• 26.09.2022 07:18

  • von Gianmarco Gori, Übersetzung: Manuel Lehbrink

Erster Vergleich: Mercedes-AMG C 63 S vs. BMW M3 Competition

Ein 4-Zylinder-PHEV auf der einen, ein 6-Zylinder-Turbo auf der anderen Seite: Wir wagen einen ersten Power-Limousinen-Vergleich

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Lange wurde über ihn geredet, nun ist er endlich da: der neue Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ auf Basis der C-Klasse W206. Und die vielen Gerüchte der letzten Monate haben sich bestätigt: Dem V8 muss für immer Lebewohl gesagt werden. An seiner Stelle steht der stärkste 2,0-Liter-4-Zylinder-Turbo aller Zeiten und er wurde mit einem großzügig dimensionierten Plug-in-Hybridmodul kombiniert.

Titel-Bild zur News:

Mercedes C63 vs M3 Zoom

Die neue Performance-Limousine aus Affalterbach muss sich nun mit dem historischen Rivalen schlechthin messen - dem BMW M3. Vor allem in der neuesten Generation G80 und der Competition-Version. Es gibt viele Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden, und so haben wir beschlossen, sie virtuell gegenüberzustellen. Zumindest im Moment ...

Äußeres Styling

Von außen betrachtet, sehen die beiden Modelle in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich aus. Während der C 63 seine Linienführung mit einer Spurverbreiterung von 76 mm und einem Längenzuwachs von 84 mm dank neuer Front- und Heckstoßstangen weitgehend an das Vorbild anlehnt, ändert der M3 seinen Stil und zeigt sogar eine völlig andere Frontpartie als das Basisfahrzeug, denn plötzlich sieht er von vorne aus wie ein 4er.

Schon an der Front zeigen beide ihre zusätzliche Leistung mit verschiedenen ästhetischen Akzenten, wie zum Beispiel Stoßstangen mit ausgesprochen sportlichem Charakter, die in beiden Fällen mit speziellen Kühlergrills kombiniert sind sowie einigen dunklen aerodynamischen Details, die bei beiden optional in Kohlefaser ausgeführt werden können. Beide sind serienmäßig mit 19-Zoll-Felgen ausgestattet, die optional bis zu 20 Zoll für die C-Klasse und bis zu 21 Zoll für den M3 reichen können.

Aber die größten Unterschiede sind wahrscheinlich im hinteren Bereich zu finden. Hier unterscheidet sich das Design der beiden Limousinen deutlich: Beim BMW M3 stechen die vier runden Auspuffrohre hervor, die sich in einem großen, quadratischen Luftauslass befinden. Beim C 63 hingegen ist es genau umgekehrt: Die klassischen quadratischen Auspuffrohre, ebenfalls vier an der Zahl, befinden sich im Diffusor mit seinen glatteren Linien.

Länge
Mercedes-AMG C63 S E Performance 4Matic+ 4,84 m
BMW M3 Competition xDrive 4,79 m

Breite
Mercedes-AMG C63 S E Performance 4Matic+ 1,89 m
BMW M3 Competition xDrive 1,90 m

Höhe
Mercedes-AMG C63 S E Performance 4Matic+ 1,44 m
BMW M3 Competition xDrive 1,44 m

Radstand
Mercedes-AMG C63 S E Performance 4Matic+ 2,88 m
BMW M3 Competition xDrive 2,86 m

Wie sie innen aussehen

Auch im Innenraum herrscht Gleichstand: Beide bleiben den Vorbildern treu. Mit ein paar kleinen Detailänderungen, um den Insassen die Leistung bewusst zu machen.

Die C-Klasse behält das klassische Mercedes-Layout bei, mit einem vertikalen und einem horizontalen Bildschirm, dem AMG-Line Doppelspeichenlenkrad und den vorderen Sportsitzen, die sich optional in "Performance"-Schalen verwandeln lassen (ein bekanntes Zubehör für den sportlichsten Mercedes).


Fotostrecke: Mercedes-AMG C 63 S E Performance (2023): Vierzylinder mit 680 PS

Beim BMW M3 hingegen gibt es mit dem jüngsten Facelift der gesamten Baureihe und der Einführung des M3 Touring das neue Infotainmentsystem iDrive 8 mit gebogenen Bildschirmen, die die digitale Instrumentierung und das Infotainment zu einem einzigen Element verbinden. Auch bei der Münchner Limousine umfasst die Zubehörliste sportlichere Sitze mit Aussparungen, um das Gewicht zu verringern und die Atmungsaktivität zu fördern.

Was das Platzangebot für Insassen und Gepäck betrifft, so ändern sich die Abmessungen in beiden Fällen nicht im Vergleich zu den anderen Modellen der Baureihe, wobei der C 63 aufgrund des hinteren Hybridmoduls voraussichtlich den Laderaum der anderen, bereits erhältlichen Akku-Hybridversionen übernehmen wird (weitere Informationen dazu folgen jedoch später).

Die Motoren

Aber kommen wir zum Kern der Sache. Auf mechanischer Ebene stehen sich diese beiden deutschen Sportlimousinen zwar irgendwie nahe, sind aber trotzdem weit voneinander entfernt und Kinder zweier sehr unterschiedlicher Philosophien.

Der neue Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ ist nämlich der erste Plug-in-Hybrid seiner Klasse. Neben dem bereits erwähnten, 476 PS starken 2,0-Liter-4-Zylinder-Turbobenziner mit elektrisch angetriebenem Turbolader und Ansaugkompressor gibt es noch einen Elektromotor an der Hinterachse, der dank einer 6,1-kWh-Batterie eine zusätzliche Leistung von bis zu 204 PS erzeugen kann.

In dieser Kombination bringt es die stärkste C-Klasse aller Zeiten auf 680 PS, die vom Allradantrieb 4Matic+ auf den Boden gebracht werden. Auf der anderen Seite steckt unter der Motorhaube des M3 Competition die neueste Evolution des 3,0-Liter-Sechszylinder-Reihenmotors mit Turboaufladung.

BMW M3 Touring

BMW M3 Zoom

Er trägt den Codenamen S58 und entwickelt 510 PS und 650 Nm Drehmoment, die entweder mit Hinterradantrieb oder mit dem Allradantrieb xDrive (samt Driftmodus) auf die Straße gebracht werden. Bei Mercedes-AMG handelt es sich um ein 9-Gang-Doppelkupplungsgetriebe aus eigener Produktion, bei BMW um ein 8-Gang-Wandlergetriebe, das von ZF hergestellt wird.

Betrachtet man die reinen Leistungsdaten, so zeigt sich, dass der AMG mit einer voll geladenen Batterie und der Bereitschaft, alles zu geben, seinen Konkurrenten von BMW von 0 auf 100 km/h hinter sich lassen sollte. Anders sieht es bei der Höchstgeschwindigkeit aus: Während beide serienmäßig auf 250 km/h begrenzt sind, kann der C 63 optional auch 280 km/h erreichen, während der M3 die Messlatte gegen Aufpreis auf 290 km/h anhebt.

Bei entladener Batterie hingegen dürfte der BMW dank seiner 34 PS und 105 Nm mehr Leistung und Drehmoment die Nase vorn haben, wenn man nur den Verbrenner des Mercedes berücksichtigt. Sicher ist jedoch, dass nach den von AMG veröffentlichten Daten ein Batteriezustand von null Prozent nicht vorgesehen ist, da das System immer einen bestimmten Teil der Ladung garantiert.

Motor
Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ 2.0-R4 mit Turboaufladung + Elektromodul
BMW M3 Competition xDrive 3.0-R6 mit Turboaufladung

Leistung
Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ 476 PS + 204 PS
BMW M3 Competition xDrive 510 PS

Drehmoment
Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ 545 Nm + 320 Nm
BMW M3 Competition xDrive 650 Nm

Höchstgeschwindigkeit
Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ 280 km/h (mit speziellem Paket)
BMW M3 Competition xDrive 250 km/h

0-100 km/h
Mercedes-AMG C 63 S E Performance 4Matic+ 3,4 s
BMW M3 Competition xDrive 3,9 s

Preise

Derzeit hat Mercedes-AMG die Preise für den neuen C 63 noch nicht veröffentlicht. Wir werden noch einige Wochen warten müssen, um sie zu erfahren. Der BMW M3 Competition mit xDrive hingegen beginnt bei 96.800 Euro. Wenn Sie auf den Allrad verzichten können (oder wollen) sinkt der Basispreis um 4.000 Euro. Und die "nur" 480 PS starke Standardversion ohne Competition-Zusatz liegt bei 85.800 Euro.

Für diejenigen, die mehr Platz brauchen

Da es den C 63 S E Performance auch als T-Modell geben wird, treten beide Modelle erstmals auch im Feld der sportlichen Kombis gegeneinander an, denn schließlich hat der Hersteller aus München nun endlich auch einen M3 Touring im Programm.

Die Mechanik ist die gleiche wie bei den Limousine, mit dem zusätzlichen Bonus eines familienfreundlichen Gepäckraums.

Weitere Vergleiche:

Ferrari Purosangue, Lambo Urus, Aston DBX im ersten Vergleich
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