Am 10. Spieltag der Saison 18/19 kam es in der tipico Bundesliga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SK Puntigamer Sturm Graz mit dem FC Red Bull Salzburg. Und dabei gelang es den Salzburgern einmal mehr zu unterstreichen, wie dominant man derzeit das Fußballgeschehen in Österreich unter Kontrolle hat. Angesichts der enormen Kaderbreite, hört man vielerorts auch schon davon, dass man möglicherweise mit einer zweiten Mannschaft im Bewerb den zweiten Platz belegen würde. Was sich dann klarerweise alles im Konjunktiv bewegt. Fakt ist, dass es die "Bullentruppe" diesmal wahrlich wissen will. 9 Punkte Vorsprung nach zehn absolvierten Begegnungen ist unmissverständlich der Kurs in Richtung Meistertitel. Wenn das schon mit der Qualifikation nichts wird mit einer CL-Teilnahme, dann klappt das möglicherweise direkt als Meister 2018/19. Bis dorthin gibt es aber noch viel Fußball zu spielen. Sturm Graz muss man vielleicht vorwerfen, etwas zu spät aktiv am Spiel teilgenommen zu haben. Erst so ab der 65. Minute konnte man auch die Salzburger unter Druck setzen. Letztlich aber konnte man trotz heftiger Bemühungen, den Abwehrriegel des Ligakrösus dann nicht mehr knacken.

 

Chancenplus der Gäste, aber 1:1 zur Halbzeit

Bei diesem Duell ist der „Bullentruppe“ zweifellos der 10. Sieg im 10. Saisonspiel zum zutrauen. Denn der erfolgreiche „Eurofighter“, zuletzt wurden die Glasgow Rangers in der Euro League mit 3:1 in die Knie gezwungen, strotzt derzeit nur so von Selbstvertrauen bzw. kann mit deren spielerischen Mitteln, gegenwärtig nur sehr schwer eine Mannschaft mithalten. Klar war das auch das Ziel von Sturm Graz. Wenngleich es aber für die Vogel-Truppe bisher nur suboptimal gelaufen ist. Im eigenen Stadion reichte es in vier Spielen bisher nur zu einem einzigen vollen Erfolg. Und die "Bullentruppe" setzt dann weiter auf Rotation, gegenüber dem Donnerstagspiel stehen gleich 7 Neue in der Startformation. Vom Ankick weg sind die Salzburger dann auch sehr darum bemüht, das erforderliche Momentum möglichst früh auf die eigene Seite zu bringen. 6. Minute: Patson Daka sprintet Fabian Koch auf der linken Angriffsseite auf und davon. Sein bestens getimtes Zuspiel bringt dann aber Fredrik Gulbrandsen nicht im Gehäuse der "Schwarzen" unter. Das war eine Möglichkeit aus der Kategorie "Sitzer", die da ausgelassen wurde. Die Mozartstädter gehen auch mit einer völlig veränderten Aufstellung mit einer sehr hohen Intensität zuwerke. Was dann die Aufgabe für Sturm Graz nicht wirklich einfach gestaltet. Die Heimischen sind zwar ihrerseits ebenso bemüht etwas Konstruktives auf die Beine zu stellen. Was sich vorerst aber auf Stückwerk beschränkt bzw. gelingt es nicht die Angriffsbemühungen entsprechend fertig zu spielen. 28. Minute: Zlatko Junuzovic spielt Freddy Gulbrandsen ideal in den Lauf. Der 26-jährige Norweger trifft dann aus halbrechter Position punktgenau zum 0:1 in den linken Winkel. 35. Minute: Smail Prevljak umkurvt Lukas Spendlhofer, bei dessen Abschluss fehlt dann nicht wirklich viel. Das Spiel der Hausherren wird dann in weiterer Folge auch etwas lebhafter. 43. Minute: Peter Zulj nimmt Maß, sein Freistoßball aus 20 Metern passt dann präzise unter die Querlatte - Halbzeitstand: 1:1.

GEPA full 5393 GEPA-07101851017 Bildgröße ändern

28. Spielminute: Soeben hat Fredrik Gulbrandsen die Salzburger Bullen mit einem präzisen Schuss mit 0:1 in Führung gebracht.

 

Die Hausherren sind knapp dran am Ausgleich

Dieser späte Ausgleichstreffer der Grazer bringt nun doch einiges an Zündstoff im zweiten Durchgang mit sich. Denn Red Bull Salzburg wird weiterhin unverdrossen darum bemüht sein, drei Punkte auf die Habenseite zu bringen. Was dann mit Sicherheit auch Kontergelegenheiten bringen wird für Sturm Graz. Nicht außer Acht zu lassen ist dabei auch die Tatsache, dass man bei den Salzburgern auch noch einige Kapazunder auf der Bank sitzen hat. Und das Formationsspiel der "Bullen" ist dann auch in der zweiten Spielhälfte so konzipiert, dass man davon ausgehen kann, erneut eine überlegene Gästemannschaft präsentiert zu bekommen. Wenngleich aber der Gastgeber doch auch zu verstehen gibt, dass man bereit ist Nadelstiche zu setzen. 53. Minute: Patson Daka kommt im Strafraum zum Schuss - Keeper Jörg Siebenhandl ist aber am Posten. Aus dem daraus resultierenden Eckball kommt es dann zur neuerlichen Salzburger Führung. Nach einer Junuzovic-Vorlage ist es Stefan Lainer, der per Kopf den Grazer Schlussmann überrascht - neuer Spielstand: 1:2. 58. Minute: Bei einem Kiteishvili-Schuss muss sich RB-Goalie Cican Stankovic, der nun wesentlich mehr beschäftigt ist, ganz gehörig strecken. 72. Minute: Diesmal ist es Fabian Koch, der sein Ziel nur knapp verfehlt. Jetzt sind die Hausherren voll im Spiel, es kommt desöfteren zu brenzligen Situationen in der Gästebox. In der 80. Minute dann die Topchance auf das 2:2. Der eingewechselte Markus Pink findet aber, wie auch danach Peter Zulj, in Stankovic seinen Meister. Dann streift ein Hierländer-Kopfball nur knapp über das Gästegehäuse. Chance um Chance für Sturm Graz! Im Gegenstoß testet dann Prevljak noch einmal Sturm-Torhüter Siebenhandl. 90. Minute: Der frisch ins Spiel gekommene Hannes Wolf vergibt leichtfertig die Chance auf das 1:3. Schlussendlich aber sollte es dann beim knappen Salzburger 2:1-Auswärtssieg bleiben. Nach der Länderspielpause gastiert Sturm Graz am Sonntag, 21. Oktober um 17:00 Uhr bei der Wiener Austria. RB Salzburg besitzt schon am Tag zuvor mit der selben Startzeit das Heimrecht gegen Innsbruck.

GEPA full 4826 GEPA-07101851003 Bildgröße ändern

Zlatko Junuzovic, der zwei Torvorlagen lieferte, beim Zweikampf mit dem Georgier Otari Kiteishvili. Interessierter Beobachter dabei ist Schiri Julian Weinberger.

 

SK STURM GRAZ - RED BULL SALZBURG 1:2 (1:1)

Merkur Arena, 11.100 Zuseher, SR: Julian Weinberger (Wien)

SK Sturm Graz (3-4-1-2): Siebenhandl, Avlonitis, Spendlhofer, Maresic (73. Eze), Lackner (62. Pink), Lovric (84. Grozurek), Hierländer, Koch, Zulj, Huspek, Kiteishvili

Red Bull Salzburg (4-3-3): Stankovic, Ramalho, Van der Werff, Lainer, Ulmer, Samassekou, Mwepu, Junuzovic, Daka (83. Minamino), Gulbrandsen (77. Wolf), Prevljak (91. Dabbur)

Torfolge: 0:1 (28. Gulbrandsen), 1:1 (43. Zulj), 1:2 (53. Lainer)

gelbe Karten: Daka, Samassekou, Stankovic (alle Salzburg)

Stimmen zum Spiel:

(Quelle: Sky Sport Austria)

Heiko Vogel, Trainer Sturm Graz:

„Es war ein gutes Spiel, ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ich bin enttäuscht, weil ich weiß was die Spieler investiert haben, die Leistung war tadellos. Es war heute ein richtig gutes Spiel. Leider knapp mit 2:1 verloren gegen die mit Abstand beste Mannschaft Österreichs. Jetzt müssen wir auch anfangen zu punkten, nicht nur gut zu spielen. Je häufiger man sich trifft, desto besser für den Verein.“

Peter Zulj, Torschütze Sturm Graz:

"Vor allem in der zweiten Spielhälfte haben wir alles reingelegt. Zumindest eine der vielen Möglichkeiten hätten wir dann auch nützen müssen. Es fehlte dann auch etwas das Quäntchen Glück. Ich denke doch, dass wir uns zumindest diesen einen Zähler auch verdient hätten."

Marco Rose, Trainer RB Salzburg:

„Die Leistung war gegen einen schwierigen Gegner sehr gut. In der Summe verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft und in der zweiten kommen wir gut raus, machen das 2:0 und dann wirft Sturm alles nach vorne. Eine Mannschaft mit Qualität und da kann es passieren, dass man Probleme bekommt. Die Jungs waren wieder bereit 90 Minuten zu arbeiten, das spricht für den Charakter dieser Mannschaft. Ich bin begeistert von meiner Mannschaft. Jeder (Gegner) haut alles rein und will uns die ersten Punkte wegnehmen und irgendwann werden wir auch Punkte verlieren.“

Zlatko Junuzovic, Mittelfeld RB Salzburg:

"Sturm hat das in der Schlussphase richtig gut gemacht bzw. war der Druck doch sehr groß. Wir hätten schon früher alles entscheiden müssen. Aber da waren wir dann zu wenig clever. So haben wir dann zuletzt auch mächtig Stress bekommen."

zum tipico Bundesliga LIVE TICKER

Bilder: RB Gepa-pictures

 

Robert Tafeit