E-Transporter fahren für Entsorgungsbetrieb Worms

Präsentation der Streetscooter (v.l.): Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek, Alexander Schlegel, René Rupprecht, Hans-Dieter Gugumus und Andreas Oberhaus vom Ebwo sowie Frank Dinter und Stephan Wilhelm vom EWR. Foto: BilderKartell/Christine Dirigo
© BilderKartell/Christine Dirigo

Sie sind sauber, leise und wartungsarm: Zwei Streetscooter stehen jetzt im Dienst des Ebwo. Sie sind geleast und haben eine Reichweite von 80 Kilometern.

Anzeige

WORMS. Im Rahmen wachsenden Umweltbewusstseins und der politischen Weichenstellung versuchen nun auch Städte und Kommunen, in Sachen Mobilität weg vom Diesel und hin zum E-Mobil zu kommen. Umso mehr freut sich Bürgermeister Hans Joachim Kosubek (CDU), dass „zwei Wormser Vorzeigeunternehmen“ gemeinsam diesen Weg anstreben und konsequent fortführen. Nach einer erfolgreichen 14-tägigen Testphase Anfang 2018 mit dem über das „clewrmobility“-Center des EWR angemieteten Streetscooter nimmt der Wormser Entsorgungs- und Baubetrieb (Ebwo) zwei E-Transportfahrzeuge in seinen Fuhrpark auf. Zwei Kastenwagen, die nun vielfältig eingesetzt werden können. „Die Autos können innerhalb vieler Gewerke, wie zum Beispiel unter anderem in der Schlosserei, der Werkstatt sowie im Heizungs- und Sanitärbereich, ihren Dienst antreten und erfüllen somit das Anforderungsprofil“, freute sich Alexander Schlegel von der hauseigenen Kfz-Werkstatt bei der offiziellen Präsentation am Montag auf dem Hof am Hohenstaufenring.

Neben Vertretern des Ebwo waren auch Mitglieder des Vorstandes von EWR zugegen, denn das Wormser Energieversorgungsunternehmen hat eine Vertriebspartnerschaft mit der Streetscooter GmbH, die wiederum eine 100-prozentige Tochter von DLH/Deutsche Post ist. Mit ihr hat der Ebwo nun zwei Leasingverträge abgeschlossen. Der Vorteil der Kastenwagen liegt auf der Hand: Hundert Prozent elektronischer Antrieb, hundert Prozent emissionsfrei und durch die „Einfachheit in der Konstruktion“, wie René Ruppert vom Schlosserwerk des Ebwo betont, entsteht auch für die Mechaniker ein geringerer Arbeits- und Wartungsaufwand. Andreas Oberhaus, kaufmännischer Werksleiter des Ebwo, ist generell vom Handling der Scooter angetan. „Das absolut geräuscharme Fahren ist überraschend angenehm", so Oberhaus.

Wartung und Stromversorgung sollen intern auf dem Gelände des Ebwo bleiben. Mit einem sogenannten „betriebseigenen Hochvoltarbeitsplatz“ will man innerhalb der nächsten sechs Monate in der Lage sein, die Transporter und alle anderen E-Mobile vor Ort aufladen und vor allem warten zu können. Hierzu werde das Know-how in diesem Bereich ausgebaut, so Hans-Dieter Gugumus, technischer Werksleiter. Zwei Mitarbeiter sind schon geschult, und in Zukunft wird dieses spezielle Anforderungskonzept auch in die Ausbildungspläne aufgenommen. Geplant ist ebenfalls, in naher Zukunft Überkapazitäten der Hochvoltanlage effizient zu nutzen und auch den Wartungsbereich anderen E-Mobilbesitzern, gewerblich oder privat, anzubieten.

„Ich bin froh und dankbar, dass der Ebwo diese Hürde genommen hat“, so EWR-Vorstandsmitglied Stephan Wilhelm, der die Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge bestätigt, die auch mit voller Beladung eine Reichweite von 80 Kilometern abdecken können und somit ins Tagesanforderungsprofil passen. Wilhelm sieht die städtischen Institutionen auch in einer Art Vorbildfunktion. „Wenn bald immer mehr behördliche Fahrzeuge E-Mobile sind und damit das Stadtbild prägen, könnte dies auch eine Motivation für den Bürger sein.“

Anzeige

Ein Transporter kostet um die 34 000 Euro, die Leasingraten liegen zwischen 300 und 400 Euro. Langfristig soll der momentan 200 Fahrzeuge starke Fuhrpark sukzessive um 21 Fahrzeuge ergänzt beziehungsweise erneuert werden. Diesbezüglich hat der Ebwo beim Bund einen Förderantrag gestellt.