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Gratis-Offensive: So sollen Trinkbrunnen kommende Hitzewellen entschärfen


Die gute Nachricht
Mehr Gratis-Wasser gegen Hitzerisiken

Von t-online, jpd

Aktualisiert am 22.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein kind erfrischt sich an einem Trinkbrunnen (Symbolbild): Überall in Deutschland sollen bald die kostenlosen Durstlöscher stehen.Vergrößern des BildesEin kind erfrischt sich an einem Trinkbrunnen (Symbolbild): Überall in Deutschland sollen bald die kostenlosen Durstlöscher stehen. (Quelle: simplytheyu)
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Extreme Sommertemperaturen häufen sich. Die Regierung will mit einer Brunnen-Offensive nun die Zahl der Hitzetoten drücken. Und ein Grundrecht garantieren.

Das Vorhaben der Bundesregierung klingt wie eine heißersehnte Erfrischung. Ob bei einem Spaziergang im Park, in der Fußgängerzone oder in Einkaufspassagen – schon bald können sich Bürgerinnen und Bürger über Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an vielen öffentlichen Orten freuen.

"Zugang zu Trinkwasser muss für alle Menschen in Deutschland so einfach wie möglich sein", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Andauernde Hitzewellen in Deutschland seien kein seltenes Ereignis mehr. Bürgerinnen und Bürger müssen sich in Zukunft auf Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Trockenperioden einstellen.

Entscheidung der Städte und Gemeinden

Abhilfe sollen Trinkbrunnen mit qualitativ hochwertigem Leitungswasser schaffen und Basisbausteine einer guten Hitzevorsorge sein. "Wenn Kommunen jetzt aktiv werden, dann leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Gesundheits- und vor allem Hitzeschutz von Bürgerinnen und Bürgern", sagte Lemke. Leitungswasser ist nicht nur ein Energiesparer, Trinkbrunnen sind für die Nutzer auch noch verpackungsfrei und tragen somit zum Umweltschutz bei.

Über Lage, Zahl und Art der Trinkwasserbrunnen können Städte und Gemeinden entscheiden, die die neue Regelung mit Inkrafttreten des Gesetzes umsetzen werden. Schon jetzt gibt es deutschlandweit geschätzt mehr als 1.300 öffentliche Trinkwasserbrunnen. Etwa 1.000 weitere Trinkwasserbrunnen sollen in einem ersten Schritt aufgestellt werden. Eine weitere Maßnahme zum Schutz vor Hitze wäre laut Expertinnen und Experten das Angebot von Einzelhändlern, Gastronominnen und Arbeitgebern, kostenlos Wasser aufzufüllen.

Ein Recht auf Trinkwasser

In Berlin stehen schon knapp 200 Wasserspender. Erlangen verfügt sogar über 240, Stuttgart bietet 95. In München gibt es nur zwölf und in Frankfurt am Main gerade einmal zwei Trinkwasserbrunnen. Hier und in der App von Trinkwasser-unterwegs finden Sie den nächsten Trinkbrunnen in Ihrer Nähe. Laut dem Forum Trinkwasser liefern die Brunnen von April bis Oktober Wasser. Alle zwei Wochen werden die Brunnen gereinigt und alle vier Wochen Proben entnommen.

Von den Plänen profitieren Mensch und Umwelt. Öffentlich zugängliche Trinkbrunnen sind ein wichtiger Schutz vor gesundheitlichen Hitzeauswirkungen. Hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle könnten so vermieden werden. Die neue Regelung leistet außerdem einen wichtigen Beitrag, den Zugang zu Trinkwasser allen zu ermöglichen, wie es das Ziel 6 der UN-Ziele für die nachhaltige Entwicklung (SDGs) vorsieht.

Gerade wohnungslose Menschen haben in vielen deutschen Städten bisher keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser. In Hitzesommern sind sie besonders gefährdet für eine Dehydration. Darauf machen unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sowie die Hilfsorganisation Malteser aufmerksam.

Damit auch sie bald einen sicheren Zugang zu Trinkwasser haben, schreibt die EU allen Mitgliedstaaten vor, bis Januar 2023 ausreichend Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Plätzen aufzustellen. Einige Nachbarländer sind da schon jetzt weiter.

Deutschland liegt mit Wasserversorgung hinter einigen europäischen Metropolen

Mit dem Bundesvorhaben zieht Deutschland verspätet mit anderen europäischen Ländern gleich, die schon längst kostenloses Trinkwasser zur Verfügung stellen. Allein in der französischen Hauptstadt gibt es mehr als 1.200 öffentliche Trinkbrunnen. In Restaurants sollen Gäste ihre Flaschen kostenlos mit Wasser auffüllen können. Rom beeindruckt mit über 2.500 über die ganze Stadt verteilten Brunnen. Allerdings haben die meisten europäischen Länder bisher kein Pfandsystem. Der öffentliche Wasserzugang ist daher ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Wegwerfkultur.

In Spanien sorgte zuletzt im Frühjahr 2022 ein Gesetz für Freude. Restaurants, Cafés und Kneipen im ganzen Land müssen Gästen kostenlos Leitungswasser servieren. Auch öffentliche Einrichtungen müssen seit diesem Jahr frei zugängliche Trinkbrunnen anbieten. In Wien löschen den Durst neben den rund 1.300 stationären Trinkwasserbrunnen zusätzlich auch mobile Edelstahlbrunnen, die an stark frequentierten Orten eingesetzt werden. Diese sorgen nicht nur innerlich, sondern dank Nebeldusche auch äußerlich für Abkühlung.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressemitteilung vom Bundesumweltministerium: "Städte und Gemeinden müssen Trinkwasser im öffentlichen Raum kostenlos bereitstellen"
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