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Montrose

Warum der Hass?

Guten Abend. Warum kann man bei vielen Deutschen, die im Ausland leben, feststellen, dass sie alles, was mit Deutschland zu tun hat, wenn nicht hassen, dann doch ablehnen. Zumnindest ist mir das in vielen Jahren, die ich im Ausland gelebt habe, aufgefallen. Ein Beispiel gibt es auch hier in der Community. Mir ist nie klar geworden, warum sich Auslandsdeutsche für etwas Besseres halten und auf die "Daheimgebliebenen" herabblicken. Hat jemand eine Erklärung?
Frage Nummer 3000081207

Antworten (44)
Dödel
Ein Blick auf die derzeitige deutsche Regierung so wie deren Vorgänger sollte als Antwort ausreichend sein.
Deho
Deutschland ist ein fürchterliches Land, deswegen wollen so viele hierher. Und wenn sie einmal da sind, wollen sie nicht wieder weg. Da können uns die paar hasserfüllten Auslandsdeutschen eigentlich ziemlich egal sein.
Montrose
Nö, ist es nicht. Hat nichts speziell mit Poilitik zu tun, sondern mit allgemeiner Geringschätzung: es wird schlecht gemacht, was schlecht zu machen geht.
Deho
Frei nach Churchill: Bei uns ist vieles schlecht, aber woanders ist es (möglicherweise) noch schlechter. Vieles wird ausgeblendet, und man macht sich froh. Mögen sich unsere Frankreich-, Italien-, und USA-Auswanderer dazu äußern.
Dödel
Alles und jeden schlecht zu reden, ist eine häufig zu beobachtende Eigenart des deutschen Volkes. Das sollte nicht nur auf im Ausland lebende Deutsche bezogen werden.
Deho
Alles und jeden schlecht zu reden, ist eine häufig zu beobachtende Eigenart der deutschen Linken.
Dödel
Lieber Dara, die Linken kann man als Paradebeispiel für die angesprochene Problematik heraus stellen.
moonlady123456
Dödel,
so früh am Morgen solltest du nicht solchen Unfug von dir geben.

Zur Frage:
Man darf nicht den Fehler machen, den Pseudo-Paul als Maßstab zu nehmen, das verfälscht jedes Bild.
elfigy
Politisch reden die Rechten die Politik und die Gesellschaft schlecht. So z.b. "Deutschland geht den Bach runter" oder "die Deutschen rotten sich aus". und dann entdecken sie plötzlich ihr Herz für Obdachlose und Flaschensammler, so als gäbe es das nicht seit vielen Jahren.
Die Auswanderer kann man in zwei Kategorien einteilen. Die Abenteuerlustigen, die die sich einen Lebenstraum erfüllen und erfolgreich wurden. Und die Gescheiterten, die Deutschland die Schuld an Ihrem Unvermögen geben. Die bringen es aber auch im Auswanderungsland nicht besonders weit.Einen Sündenbock braucht man ja, um vom eigenen Versagen abzulenken. Die, die hier nicht klar kamen. Das sind dieselben, die den Chefs die Schuld geben, wenn sie mit ihrer Arbeit nicht zurecht kommen. Die mit einem Geschäft pleite machten, weil sie keine guten Kaufleute waren. Die hoch hinaus wollten, obwohl es ihnen an den Fähigkeiten dafür fehlt.
Ich war in vielen Ländern, ich weiss keines, wo es für jeden Trottel so gut ist, wie hier. Abgesehen von dem Wetter, das ich gerade habe....ggg... Dabei übersehe ich keineswegs den Verbesserungsbedarf im Lande.
Matthew
Ich kenne niemanden, der auf die Beschreibung der Ausgangsfrage passt. Vielleicht hat das ja auch gar nichts mit Deutschland zu tun, sondern mit dem jeweiligen Beobachter.
Ein altes Sprichwort sagt: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus.
Matthew
Ok, hier in der WC gibt es doch einen, dass muss ich dann doch zugestehen. Im wirklichen Leben gehen mir solche Leute glaube ich eher aus dem Weg.
Karine
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Herzlich.
Swan
Hallo Elfigy,
mit deiner Antwort hast du zu 75% die Frage – aus meiner Sicht – beantwortet.
Zu den beiden Kategorien der Auswanderer habe ich eine Ergänzung.
Und die werde ich jetzt an Montrose schicken.
Wenn du magst, kannst du sie ja ebenfalls lesen.
Swan
Hallo Montrose,
Du hast, wie ich, viele Jahre außerhalb Deutschlands – was du als Ausland bezeichnest – gelebt.
Wir beide haben ähnliche Erlebnisse mit Deutschen Auswanderern gehabt, und doch scheinen sie manchmal total unterschiedlich.

In den 1960ern habe ich 5 Jahre lang als deutscher Auswanderer in South Africa/South West Africa (heute Namibia) gelebt.
Meine Freunde waren ausschließlich Deutsche, und sie glaubten, sie seien besser als die Einheimischen. Sie haben auf die »Südaffen« wie sie sie nannten, hinabgesehen, aus dem einzigen Grund weil sie selbst deutsch waren.

Im Deutschen Club in Windhoek haben wir Lieder gesungen mit Fahnen, die uns voraus flattern und von Panzern im Sturmwind. Viele wünschten sich den alten Führer zurück und niemand hatte einen Hass auf Deutschland, ganz im Gegenteil, wenn sie von Deutschland sprachen, verschleierten sich ihre Augen wie wenn in ihrem Kopf jemand eine zu heiße Dusche aufgedreht hatte.

Nun kenne ich seit fast 40 Jahren keine «Auslandsdeutschen«, wie du sie nennst, mehr.
Es gab da mal den “Concordia Deutscher Club” in Sydney. Ich ging dort manchmal hin, weil ich nur um die Ecke wohnte. Nicht einer hatte einen Hass auf Deutschland, und niemand hielt sich für etwas Besseres als die “Daheimgebliebenen”.
Die Erfolgreichen freuten sich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, und die Verlierer gaben nicht etwa Deutschland an ihrer Misere die Schuld, sondern Australien.
Sie wollten am liebsten den Verkehr auf der Straße auf die rechte Seite verlegen, weil sie ja alles so viel besser wussten als die Australier.
Der Club ging pleite weil die Mitglieder aus Altersgründen starben und deren Kinder und Enkel kein Interesse hatten an einem Club, wo die Frauen im Dirndl rumlaufen und die Männer in Lederhosen. Sie konnten noch nicht einmal Deutsch sprechen.

Die Deutschen, die ich in Australien kennenlerne, sind aus einem anderen Holz geschnitzt, als jene, die 3 Wochen im Jahr zum Saufgelage nach Mallorca fliegen, und dann die restlichen 49 Wochen ihren Brummschädel kurieren, bis es dann wieder richtig losgeht.
Es sind intelligente Backpacker, die ausgezeichnet Englisch sprechen, und mit einem Working Holiday Visa hier ein Jahr lang das Land erkunden.
Sie sind respektvoll und freundlich. Und niemand hat einen Hass auf Deutschland.

Du hast anscheinend andere Erfahrungen gemacht. So ist das nun mal im Leben.
loyal
Ne, sorry Elfigy. Da kann ich dir nicht zustimmen.
Die Rechten sind die mit dem Ausländerhass
(provokativ sehr pauschalisiert)
Ich sehe tatsächlich eher den Linken Rand als Deutschlandfeindlich an.
Dort kommen die Rufe: Alle Bullen sind Bastarde, Anarchie, Scheiß Deutschland, Scheiß Politiker usw...
In meiner Zeit bei der CDU habe ich oft den Hilfsordner gegeben, wenn Frau Merkel hier in der Stadt ihren Auftritt hatte und bin den Linksfaschisten drei Meter gegenüber gestanden und angespuckt worden. Was mir da verbal um die Ohren flog, darf ich hier nicht schreiben.
Ich fürchte, da werden wir uns nicht einig ...
Matthew
Also so Aussprüche, wie "Scheiß Deutschland!", "Scheiß Politiker!" "Die Politiker sind alle korrupt!" habe ich ja auch schon gehört. Allerdings von Leuten, die ich dem AfD-Spektrum und rechts davon einordnen würde. Dann gibt's ja auch, und gar nicht so wenige Leute, die nach eigener Aussage AfD wählen, und die AfD für links halten. Wenn Du solche "Linke" meinst. Ich würde die allerdings doch eher rechts verorten.
Cordelier
Matthew, du solltest dein Geschreibsel noch mal überdenken, denn gerade kommt Hass aus deinen Fingern. Die 7,5% der Wahlberechtigten Bürger die AfD wählen würden drängst du damit in die rechte Ecke

~61,5 Millionen Bundesbürger sind wahlberechtigt, 7,5 % währen ~4,61 Millionen.

Das ist biederes Gutmenschentum.
Cordelier
Korrektur ehe wieder jemand ankommt

wahlberechtigten und wären
Rentier_BV
Brav, Opal, sehr gut.
Cordelier
Ja Rentier, Opal ebend.
elfigy
@loyal. Du meinst jetzt Linksextreme. Diese Anachisten und kommunistischen Revoluzzer. Da stimme ich dir zu, die wollen auch zerstören. Slogan "macht kaputt, was euch kaputt macht". Die hassen unsere Gesellschaft, die Politiker und die Wirschaft. Oben in dem Beitrag stand aber nur "die Linken", und damit bezeichnet man alles links von der CDU.
Die Rechten hassen die Gesellschaft auch. Ich bin oft genug in den sozialen Medien unterwegs, da trieft der Hass aus jeder Zeile. Und was sie gröhlen, kann man gut bei Berichten über Pegida sehen. Bei facebook drohen sie ganz offen. Viele extrem Rechte sind bewaffnet, die schreiben, sie warten darauf, dass es "losgeht" . Ich erinnere auch an die Identitäre Bewegung. Das sind alles Leute, die unseren Staat so nicht wollen, wie er ist.
@ Opal. Die AfD Wähler muss man nicht nach rechts drängen, die positionieren sich selbst dorthin. Das so zu benennen, ist nicht Hass, das ist eine Feststellung. Die AfD bezeichnet sich selbst als eine rechte Partei.
Cordelier
elfi, ich bin gegen pauschale Ansichten die auf Höhrensagen beruhen und in einer schon polemischen Art und Weise bewertet werden.

Ob ich nun ob meines Beitrages pro AfD bin oder nicht steht auf einem anderen Blatt Papier, dem am 24. Sptember.
loyal
Elfigy, natürlich meine ich Linksextreme. Das sind alle Leute, die links von der CDU sind.
Da müssen wir mal ehrlich sein, da ja alles, was rechts von der CDU ist, auch Rechsextrem, zumindest rechtspopulistisch ist. Selbst wenn man da steht, wo die CDU noch vor eine paar Jahren stand. Und ich kann das sagen, da ich bei den angesprochenen Hilfsarbeiten bei Aufritten von Merkel immer als Nazi angeschrien wurde.
Ich bin jetzt schon seit fast zwei Jahrzehnten politisch auf Basis Niveau tätig. Ich diskutiere da gerne mit jedem.
Ich stehe heute noch auf dem Stand der CDU von 2010. Sie hat sich nach links bewegt, ich bin geblieben. Wenn mich dass heutzutage in der Öffentlichen Wahrnehmung "rechts" macht, dann ist das halt so. Ich kann damit leben ... Nichts für ungut.
Deho
@ elfigy
Das ist jetzt echt gediegen. Du schreibst, dass man Linke nicht mit Linksextremen gleichsetzen darf, und ein paar Zeilen weiter setzt Du Rechte mit Rechtsextremen gleich. Alles klar, das war wenigstens ehrlich.
Deho
Um dir auf die Sprünge zu helfen:

"Die Rechten hassen die Gesellschaft auch. Ich bin oft genug in den sozialen Medien unterwegs, da trieft der Hass aus jeder Zeile."

Du meinst die Rechtsextremen, schreibst aber "die Rechten". Einspruch!
Cordelier
Deho, geht ja noch besser:

"Das sind alles Leute, die unseren Staat so nicht wollen, wie er ist."

Also wenn das nicht pauschal ist...
Cordelier
Und da ja momentan 39% die CDU wählen würden, sind quasi 61% mit der Politik von Angela nicht zufrieden.

Das sind dann 37,51 Millionen Wahlberechtigte die auf Abwegen sind und Mutti nicht wollen.

Schlimm.
Deho
Ca. 60% der Amerikaner schämen sich für ihren Präsidenten Donald Trump (heute irgendwo gelesen). Ich schätze mal den Prozentsatz für Deutschland etwas höher, falls Martin Schulz Bundeskanzler werden sollte.
Cordelier
Allerdings sollten wir elfi zugute halten das sie aus Franken kommt, CSU geprägt. Da ist das nun mal so.

Und wer da nicht CSU wählt wird mit Knüppeln aus dem Dorf/der Stadt getrieben.
Cordelier
Ja das ist richtig, es gibt nun mal niemand anderen als Angela, da müssen wir mit dem notwendigen Übel leben.
Matthew
@Cordelier

Nicht zum ersten Mal, aber auch für Dich nochmal: Unzulässiger Umkehrschluss.
Ein Hund hat 4 Beine, aber nicht alles, was 4 Beine hat ist ein Hund.
Und gerne noch mal: Aussprüche, wie "Scheiß Deutschland!", "Scheiß Politiker!" "Die Politiker sind alle korrupt!" habe ich ja auch schon gehört.
Ungefähr 2/3 der Leute haben, ohne dass ich nachgefragt hätte, erklärt, bei der nächsten Wahl würden sie AfD wählen. Vom restlichen Drittel weiß ich nicht was sie wählen, aber was sie sonst noch losgelassen haben, würde ich nun wirklich nicht als links einordnen. Es kann aber natürlich sein, dass sie "irgendwo" ihr Kreuz machen, hauptsache es ist keine der Parteien, die im Parlament vertreten sind.

Noch mal ganz langsam lesen und nochmal drüber nachdenken.

::::

Abgesehen davon, dass Deine Rechnung für den von mir dargestellten Sachverhalt irrelevant ist, ist aber auch die Rechnung falsch:
61,5 Mio Wahlberechtigte * (70% bis 75%) Wahlbeteiligung * 7,5% für die AfD sind ca. 3,2 Mio bis 3,5 Mio AfD Wähler.
Matthew
@rayer
Gerade war ich am überlegen, wie ich es formulieren soll.
Genau so ist es!
Swan
Wie ich aus euren Antworten lese, geht der Hass auf Deutschland und die Deutschen nicht von einigen »Auslandsdeutschen« aus, sondern von euch selbst.
Ihr seid ein Volk, das sich selbst hasst.

Ich halte euch einen Spiegel vor, und wenn ihr eure verzerrten Fratzen darin seht, gebt ihr dem Spiegel die Schuld, oder jenem, der ihn hält. 🇩🇪
Matthew
Ach swan, echt jetzt?
Swan
In echt und Ehrlichkeit.
Zombijaeger
Komisch, wenn du AfD sich selbst als rechte Partei bezeichnet, warum steht dann auf der Seite der AfD Berlin:

10. Fischt die AfD am rechten Rand?
Das ist eine oft angewandte Methode der etablierten Parteien und vieler Medienvertreter, um Konkurrenten loszuwerden. Wähleranalysen und Umfragen zeigen etwas ganz anderes: Die AfD ist für **Anhänger aller Parteien** interessant. Sie spricht vor allem Nichtwähler an, die sich von den etablierten Parteien abgewandt haben. Wenn die AfD von der Zuwanderung aus der Partei der Nichtwähler profitiert, die bei einigen Landtagswahlen schon die stärkste Partei war, erhöht sie die Legitimität des politischen Systems.
Dem Vorwurf, populistisch zu sein, folgt immer wieder der Vorwurf, am rechten Rand zu fischen. Die AfD hat klare Abgrenzungskriterien: Wir lehnen jede Form von Extremismus ab. Die AfD kommt aus der **Mitte der Gesellschaft**.

Ob das stimmt, sei mal dahingestellt. Für einige Leute wie Höcke und Gauland sicher nicht.

Aber da unsere Elfigy ja immer recht hat, werde ich gleich den Rechtschreibfehler melden.
Swan
Na gut, rayer, ich will mich noch einmal dazu hinablassen, dir zu antworten.

Vor über 50 Jahren, in Windhoek, war ich einer jener Deutschen, die im Ausland lebten. Wir waren jung und wild, hatten keine Verantwortung und fanden die Nazi Lieder putzig, die uns von den Deutsch-Südwestern (die Nachkommen der deutschen Besatzungsmacht von Deutsch-Südwestafrika) beigebracht wurden.
Hach, das war ja alles so aufregend, und in Deutschland verboten!

Vor fast 40 Jahren zog ich nach Australien, wo ich eigentlich geboren hätte sein sollen. Dass ich in Deutschland geboren wurde, war ein Fehler der Natur, oder für jene, die an an einen Gott glauben, ein Fehler Gottes.

Ich gab meine deutsche Nationalität auf und den Namen, den man mir nach meiner Geburt aufgezwängt hatte.

Du als Deutscher kannst dir natürlich nicht vorstellen, dass jemand seinen Namen ändert, weil man ihn nicht mag, und vermutest dahinter kriminelle Absichten. Das ist eine sehr deutsche Ansicht und damit kann ich sehr gut leben, denn was deutsche Menschen von mir denken, betrifft mich nicht.

Ich beziehe aus Deutschland eine Altersrente. Die deutsche Rentenstelle hat mich unter meinem alten Namen in Australien gefunden. Das war nicht schwierig, denn ich habe ihn nie verheimlicht.
Ich setzte mich mit der Rentenstelle in Verbindung und erklärte meine Namensänderung.

Diese Namensänderung wurde abgelehnt, mit der Begründung, in Deutschland könne man nur seinen Namen bei einer Heirat ändern, und den Vornamen schon mal gar nicht.

Ja, wenn das so ist, dann ist das halt so. Ich ging zu meiner Bank und habe mir ein Konto auf meinen ehemaligen deutschen Namen eingerichtet. Dorthin wird nun fleißig jeden Monat mein »Schmerzensgeld« eingezahlt.

Wäre ich ein Krimineller, hätte man mich längst am Arsch geschnappt.
Aber wenn es dir gefällt, mich als Bankräuber zu bezeichnen, sage ich nur: »Go for it!« 🇦🇺
wokk
@ Montrose: ich lebe seit mehr als 35 Jahren in Frankreich. Noch nie habe ich das Gefühl gehabt auf jene herabzublicken, die in Deutschland leben. Warum auch. Gut - ich habe gewisse Vorteile in meinem Leben. Mein "Horizont" ist grösser, das heisst dass ich mit wesentlich mehr Leuten kommunizieren kann. Das ist in keinem Fall abwertend gemeint aber ich verstehe die "französische Seele" und kann dies auf deutsche Verhältnisse "umrechnen". Dazu habe ich die Möglichkeit, meine Informationen aus weit mehr Kanälen zu bekommen und dementsprechend anders zu verstehen. Wenn zum Beispiel die gleiche Nachricht in Frankreich und in Deutschland vorliegt, sind sie manchmal verschieden eingefärbt.
Das beste Beispiel war Tchernobyl. Im Saarland wurde die radioaktive Wolke als existierend erkannt und davor gewarnt. Ab Forbach war nichts mehr. Bis Bayonne also alles sauber. Das half mir, die richtigen Entscheidungen zu treffen - was sich später als richtig erwiesen hat.
Ich bin verheiratet. Meine französische Frau liebt es - wie ich ab und zu auch mal nach D zu fahren. Dann sehen wir auch meine Familie aus alten wie neuen Bundesländern.
Dann das gaaanz wichtige: Meine Rente ist wesentlich höher. Dazu kommt noch der kleine Zuschlag der deutschen Rentenversicherung, die Franzosen nicht bekommen. Ein ehemaliger Kollege sagte mal: Alles richtig gemacht!
Ein mal im Jahr möchte die deutsche Rentenversicherung trotzdem wissen, ob ich noch lebe.
Da werde ich gebeten, ein Formular auszufüllen um es auf der Ortsverwaltung beglaubigen zu lassen.

Der grosse Unterschied:In Deutschland wird gelebt in dem man seinen Status nach aussen sichtbar ostentativ zur Schau stellt. Dafür werden auch manchmal öfters Kartoffeln gegessen. Ok das ist etwas übertrieben aber es wird von mir so empfunden. Französiche Banken dulden keinen Überziehungskredit. Also wenn das Konto leer ist dann ist Ebbe. Manchmal ist noch Monat nach dem Geldende, somit sind die Franzosen gezwungen, sich darauf einzurichten.
Der Franzose lebt mehr "nach innen" gerichtet. Das Haus ist von aussen vergammelt aber innen ist es gemütlich. Das Auto muss kein Statussymbol mit Stern, Kringeln oder Nierchen sein. Beulen lassen es nicht an Wert verlieren. Meines ist ein Auto mit dem Kurbelloch. Ältere wissen, was das heisst.
Und dann das Wichtigste: Ein ausgedehntes Essen kann auch mal mehrere Stunden dauern. Das will nicht heissen, dass man stundenlang in sich rein futtert - das würde ja auch gar nicht gehen. Nein man is(s)t zusammen, man diskutiert die Welt gerade, man lacht und mokiert sich und vergewissert sich dass das "french paradox" auch wirklich existiert.
Und jetzt darfst du raten, als was ich mich fühle!
bh_roth
Ich bin jetzt seit etwa 17 Jahren nicht mehr den überwiegenden Teil meiner Zeit in Deutschland, und kann nicht bestätigen, was Montrose behauptet. Keiner der vielen Deutschen, die ich im Ausland lebend kennengelernt habe, zeigen dieses Verhalten, mich eingeschlossen. Vielleicht liegt es an der Klientel, mit dem sich der FS abgibt.
Dass ich nicht mehr in Deutschland permanent leben möchte, hat nichts mit Ablehnung oder Hass zu tun, sondern mit der überall unverkniffeneren Lebensweise (Österreich mal ausgenommen).
Ich mag eben ein Leben mit weniger Regulativen. Ich wasche mein Auto, wann es mir passt. In Deutschland sind ja sogar die Selbstwaschstationen am Sonntag tabu. Ich mache ein Feuer, wenn ich es für nötig erachte. Ich kauf ein, wann immer ich will, ohne durch Ladenschlusszeiten gegängelt zu werden. Ich mähe meinen Rasen, wann ich Zeit habe. Ich brauche keinen Bezirksschornsteinfeger, muss keine GEZ-ähnliche Zwangssteuer bezahlen, meine Köter kosten keine Steuern, und die Energiepreise sind staatlich gedeckelt.
Das alles ist äußerst angenehm, führt aber nicht zum Hass auf daheimgebliebene Deutsche oder zur Überheblichkeit.
wokk
cinq étoiles sur cinq! :-)
bh_roth
Merci, mon ami.
elfigy
@Opal. Die Hand soll mir abfallen, wenn ich jemals mein Kreuz bei der CSU gemacht hätte.
Cordelier
Liebste elfi, war ja nur son Gedanke von mir, nix für ungut.
Swan
@wokk,
Das Auto mit dem Kurbelloch. Ist das etwa der Citroën 2 CV?
Daran habe ich romantische Erinnerungen.