Nikkei – Japan-Fans setzen auf neue Runde Abenomics
Bei seinem Amtsantritt Ende 2012 hatte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe versprochen, mit massiven Konjunkturprogrammen auf Pump und der kräftigen Abwertung des Yen die Exportwirtschaft und damit die Wirtschaft insgesamt wieder in Schwung zu bringen. Obwohl die Konjunkturdaten zeigen, dass Abenomics nicht funktioniert, könnte die Notenbank ihre Geldpolitik schon bald weiter lockern. Das dürfte den Nikkei beflügeln. So profitieren Anleger.
Sollte Kuroda auch diesmal zur Tat schreiten – und durch die Lockerung der Geldpolitik den Yen schwächen -, würden davon vor allem Exporteure wie die Autobauer Toyota und Honda profitieren, die einen Großteil ihres Umsatzes im Ausland machen. Die Toyota-Aktie könnte etwas Rückenwind gut gebrauchen, war sie zuletzt doch auf das niedrigste Niveau seit November 2014 gesunken, ehe sie sich etwas erholt hat. Ein schwächerer Yen käme zudem vielen anderen Unternehmen, wie dem Kamerahersteller Canon, sowie den Elektronikfirmen Sony und Panasonic zugute.
Den wichtigsten Einfluss auf den Nikkei wird allerdings auch weiterhin der Einzelhändler Fast Retailing haben, der mit einem Gewicht von 10,7 Prozent der mit weitem Abstand schwerste Titel ist. Bei Fast Retailing werden die Investoren genau darauf achten, ob sich das Geschäft auf dem Heimatmarkt wieder belebt, nachdem das kühle Wetter zwischen Juni und August das Geschäft der Tochter Uniqlo beeinträchtigt hatte.
Auf Platz zwei im Nikkei folgt der Telekom- und Internetriese Softbank Group (4,5 Prozent) vor dem Maschinenbauer Fanuc (4,1 Prozent). Die Softbank-Aktie notiert in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs, weil Vorstandschef Masayoshi Son gesagt hat, dass die Trendwende bei der US-Tochter Sprint bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen könne.
Bei dem US-Mobilfunkprovider stünden Kostensenkungen ganz oben auf der Agenda. Um Anleger dennoch bei Laune zu halten, hat Son ein Aktienrückkaufprogramm von 120 Mrd. Yen angekündigt. Die Fanuc-Aktie ist kräftig im Rückwärtsgang, weil Investoren befürchten, dass der Hersteller von Industrierobotern die Konjunkturflaute in China kräftig zu spüren bekommen könnte.
Insgesamt sollte ein schwächerer Yen aber dafür sorgen, dass die Erholung des Nikkei weitergeht. „Der japanische Aktienmarkt ist aufgrund seiner günstigen Bewertungen und dem positiven Ausblick für das Gewinnwachstum der Unternehmen im Vergleich zu den übrigen entwickelten Märkten gut aufgestellt“, sagt Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity.
Investoren, die auf einen Anstieg des japanischen Aktienmarkt setzen wollen, ohne ein Währungsrisiko einzugehen, investieren häufig in den Amundi ETF Japan Topix EUR Hedged (WKN: A1J4TX). Der ETF ist währungsgesichert. Im dem marktbreiten Topix gehören Toyota, Honda, Sony, Softbank, sowie etliche Banken, wie Mitsubishi UFJ Financial zu den schwersten Werten.
Lesen Sie auch
In den vergangenen zwölf Monaten lag das Handelsvolumen des ETFs auf dem Handelssystem Xetra im Schnitt bei rund einer Mio. Euro pro Tag. Bei der jüngsten Erholung des Index war es um ein Vielfaches höher. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf 1,16 Mrd. Euro. Das Papier bildet den Index Swap-basiert, also mit Hilfe von Finanzprodukten, nach. Die Verwaltungsgebühr liegt bei 0,48 Prozent.
Alternativ bietet sich der Lyxor JPX-Nikkei 400 EUR Daily Hedged ETF (WKN: LYX0ST) an. Lyxor Asset Management ist der Vermögensverwalter der französischen Großbank Société Générale. „Der JPX-Nikkei 400 spiegelt die Performance von 400 an der Tokyo Stock Exchange notierten Aktien wider, die für die Anleger hinsichtlich der effizienten Nutzung ihres Kapitals am attraktivsten sind und deren Anlageziele sich an den Interessen der Anleger orientieren“, sagt Raphaël Dieterlen, der Fondsmanager des ETFs.
Beim Index erfolgt die Gewichtung nicht ausschließlich nach der Marktkapitalisierung, sondern auch anhand fundamentaler Kennzahlen, wie der Eigenkapitalrendite und des operativen Gewinns. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 640 Mio. Euro. Der ETF bildet den Index durch den Kauf der Aktien mit der entsprechenden Gewichtung nach. Die Verwaltungsgebühr liegt bei 0,25 Prozent.