machen

Darstellung der Funktion einer Heizspirale mit zwei farblich unterschiedlich markierten Leitungen für Kalt- und Heißwasser.

In günstigeren Maschinen, wie der Sage Bambino Plus, sind meist Heizspiralen im Thermoblockformat verbaut.

Bild: Sage

Was ist der beste Kaffee für eine Siebträgermaschine?

Noch vor der Maschine und dem Wasser ist die Bohne die wichtigste Komponente eines guten Kaffees. Selbst die beste Maschine kann mit dem reinsten Bergkristallwasser kein Gourmetgetränk aus einer miesen Röstung zaubern. Und warum gibt es diese schlechten Röstungen überhaupt? Benjamin Gröschel von der Münchner Kaffeerösterei erklärt, dass oft der Durchsatz in großen Unternehmen schuld ist. Dafür werden gigantische Mengen am Fließband geröstet, für eine fachkundige Bohnenauswahl ist keine Zeit; für handverlesenes Aussortieren schon gar nicht. Dabei kann schon ein Laie mit einigen Tipps eine gute Röstung von einer minderwertigen unterscheiden. Das sind die besten Hinweise des Experten: 

  • Espressobohnen sind häufig dunkler geröstet. Das verringert die Säure, was wünschenswert ist, denn bei der Extraktion eines Espressos wird mehr Säure gelöst als bei anderen Brühverfahren.
  • Ein Mix aus hellen und dunklen Bohnen ist charakteristisch für einen industriellen Durchlaufröster, der mit hohen Temperaturen arbeitet. Dadurch setzen die Bohnen die für den Geschmack verantwortlichen ätherischen Öle ungleichmäßig frei.
  • Verbrannte Bohnen sind sehr dunkel und lassen sich leicht aus der Menge herauspicken. Diese Exemplare sind häufig dafür verantwortlich, wenn der Kaffee im Abgang bitter schmeckt.
  • Auch "schwitzende" Bohnen sind unerwünscht. Die glänzenden Bohnen zeigen an, dass die ätherischen Öle an die Oberfläche getreten sind, wo sie schnell ranzig werden. Der Grund dafür ist eine zu scharfe Röstung, wie sie bei großen Industrie-Mengen notwendig ist. Eine schonende Röstung soll geschmacktragende Öle innerhalb der Bohne in Aromen umwandeln – und nicht die Öle nach außen treiben.
  • Falls Sie eine Mischung aus kleinen und großen Bohnen finden, kann das bedeuten, dass unausgereifte Exemplare nicht aussortiert worden sind. Aber Vorsicht: Bei Mischungen, zum Beispiel aus Robusta und Arabica, sind verschiedene Größen nicht untypisch.
  • Gebrochene und ausgehöhlte Bohnen (sogenannte "Ohren") sollten sich in Grenzen halten. In großer Zahl sind sie ein Anzeichen für schlechten Kaffee. Die kleinen Splitter überhitzen und verbrennen schneller beim Rösten, was bitteren Geschmack garantiert.
  • Weisen die Kaffeebohnen verbrannte Spitzen auf, ist auch dies ein Zeichen für eine zu heiße Röstung und mangelnde Sorgfalt.
  • Und zuletzt sollte wurmstichiger Kaffee selbstverständlich gemieden werden.
  • Als Faustregel sollten Sie auf vorgemahlenen Kaffee verzichten. Sobald die Bohne zu Mehl wird, kann selbst der abgebrühteste Profi vor dem Trinken keinen schlechten Kaffee mehr erkennen – höchstens noch am Geruch. Sie werden also wahrscheinlich eher die unansehnlichen Röstungsreste abbekommen. Darüber hinaus weist der Experte darauf hin, dass man bei einem Preis von zehn Euro pro Kilo Kaffee weder gute Qualität noch fair gehandelte Ware erwarten kann. Denn nach Abzug von Steuern, Verpackung und Logistik bleibt für den Kaffeebauern vielleicht ein Euro übrig. Dieses Defizit lasse sich nur durch große Mengen – und entsprechend sinkender Kontrolle – ausgleichen.

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So erkennen Sie gute Kaffeebohnen

So wichtig wie die Siebträgermaschine: Die Kaffeemühle

Neben der eigentlichen Siebträgermaschine hat die verwendete Kaffeemühle einen großen Einfluss aufs Ergebnis. Espressobohnen werden nach Möglichkeit portionsweise gemahlen und das Kaffeemehl in den Siebträger eingefüllt. Espressofans mit höchsten Ansprüchen bringen es fertig, über 1.000 Euro allein für eine perfekte Kaffeemühle ausgeben. Aber auch für 200 Euro gibt es schon empfehlenswerte Mühlen mit robustem Mahlwerk und ausreichend feiner Mahlgradeinstellung – etwa von Anbietern wie Ascaso, Delonghi, Eureka, Gaggia, Gastroback, Graef, La Pavoni, Isomac, Nivona oder Mahlkönig. Wer jedoch eine 500-Euro-Siebträgermaschine mit einer 30-Euro-Kaffeemühle mit Kunststoff-Mahlwerk kombiniert, darf sich über verbesserungsfähige Ergebnisse nicht wundern.

Und was ist besser, Kegel- oder Scheibenmahlwerk? Die kurze Antwort lautet leider: Wir können es Ihnen nicht sagen. Tendenziell sind Kegelmahlwerke effektiver als Scheibenmahlwerke, denn letztere neigen dazu, Bohnen zu stark zu erhitzen und dadurch zu verbrennen. Das kann aber auch bei einem schlechten Kegelmahlwerk passieren. Und gute Scheiben reiben den Kaffee ebenso gut klein wie jeder Kegel.

Die Wahl des Materials ist noch undurchsichtiger. Edelstahl verschleißt mit der Zeit. Keramik kann dafür nicht repariert werden, falls es einmal kaputt geht. Die einzig gültige Empfehlung ist hier nur: Sie müssen Erfahrung mit der Maschine sammeln.

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Espresso zubereiten: Die Basics

Viele Variablen gehören zu einem guten Espresso. Wenn Sie die richtigen Bohnen gefunden und eine annehmbare Wasserqualität zur Verfügung haben, dann geht es ans Experimentieren. Üblicherweise benötigt ein Espresso zumindest die folgenden Voraussetzungen, wobei diese höchstens als Richtlinie gelten sollten. Schließlich sollten Sie den Espresso so brühen, wie er Ihnen am besten schmeckt.

  • Wassertemperatur: 88 bis 94 °C
  • Druck am Brühkopf: 9 bar
  • Menge: 7 Gramm
  • Extraktionszeit: 25 Sekunden

Kaffee zubereiten mit der Bialetti, French Press und Handfilter

Häufige Fragen und Antworten

Welche ist die beste Siebträgermaschine?

Es gibt viele Kategorien und Unterschiede bei Espressomaschinen. Nicht zuletzt spielt auch Geld eine Rolle, da Siebträger sehr kostspielig sein können. Top-Geräte gibt es beispielsweise von Krups, Smeg, Rancilio, DeLonghi, WMF und Sage.

Was ist ein Siebträger?

Ein Siebträger ist einerseits ein Synonym für eine halbautomatische Espressomaschine. Andererseits ist es die Bezeichnung für das Bauteil, das das Sieb hält, in dem sich das Kaffeemehl beim Brühen befindet. Die englische Bezeichnung heißt "Portafilter".

Wie funktioniert ein Siebträger?

In einer halbautomatischen Espressomaschine wird das Wasser über einen Boiler oder einen Thermoblock erhitzt. Verdichtetes Kaffeemehl befindet sich im Siebträger. Mit dem richtigen Druck (meist um die 9 bar) wird der Espresso aus der Brühgruppe extrahiert.

Was ist ein PID?

Ein PID ("proportional, integral, derivative") ist ein Controller, der die Temperatur des Brühwasser regelt.

Was ist ein Thermoblock?

Ein Aluminiumblock, in den eine Heizspirale eingegossen ist, heißt Thermoblock. Es handelt sich dabei um eine Art Durchlauferhitzer für Wasser.

Rian Voß

Rian Voß

Redakteur

Über den Autor

Der studierte Informatiker Rian Voß hat in der CHIP-Redaktion seit 2013 stets die aktuellen Entwicklungen bei PC-Hardware im Blick und schreibt über alles, was hübsche Bilder auf den Monitor zaubert. Seine andere Passion ist die Haushaltselektronik: Vom simplen Wasserkocher bis zum ausgebufften Saugroboter testet er sämtliche Alltagshelfer. Seine Freizeit verbringt er mit Freunden in allerlei analogen und digitalen Spielen oder vor einem grell leuchtenden Texteditor.