WhatsApp, Telegram, Threema & Co.: Diese Spionage-App zeigt, welche Messenger Ihre Freunde nutzen

Android-App DM Me: Eine App für alle Messenger
Nicht erst seit der großen Verunsicherung rund um WhatsApp ist die Messengerlandschaft in Deutschland bunt gemischt. Viele sind längst nicht mehr nur bei WhatsApp erreichbar - doch wie kann man herausfinden, wo die eigenen Freunde und Bekannten so unterwegs sind? Eine nagelneue Android-App erlaubt das nun, doch es gibt einen Haken.

WhatsApp, Telegram, Signal, Threema - kaum jemand hat den Überblick über den Messenger-Dschungel. Viele Nutzer sind auf mehreren unterwegs und spätestens seit dem Chaos um die Nutzungsbedingungen bei WhatsApp Anfang Januar haben auch die Alternativen deutlich an Beliebtheit gewonnen. Wer jetzt nicht unbedingt Zeit hat, alle Freunde und Bekannten zu fragen, auf welchem Messenger sie denn hauptsächlich erreichbar sind, bekommt mit DM Me die Lösung. Die kostenlose Android-App analysiert Ihre Kontakte und teilt Ihnen mit, wo Sie diese erreichen.

Doch der ganze Komfort kommt mit einem Preis: Die App verlangt vollen Zugriff auf Ihre Kontakte. Das ist einerseits verständlich - ohne diesen würde sie gar nicht erst funktionieren. Allerdings ist DM Me nicht Open Source und daher wird auch nicht klar, was die App mit den Daten anstellt. CHIP hat einen Blick darauf geworfen.

Download: DM Me

DM Me: Alle Messenger gebündelt in einer Android-App

Bild: Rosenfeld Apps

Wer sich entschließt, DM Me zu nutzen, findet eine gut durchdachte App vor. Zuerst werden die Messenger aufgelistet, die Sie bereits installiert haben. Diese können Sie dann nach Priorität sortieren. Anschließend wird Ihre Kontaktliste angezeigt. Mit kleinen Icons sehen Sie dann, wo Sie welchen Kontakt erreichen.

Welcher Messenger dann tatsächlich geöffnet wird, hängt von Ihren Einstellungen ab. Ist zum Beispiel WhatsApp Ihr Favorit und ist ein Freund auch dort verfügbar, wird per Klick auf den Kontakt automatisch WhatsApp geöffnet. Ebenso können Sie Favoriten oben anheften oder die Option, SMS zu schicken, deaktivieren.

Die App stammt aus der Feder eines 21-jährigen Entwicklers aus Israel. Der hat es sich zum Ziel gesetzt, die Fragmentierung der Nutzer in die verschiedenen Messenger zu umgehen - eben genau mit der Idee. Wer also Freunden oder Familie Nachrichten schreiben möchte, kann in Zukunft DM Me öffnen und findet den Chat mit einem Klick, anstatt erst durch die verschiedenen Messenger zu wühlen. Gruppenchats werden allerdings nicht unterstützt.

Gutes Konzept, fragwürdige Umsetzung

DM Me ist eine App, die allein durch ihren Nutzen besticht. Mit der zunehmenden Aufteilung der Nutzer auf die verschiedensten Messenger dürften sich schon viele eine App gewünscht haben, die das auf einfache Weise bündelt. Allerdings ist die Android-App vor allem für jene, die aus Gründen der Privatsphäre von WhatsApp weggegangen sind, keine Option. Denn: Wer möchte dann schon das komplette Kontaktbuch mit einer ominösen App teilen?

Dass die Kontakte freigegeben werden müssen, ist klar - hier kann der Entwickler schlecht dagegensteuern. Allerdings müsste eine solche App Open-Source sein, um diesen Nutzern auch zu zeigen, dass die Kontakte nicht im Hintergrund an externe Dienste übermittelt werden. Sollte das noch aus der Welt geschafft werden, ist DM Me eine hervorragende App für Tausende von Nutzern.

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