Fahrbericht Ewiger Golf-Rivale: Der neue Opel Astra im TV-Fahrbericht

Trier · Er ist der gefühlte ewige Konkurrent des Marktführers aus Wolfsburg: Mit der fünften Generation des Astra hat Opel zum VW Golf noch einmal aufgeschlossen.

Fahrbericht: Opel Astra
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Opel Astra 1.6

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Foto: Jürgen Braun

Der Kompaktwagen aus Rüsselsheim ist nicht nur leichter und optisch ansprechender geworden, er überzeugt mit einer Multimedia-Vernetzung und bietet zudem noch eine Menge an Fahrspaß und Komfort, wie wir beim TV-Fahrbericht in der Region mit dem 200 PS starken Turbo-Benziner empfanden.

Die aktuelle Astra-Generation fußt auf einer umfassenden Leichtbau-Architektur, die es – je nach Version und Ausstattung – möglich gemacht hat, das Fahrzeug gegenüber dem Vorgänger um runde 130 bis 200 Kilogramm ab zu specken.

Bezahlbare Nachhaltigkeit in der Technologie und mehr emotionale Ansprache im Design: das hatten sich die Väter des Astra 5.0 selbst ins Pflichtenheft geschrieben. Nun ist letzteres immer sehr von individuellen Eindrücken und Empfindungen abhängig. Durch seine betonte Tropfenform, durch das seitliche Wechselspiel mit leicht konkaver und konvexer Dynamik in den Flanken ist dem Astra zumindest eines nicht ab zu sprechen: Er ist auffälliger, interessanter und irgendwie auch geschmackvoller geworden.

Wer sich mit dem Top-Seller im Segment messen will, muss sich höchste Qualitätsansprüche auferlegen. Die hat Opel nicht nur durch die gewonnene Bein- und Kopffreiheit erreichen. Und das, obwohl der neue Astra fünf Zentimeter kürzer und knapp drei Zentimeter niedriger als der Vorgänger ist. Wie so oft müssen Designer und Ingenieure auf dem Feld des Machbaren in der Raumausnutzung einen nicht einfachen Spagat hinlegen. Was in diesem Falle mit viel Akribie aller Beteiligten gelungen ist.

Bei der Wahrnehmung der Instrumente und deren Bedienbarkeit ist Opel keine Experimente eingegangen und sich selbst treu geblieben. Der Astra ist ein Astra ist ein Opel. Mit allen Merkmalen, die zur Gestaltung des Cockpits und der Funktionalität seiner Armaturen gehören. Auch hier fährt Opel den Kurs hoher Ansprüche an das verwendete Material weiter. Bestes Beispiel sind die AGR-zertifizierten Sitze (AGR = Aktionsgemeinschaft gesunder Rücken), die einen ausgezeichneten Langstreckenkomfort besitzen.

Der 1.6 Liter große Turbo schöpft seine 200 PS trotz der hohen Literleistung derart drehzahlfreudig, dass man den Wagen vor allem auf langen Strecken durchaus schaltfaul fahren kann. Fast schon mit Saugermanieren dreht der aufgeladene Motor im Bedarfsfall geschmeidig nach oben und hängt gut am Gas. Die manuelle Sechsgang-Schaltung offenbart, so sie denn angesagt und notwendig ist, ein sehr knackiges Getriebe mit kurzen Führungswegen des Schalthebels. Dergestalt hat der Astra während unseres Berichtszeitraumes einen gelungenen Kompromiss zwischen Langstreckentauglichkeit und Agilität in kurvigen Passagen oder abwechselnden Auf- und Ab-Passagen gezeigt.

Die Gewichtsreduktion des Wagens trägt auch in Verbindung mit der punktgenau dosierten Start/Stopp-Automatik zu einem äußerst moderaten Verbrauchsverhalten bei. Irgendwo zwischen den dem alten (NEFZ) und dem neun (WLTP) Messverfahren lag unser selbst ermittelter Durchschnittswert von 7, Liter bei weder zurückhaltender noch allzu fordernder Fahrweise. Mit dem aufwändigen Matrix LED-Licht, und dem mit einem Callcenter gekoppelten Onstar-System haben die Rüsselsheimer ihrem Bestseller zudem zwei Top-Merkmale verpasst.

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