Zum Inhalt springen

CO2-Grenzwerte EU einigt sich auf Abgasgrenzwerte für Lkw und Busse

Erstmals schreibt die EU-Grenzwerte für Lkw und Busse fest. Diese fielen allerdings lascher aus, als vom EU-Parlament gefordert, weil einige Länder strengere Klimaziele blockierten - insbesondere Deutschland.
Lkw und Autos auf A24

Lkw und Autos auf A24

Foto: Paul Zinken/ dpa

Für Lastwagen und Busse hat die EU erstmals strenge Klimaschutzvorgaben vereinbart. Unterhändler der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments einigten sich am Dienstag darauf, dass der durchschnittliche Kohlendioxidausstoß neuer Fahrzeuge von 2030 an um 30 Prozent niedriger liegen muss als im Jahr 2019. Für 2025 soll ein Zwischenziel von 15 Prozent eingeführt werden.

Die Fahrzeughersteller hatten bis zuletzt versucht, die neuen Vorgaben zu verhindern. Sie argumentieren unter anderem, dass sich im Fernverkehr alternative Antriebe wie Elektromotoren nur schwer durchsetzen ließen. Ursprünglich hatte das EU-Parlament ehrgeizigere Ziele gefordert. Es wollte bis 2030 eine Senkung der CO2-Werte um 35 Prozent und bis 2025 ein Zwischenziel von 20 Prozent.

Der niederländische Grünenpolitiker und zuständige Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Bas Eickhout, kritisierte deswegen am Dienstag die Mitgliedstaaten. "Insbesondere Deutschland, Italien und einige zentraleuropäische Länder haben stärkere Klimaziele blockiert", sagte er. Dies schade langfristig nicht nur dem Klima, sondern auch der europäischen Industrie. Dennoch bezeichnete Eickhout die Einigung als großen Erfolg. Die Verordnung werde dazu beitragen, die Verschmutzung auf den Straßen zu verringern und die Luftqualität zu verbessern, kommentierte er.

Nutzfahrzeuge haben weniger Einsparpotenzial

Dass die neuen Vorgaben für die Hersteller von Lastwagen und Bussen weniger streng sind als die für Autos liegt daran, dass Käufer von Lastwagen und Bussen zur Gewinnmaximierung grundsätzlich wesentlich stärker auf einen niedrigen Verbrauch achten als die von Autos. Dies wiederum hat zur Folge, dass Nutzfahrzeughersteller eher verbrauchsoptimierte Fahrzeuge herstellen und deswegen nicht ganz so viel Einsparpotenzial haben.

Auf neue Klimavorgaben für Autos hatten sich die EU-Staaten und das Europaparlament bereits im vergangenen Dezember verständigt. Bei Neuwagen soll der Kohlendioxidausstoß demnach bis 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken.

cfr/dpa

Mehr lesen über

Verwandte Artikel