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Schandfleck für die Innenstadt? Genehmigung verweigert - McDonald's verklagt Florenz auf 18 Millionen Euro

Sogar die Speisekarte hat McDonald's verändert, um am berühmten Domplatz von Florenz eine Filiale eröffnen zu dürfen. Doch der Bürgermeister bleibt stur. Nun verklagt der Konzern die Stadt auf 18 Millionen Euro Schadenersatz.

Die Altstadt von Florenz mit der Kathedrale Santa Maria del Fiore ist für jeden Toskana-Touristen ein Muss. Die Kuppel des Doms ist weltberühmt, die Altstadt Unesco-Weltkulturerbe. Doch seit die Fastfood-Kette McDonald's angekündigt hat, am historischen Domplatz eine Filiale eröffnen zu wollen, sehen die Fiorentiner ihren städtebaulichen Stolz gefährdet.

Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, hat die Genehmigung für einen McDonald's am Piazza del Duomo verweigert. Doch der US-Konzern lässt nicht locker: Vor dem zuständigen Verwaltungsgericht hat McDonald's nun eine Schadenersatzklage über 17,8 Millionen Euro eingereicht, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

McDonald's mit toskanischer Speisekarte

Die McDonald's-Verantwortlichen sind der Meinung, alles getan zu haben, um eine Filiale an dem historischen Ort eröffnen zu dürfen. Da laut einer neuen Vorschrift 50 Prozent der angebotenen Speisen aus der Toskana stammen müssen, hat der Konzern sogar seine Speisekarte für den besonderen Standort angepasst. So soll es Chianina-Fleisch von der ältesten Rinderrasse Italiens und regionale Weine geben, auch eine Tischbedienung ist angedacht.

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Hinter den Kulissen von McDonald's

01:23 min

Monatelang haben McDonald's und die Stadtoberen über das spezielle Konzept verhandelt. Doch nach politischem Druck zog Bürgermeister Nardella eine bereits angedeutete Zustimmung wieder zurück. "Es geht uns nicht um eine Ideologie, aber wir sind gegen die Eröffnung eines McDonald’s am Dom oder anderen berühmten historischen Plätzen, wir sind einfach der Meinung, dass unser künstlerisches Erbe geschützt werden sollte", erklärte Nardella vor einigen Wochen.

McDonald's will das nicht akzeptieren: "Wir sind in allen historischen Zentren Italiens vertreten und haben dort mit Sicherheit keine historischen Plätze verschandelt", argumentierte Roberto Masi, Geschäftsführer von McDonald's in Italien im Sommer. Bereits damals kündigte er an, notfalls werde das Unternehmen vor Gericht ziehen.

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