Mehr Geld für die MVG:Angebot im Nahverkehr wird nicht reduziert

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) muss ihr Angebot nicht kürzen. Das hat der Stadtrat am Mittwoch einstimmig beschlossen. Wegen eines Defizits in Höhe von 24,6 Millionen Euro sollten unter anderem Takte ausgedünnt und Strecken verkürzt werden. Die Fehlsumme wird nun aus dem Haushalt finanziert. Und das Angebot soll nicht nur erhalten bleiben, die MVG soll zudem ein Pilotprojekt für einen service on demand in den äußeren Bezirken der Stadt starten, also eine Art Fahrdienst mit kleineren Bussen, der Passagiere auf Anfrage zu ihrem Ziel bringt. So müssten in Zeiten schwacher Auslastung keine leeren Gelenkbusse durch die Gegend fahren.

Schon vor der Sitzung hatten die großen Stadtratsfraktionen erklärt, den geplanten Kürzungen nicht zustimmen zu wollen. Aber obwohl sich vorab alle einig waren, kam es dennoch zu einer einstündigen Diskussion, bei der die Opposition der grün-roten Rathausmehrheit vorwarf, dass sie nicht gleich das Budget für die MVG aufgestockt hatte, als die Pläne für die Kürzungen im April bekannt wurden.

Der Grund, warum die Entscheidung nun so spät gefallen ist, ist ein Kostendeckel für die ÖPNV-Finanzierung, den der Stadtrat selbst beschlossen hat. Bis vor Kurzem war unklar, aus welchen Mitteln das Defizit ausgeglichen werden kann. Damit nicht immer wieder hinterher nachgebessert werden muss, soll nun eine Arbeitsgruppe aus Verwaltung und MVG eine Strategie zur künftigen Finanzierung des Leistungsprogramms entwickeln.

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