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Kawasaki Z 900 RS: Fahrbericht, Technische Daten, Preis - Die Retro-Kawa für entspanntes Gleiten

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Erst durch die potente Z 900 von 1972 wurden viele Biker auf Kawasaki aufmerksam. Nun bringen die Japaner ein modernes Bike im Stil des Klassikers: Die Z 900 RS im Test.

Mit der Kawasaki Z 900 RS bringen die Japaner ein Bike im Stile des 70er-Jahre-Klassikers Z 900. So fährt sich das Retro-Bike Mit der Kawasaki Z 900 RS bringen die Japaner ein Bike im Stile des 70er-Jahre-Klassikers Z 900. So fährt sich das Retro-Bike Quelle: Kawasaki

Köln - Die Kawasaki Z 900, war eines der heißesten Bikes der 70er-Jahre. Auf der IFMA-Motorradmesse von 1972 staunte man über das Naked Bike mit 82 PS aus vier Zylindern. Über eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und eine Sprintzeit von 4,2 Sekunden von Null auf 100 km/h. Dass das Fahrwerk mit der Leistung heillos überfordert war – geschenkt. Immerhin sah die Maschine mit tropfenförmigem Tank und Heckbürzel recht schick aus. In Summe also eine Kawa, an die sich viele gerne erinnern. Nun bringt der japanische Hersteller eine moderne Interpretation seines Klassikers: Die Z 900 RS.

Retro-Bike mit gedrosselter Leistung

Vor 46 Jahren übernahm der Fahrtwind die Motorkühlung der Kawasaki Z 900. Das Retro-Bike Z900 RS kommt wassergekühlt Vor 46 Jahren übernahm der Fahrtwind die Motorkühlung der Kawasaki Z 900. Das Retro-Bike Z900 RS kommt wassergekühlt Quelle: Kawasaki Das Modell trennt bei aller optischen Ähnlichkeit freilich viel vom 70er-Jahre-Motorrad. Als Antrieb dient wie damals ein Vierzylinder, doch der Kühler vor dem Aggregat verrät: die moderne Z 900 RS ist nicht luftgekühlt. Historisch inkorrekt ist außerdem die Vier-in-Eins-Auspuffanlage - die damaligen vier Auspuffenden entsprechen eben nicht dem aktuellen Zeitgeist.

Der Motor basiert auf dem aktuellen Triebwerk der Z 900. Es wurde mit zahmeren Nockenwellen-Steuerzeiten, geringerer Verdichtung, höherer Schwungmasse und einer um 20 PS reduzierte Leistung für die neue Aufgabe adaptiert. Beim ersten Test erleben wir einen vibrationsarmen Antrieb, der schon früh zupackt und sich schaltfaul fahren lässt. Die Schaltung ist präzise, die Kupplung leichtgängig. Man fühlt sich ab den ersten Metern wohl. Die Stopper genügen den modernen Ansprüchen und sind mit ABS ausgestattet. Hinten sorgen die 180er-Sportreifen (auf Alufelgen) für guten Grip.

Vorne verbauen die Japaner eine einstellbare Gabel, welche mit nahezu allen Unebenheiten zurechtkommt. Hinten ist das Bike straffer, wobei das Monoshock-Federbein ebenfalls gute Arbeit leistet. In Summe verträgt das Retro-Bike die flottere Herangehensweise.

Ein entspannter Cruiser

In 3,5 Sekunden erreicht die Kawasaki Z 900 RS die 100 km/h-Marke - die legendäre Z 900 benötigte gute sieben Zehntel mehr In 3,5 Sekunden erreicht die Kawasaki Z 900 RS die 100 km/h-Marke - die legendäre Z 900 benötigte gute sieben Zehntel mehr Quelle: Kawasaki Was die Z 900 RS aber noch besser kann? Entspannt Gleiten. Dann genießt der Pilot im sechsten Gang bei wenig Drehzahl den Fahrtwind und die Erinnerung an vergangene Zeiten - letztere kommen beim Blick in die runden Spiegel oder die beiden klassisch gestalteten Rundinstrumente oberhalb des hohen Lenkers garantiert (sofern man damals dabei war). Zwischen analogem Tacho und Drehzahlmesser verbaut Kawasaki ein Display, über die sich die wichtigsten Daten per Knopfdruck vom Lenker aus abrufen lassen. Die Traktionskontrolle lässt sich hier ebenfalls justieren. Die Z 900 RS taugt durchaus für Touren zu zweit. Für die Sicherung des Gepäcks finden sich zwei Haken unterhalb der Sitzfläche.

Kritik fällt bei der Z 900 RS schwer - doch einige Punkte gibt es. Speichenräder würden toll zum Retro-Look passen. Angeboten werden sie von Kawasaki leider nicht. Ein Hauptständer vermissen wir bei der Z 900 RS ebenfalls. Beim Kaltstart fällt auf, dass die Leerlaufdrehzahl zu lange zu hoch anliegt. Und die Wartungsintervalle fallen mit 6.000 Kilometern relativ eng aus. Außerdem geht das Bike mit einem Basispreis von knapp 12.000 Euro nicht als Schnäppchen durch. Fans der 70er-Jahre wird das nicht abhalten.

Technische Daten

  • Modell: Kawasaki Z 900 RS
  • Motor: Flüssiggekühlter Vierzylinder-Viertaktreihenmotor
  • Hubraum: 948 ccm
  • Getriebe: Sechsganggetriebe
  • Leistung: 111 PS bei 8.500 U/min
  • Drehmoment: 99 Nm bei 6.500 U/min
  • Tankinhalt: 17 Liter
  • Testverbrauch: 5,1 Liter/100 km
  • 0 – 100 km/h: 3,5 sek,
  • Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
  • Radstand 1.470 mm
  • Sitzhöhe 835 mm
  • Gewicht vollgetankt 215 kg
  • Grundpreis: 15.890 EUR
  • Preis: 11.995 Euro

Quelle: SP-X

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