Baja Hungaria 2017: Wasser, Staub und tausend Ecken.

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Alle gegen Nasser Al Attiyah. Das war wohl Devise jener recht bescheidenen kleinen Schar von adäquaten Mitbewerbern in der Puszta, die nebst Prolog an drei Tagen über nur 721 Kilometer ging. Es gab auch einige Überraschungen. Der Südafrikaner (Simbabwe) Rautenbach, als langjähriger Toyota-Hilux-Pilot überwiegend bei Heimrennen bekannt, hatte umgesattelt und trat mit einem Mini All4 Racing des X-raid-Teams an. Der Industriellensohn ist mit dem nötigen Kleingeld gesegnet, um sich mit das Beste, was frei auf dem Markt ist, zu gönnen. Insgesamt traten nur sechs FIA-Fahrer an, also aus der Creme der weltbesten Rallyepiloten. Außer Al Attiyah (Toyota Hilux Qatar-Team) zählten dazu: Der Finne Hirvonen und der junge Pole Przygonski auf dem John Cooper Mini, Prokop auf dem Ford F150 Evo, Domzala (Toyota Overdrive).

Kein Boris Gadasin, kein Vasiliyev, kein Al Radhi, kein Nani Roma… wo bleiben sie denn alle? Schließlich geht jetzt der Endspurt zum FIA Cross Country Weltcup los. Dafür 90 Prozent local heroes auf unterschiedlichsten Geräten aus Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei. Sogar zwei Exoten waren dabei: ein BMW X6 und ein Porsche Macan, die sich beide übrigens nicht schlecht platzierten und unter den Top Ten einliefen. Al Attiyah ließ natürlich nichts anbrennen, holte sich Etappe für Etappe und somit auch den Gesamtsieg vor Hirvonen und Przygolski. Da lagen aber nur wenige Minuten dazwischen. Rautenbach, der Neuling bei X-raid, durfte sich bei seinem Debüt einen guten 6. Platz gutschreiben lassen. Ob es eine Liaison auf längere Zeit wird, zeigt sich noch.

Hirvonen meinte, die wechselnden Fahrzustände seinen schon nicht einfach gewesen, mal das viele Wasser, mal der Staub, aber er komme einfach gerne hierher und habe beste Erinnerungen an 2016 und außerdem müsse er nun richtig Rennkilometer machen, um weitere Erkenntnisse für die nächste Dakar zu sammeln. 2016 hatte er die Baja Hungaria auf dem Mini gewonnen. So ausgedünnt das Feld auch war, die Hungaria war auch eine wunderbare Zuschauer-Veranstaltung.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teams, Veranstalter

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