Gerät für Sanierung aufgestellt. Dach der Metzgerei Blum wird wieder hergerichtet.
Calw - So etwas sieht man auch nicht alle Tage: Am Mittwoch, 28. November, wurde mitten in der Lederstraße ein riesiger Kran aufgebaut. Unter Umständen bleibt er dort für mehrere Monate. Mit dem Kran wird das Dach des Hauses der Metzgerei Blum nach dem Brand wieder hergerichtet.
"Man sieht es dem Haus von vorne nicht an, wie zerstört es wirklich ist", sagt Gerhard Blum, Geschäftsführer der gleichnamigen Metzgerei. "Aber das Dach ist größtenteils zerstört." Im August war im Dachstuhl des Fachwerkhauses, in dem die Metzgerei untergebracht war, ein Feuer ausgebrochen (wir berichteten). Die Wohnungen sind seither unbewohnbar, die Metzgerei musste vorerst umziehen. Um das Dach nun wieder herzurichten, wurde ein Kran in der Lederstraße aufgebaut. Und zwar "nicht irgendein 08/15-Kran", erklärte Blum. "Sonder ein ganz spezieller". Soll heißen: Dieses Exemplar ist wesentlich höher und hat eine größere Ausladung, als herkömmliche Kräne.
So etwas mitten in der Lederstraße sorgt natürlich für Aufsehen. Die Passanten bleiben stehen, Interessierte renken sich beinahe den Nacken aus, Hobbyfotografen scheitern daran, den gesamten Kran auf ein Bild zu bannen. Die Bauarbeiter selbst sowie Geschäftsführerin Ilse Blum haben alle Hände voll zu tun, die Menschen dazu zu bringen, Abstand von den Arbeiten zu halten. Denn während des Aufbaus herrscht eine Sperrung im betroffenen Bereich.
Schweres Gerät
Doch Irene Stamer, Ordnungsamtsleiterin, gibt Entwarnung: "Die Vollsperrung besteht nur während des Aufbaus", meint sie. Danach sei die Lederstraße halbseitig gesperrt. "Nach dem Aufbau des Krans ist die Restfahrbahnbreite für Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr und so weiter gewährleistet."Vorerst müssen sich die Calwer aber an den Anblick des schweren Geräts gewöhnen. Denn: "Die Standzeit ist aktuell bis zum 8. März genehmigt", sagt Stamer. Ob er auch wirklich so lange stehen wird, könne man aber noch nicht sagen, so Blum.
"Das hängt von der Witterung ab, je nachdem wie der Winter wird." Gebe es in den kommenden Monaten viel Schnee, wäre das natürlich denkbar schlecht. Wäre es nach der Familie Blum gegangen, hätte man schon wesentlich früher mit den Arbeiten am Dach begonnen. Zuerst mussten sie jedoch entsprechende Genehmigungen einholen. Zudem sei es nicht leicht gewesen, einen so speziellen Kran zu bekommen.
