Vier Tage nach dem enttäuschenden Auftritt gegen die TSV Hannover-Burgdorf (26:33) steht für den HSC 2000 Coburg das nächste Spiel an. Am Samstag (18.30 Uhr) gastiert der Handball-Bundesligist bei der HSG Nordhorn-Lingen. Auf dem Papier ein weiterer Abstiegsgipfel für die Vestestädter. Tatsächlich aber dürften nur noch die Emsländer Chancen auf den Klassenerhalt haben.

Bundesliga, Männer

HSG Nordhorn-Lingen - HSC 2000 Coburg

Zwölf Spiele vor Saisonende haben die Coburger elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Weil HBW Balingen-Weilstetten beim SC Magdeburg ein Auswärts-Coup gelang (28:26) ist der 16. Tabellenplatz für das Schlusslicht noch weiter entfernt. Selbst die zwei Spiele, die der HSC in der Hinterhand hat, dürften dem Noch-Erstligisten kaum helfen. Auch bei der HSG Nordhorn-Lingen ist die Lage angespannt.

Sechs Punkte Rückstand haben die Niedersachsen auf den HBW. Ein Sieg gegen den Aufsteiger aus Oberfranken ist Pflicht, um Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen zu halten. "Wir liegen zwar noch auf einem Abstiegsplatz. Aber im Vergleich zum letzten Jahr, als wir beim Abbruch vier Punkte hatten, stehen wir mit 13 Zählern besser da. Jetzt gegen Coburg haben wir die Möglichkeit, weiter Boden gutzumachen, unsere Situation zu verbessern", sagt HSG-Trainer Daniel Kubes.

Kubes rechnet mit Gegenwehr des HSC Coburg

Der Tscheche rechnet aber trotz der hohen Coburger Niederlage gegen Hannover-Burgdorf mit enormer Gegenwehr des Gegners, gegen den er als Trainer von Emsdetten zehn Mal nicht gewinnen konnte. Seine persönliche Negativserie beendete er im Hinspiel, als sein Team einen 2:8-Rückstand noch in einen 29:26-Sieg umwandelte - ein erster Dämpfer schon Mitte Oktober für die Ambitionen auf den Klassenerhalt des HSC Coburg. Während es für Coburg seitdem mehr Rückschläge als Höhepunkte gab, spielt Nordhorn-Lingen eine deutlich bessere Rolle als im Vorjahr. Mit der Entwicklung seiner Mannschaft ist Kubes zufrieden, "weil sie spielerische Fortschritte gemacht hat, in der Rückrunde in jeder Partie, bis auf das Balingen-Spiel, eine Siegchance hatte. Das wollte ich erreichen."

Doch am Ende der Entwicklung sieht er die HSG noch nicht. Kubes schätzt die Zusammenarbeit mit Heiner Bültmann, der lange Zeit Trainer in Nordhorn war und jetzt Kubes als sportlicher Leiter zur Seite steht. "Gemeinsam haben wir das Ziel, uns weiter zu steigern und besseren Handball zu spielen." Ob es für sein Team zum Klassenerhalt reicht? "Da spielen gerade in dieser Saison viele Faktoren hinein. Wie sieht es mit Verletzungen aus? Welche Rolle spielt die Corona-Pandemie noch? Das sind Dinge, die man als Trainer nicht kontrollieren kann. Alles ist möglich, diese Liga ist verrückt, jeder muss aufpassen, weil er unerwartet verlieren kann."

Kubes hofft auf Zuschauerrückkehr

Auch die HSG Nordhorn-Lingen treibt ein Thema um, das die Liga nahezu die ganze Runde beschäftigte: die fehlenden Zuschauer. Kubes spricht das aus, was wohl viele schon so oder ähnlich gesagt haben: "Schade, dass es in dieser Saison keine Zuschauer in der Halle geben wird. Die Liga ist super interessant, es gibt viele Überraschungen, enge Spiele. Aber wir dürfen spielen." Der Trainer der HSG Nordhorn-Lingen hofft, dass sich zur nächsten Saison an der Zuschauersituation etwas ändert. In welcher Liga der Coburger Gegner dann spielt, ist völlig offen. Beim HSC 2000 Coburg hingegen ist die Richtung klar. Der Abstieg ist kaum noch zu verhindern.