Hagelunwetter: Millionenschaden für Landwirte

Ein Hagelunwetter hat am Donnerstagabend schwere Schäden im Waldviertel angerichtet. Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte allein den Schaden in der Landwirtschaft mit mehr als einer Million Euro.

Getroffen wurden der Großraum Waidhofen a.d. Thaya und auch der Bezirk Gmünd. Das Unwetter habe schwere Verwüstungen angerichtet, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen a.d. Thaya. „Taubeneigroße Hagelkörner“ seien niedergegangen. 257 Helfer von Feuerwehren standen bis Freitagfrüh in mehreren Gemeinden bei den Aufräumarbeiten im Einsatz.

Eine mächtige Gewitterzelle hatte den Bezirk gegen 21.30 Uhr getroffen. „Mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten, schwerem Hagelschlag und enormen Regenmengen zog das Unwetter eine Spur der Verwüstung“, teilte die Feuerwehr mit. Verletzt wurde niemand.

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Enormer Schaden nach Hagelunwetter

Die Gewitterzelle tauchte gegen 21.30 Uhr auf, taubeneigroße Hagelkörner richteten enorme Schäden an.

Bis zu 35 Zentimeter dicke Hagelschicht

In Karlstein an der Thaya gab es massive Schäden im gesamten Gemeindegebiet. Durch den Sturm wurden nicht nur Bäume entwurzelt. Das Unwetter war dem Bezirksfeuerwehrkommando zufolge dermaßen heftig, dass die Straßengräben voll mit Hagelkörnern waren und im Ortsteil Schlader ein Schwimmbecken komplett zerstört wurde. In Karlstein lag stellenweise eine bis zu 35 Zentimeter dicke Schicht aus Hagelkörnern. Mit einem Bagger mussten die Anlieferrampen eines Betriebes vom Eis befreit werden. Die Baustellenabsperrungen des in Sanierung befindlichen Schülerwohnheimes wurden durch den Sturm umgedrückt.

In Dobersberg standen Keller unter Wasser, Dächer wurden abgedeckt und teilweise durch die Hagelkörner zerstört. In der Gemeinde Kautzen standen zwei Hallen einer Textilfirma unter Wasser. „Die taubeneigroßen Hagelkörner haben gemeinsam mit den Blättern der Bäume teilweise die Kanalisation verlegt“, so Stefan Mayer vom Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen an der Thaya gegenüber noe.ORF.at. „Das Wasser konnte somit nicht abfließen und hat sich den Weg in die Häuser gebahnt.“

Landwirtschaft: 3.500 Hektar betroffen

Die L59 musste für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich berichtete auf Anfrage von etwa 100 Bäumen, die quer gelegen seien. Die B30 war ebenfalls vorübergehend blockiert. In Karlstein und Dobersberg kam es nach Feuerwehrangaben während des Unwetters auch zu Stromausfällen. In Kautzen standen zwei Hallen einer Textilfirma unter Wasser. Auch kam es vorübergehend zu Stromausfällen.

Die Helfer mussten Verkehrswege von umgestürzten Bäumen freimachen und überflutete Keller sowie Garagen auspumpen. Außerdem ging es darum, Dächer provisorisch abzudichten, die durch den Hagelschlag zerstört worden waren. Die Hagelversicherung teilte am Freitag mit, dass das Unwetter auch sämtliche Ackerkulturen und Grünland getroffen habe. Der Gesamtschaden von mehr als einer Million Euro betreffe eine Fläche von 3.500 Hektar.

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