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Mercedes Vision Urbanetic Sieht so der Transporter der Zukunft aus?

Der "People-Mover" von Mercedes Vans soll am Tag Menschen, in der Nacht Güter von A nach B bringen.

Der "People-Mover" von Mercedes Vans soll am Tag Menschen, in der Nacht Güter von A nach B bringen.

In nur zwei Minuten soll sich der Mercedes Vision Urbanetic vom autonomen People-Mover zum Cargo-Van wandeln können. So zumindest stellt sich die Stuttgarter die Zukunft der urbanen und emissionsfreien Mobilität vor.

Wie leben wir künftig in den urbanen Ballungszentren? Darüber zerbrechen sich nicht nur Trendforscher, Sozialwissenschaftler und Stadtplaner die Köpfe. 2030 werden laut Zahlen der Vereinten Nationen (UN) weltweit über fünf Milliarden Menschen in Städten wohnen. Die Zahl der Großstädte mit jeweils mehr als über einer Million Menschen wird bis dahin von 123 auf 700 wachsen.

Vision Urbanetic

Die Grundlage für die Konzepte bildet eine Art Skateboard, das unterschiedlich besetzt werden kann.

Die Grundlage für die Konzepte bildet eine Art Skateboard, das unterschiedlich besetzt werden kann.

Demzufolge machen sich die Autohersteller Gedanken und entwickeln fleißig Mobilitätskonzepte und am besten auch gleich die passenden Fahrzeuge dazu. Eine im Ansatz recht clevere Idee präsentiert Mercedes-Benz Vans, die Kleintransporter-Sparte von Daimler. Das urige Gefährt mit Namen Vision Urbanetic – es gleicht mehr einer Raumkapsel als einem Auto – soll die Transportprobleme in den Städten lösen.

Tagsüber "arbeitet" der Vision Urbanetic als sogenannter "People-Mover" – sprich Personentransporter - und kann bis zu zwölf Menschen befördern, nachts fährt er Güter aus. In beiden Fällen leise, emissionsfrei und autonom. Um ihn vom Van zum Lademeister umzubauen, reichen weniger als drei Minuten. Die komplette Personenkabine wird an einer speziellen Station einfach gegen einen Kastenaufbau getauscht.

Hierzu haben die Ingenieure eine autonome und flexible Fahrplattform wie eine Art Skateboard konstruiert. Im Chassis sind alle Fahrfunktionen untergebracht, inklusive des batterieelektrischen Antriebs. Dadurch ist es möglich, dass die Plattform auch ohne Aufbau zu ihrem nächsten Einsatzort oder zur Ladestation fährt. Fahrersitz, Pedale und Lenkrad entfallen.

Wahlweise Güter- und Fahrgasttransport

In der Nacht sollen die Moover Güter transportieren.

In der Nacht sollen die Moover Güter transportieren.

Das sorgt besonders in der Cargo-Konstellation für eine sehr gute Raumausnutzung, was wiederum die Effizienz erhöht und hilft, die Kosten zu reduzieren. "Bis zu zehn Paletten können transportiert werden", sagt Volker Mornhinweg, Chef von Mercedes-Benz Vans. Das Ladevolumen liegt bei zehn Kubikmetern, dem mehr als Fünffachen eines großen Kombis. Darüberhinaus kann der Vision Urbanetic mit einem vollautomatisierten Regalsystem ausgestattet und beispielsweise als mobile Paketstation genutzt werden.

Geht es um den Transport von Menschen, finden die Fahrgäste keine starren Sitzbänke wie in heutigen Bussen vor. Der gesamte Innenraum gleicht eher einer riesigen Lounge mit einem kreisförmig angeordneten Sofa. Zudem bietet der Vision Urbanetic innen die volle Stehhöhe für Erwachsene. Selbst an Kleinigkeiten wurde gedacht: In den Sitzflächen befinden sich induktive Ladestationen für das Smartphone. Und der Blick nach oben bietet freie Sicht entweder nach draußen oder auf das umlaufende 360-Grad-Display, auf dem Nachrichten, Wetter, Reiseinformationen oder Werbung eingespielt werden.

Städtische Architektur bestimmt das Design

Im optischen Auftritt orientierte sich Mercedes beim Vision Urbanetic an organischen Formen. Für die Personen-Kabine nahmen die Designer die städtische Architektur und die Wolkenkratzer als Vorbild. Das Cargo-Modul wurde gemäß seiner Bestimmung sehr funktional gestaltet. Die Inspiration kommt hier aus dem Industriebereich.

Wann autonome Robo-Taxis, People-Mover und von Geisterhand gesteuerte Transporter auf unseren Straßen zum Alltag gehören werden, mögen auch die Mercedes-Entwickler nicht exakt beziffern. Manche sprechen vom "Ende des nächsten Jahrzehnts", andere von "noch später". Sicher ist man sich, dass diese Art der Mobilität zunächst auf abgesperrten Arealen wie Flughäfen, Container-Terminals und großen Firmengeländen stattfinden wird. Erst danach folgt ein langsames Vortasten in den öffentlichen Verkehr, natürlich immer konform zu gesetzlichen Freigaben. Einig ist man sich jedoch darüber: Das Leben in den Städten wird leiser, sauberer und – wenn alles nach Plan läuft – vermutlich längst nicht so stressig wie heute sein.

Quelle: ntv.de, Michael Specht, sp-x

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