TVB Stuttgart

TVB Stuttgart kann mit Wetzlar den nächsten Konkurrenten distanzieren

Mitte oben Jerome Müller und rechts amm Rand Lukas Süsser TVB 1898 Stuttgart gegen 23Magnus  Saugstrup und rechts 14 Omar Ingi M
Jerome Müller (mit Ball, gegen die Magdeburger Magnus Saugstrup und Omar Ingi Magnusson) ist angeschlagen. Noch ist nicht ganz sicher, ob er gegen Wetzlar am Sonntag auflaufen kann. © Ralph Steinemann Pressefoto

Mit dem 29:23-Sieg in Minden hat der Handball-Erstligist TVB Stuttgart eine neue Saisonbestmarke aufgestellt: Er ist seit drei Spielen ungeschlagen. Diesen Trend möchte der TVB an diesem Sonntag (16.05 Uhr) in der Porsche-Arena gegen den Drittletzten HSG Wetzlar unbedingt fortsetzen. „Es darf jetzt keine Selbstzufriedenheit einsetzen“, sagt der TVB-Trainer Michael Schweikardt. Die Form spricht derzeit für sein Team, doch Vorsicht: Wetzlar gehört nicht eben zu den Lieblingsgegnern der Bittenfelder.

26:25 beim Bergischen HC, 24:24 gegen FA Göppingen und nun 29:23 in Minden: Der Blick auf die Anzahl der Gegentreffer in den jüngsten drei Spielen verrät bereits, in welchem Bereich der Erfolgsgarant zu finden ist. „Mit einer solchen Defensive gewinnt man Spiele“, sagt Schweikardt. Offensichtlich ist der Formanstieg von Torhüter Miljan Vujovic, doch auch die Spieler vor ihm präsentieren sich derzeit ganz anders als in etlichen Spielen davor. Ein Sonderlob hat der Coach für seinen Abwehrchef Samuel Röthlisberger. „Samu fliegt oft unter dem Radar. Er rackert unheimlich fürs Team und macht einen bombigen Job.“

Schweikardts Sonderlob für Röthlisberger und Häfner

Im Fokus stand zuletzt auch Max Häfner. Der Spielmacher überragte in Minden mit einer klugen Spielsteuerung und als Torschütze. „Er macht sich gerade weniger Gedanken, das tut ihm und der Mannschaft sehr gut“, sagt Schweikardt.

Gute Arbeit habe in Minden das gesamte Team gemacht und die knifflige Aufgabe souverän gemeistert. „Das war eine grundsolide Leistung – abgesehen von den zittrigen letzten Minuten bei der offenen Mindener Deckung.“ Sowohl spielerisch als auch kämpferisch sei der TVB besser gewesen als der Gegner. Sicherlich habe Minden nicht seinen besten Tag erwischt, und die eine oder andere technische Unzulänglichkeit habe seinem Team in die Karten gespielt. „Grundsätzlich beschäftige ich mich aber eher mit der Leistung meiner Mannschaft als mit den Schwächen des Gegners.“

Mit den Stärken des nächsten Kontrahenten hat sich Schweikardt ausgiebig beschäftigt – doch die treten in dieser Saison überraschend selten zutage. 24 Spielzeiten in der ersten Bundesliga hat sich die HSG Wetzlar im sicheren Tabellenmittelfeld bewegt, ausgerechnet im Jubiläumsjahr ist sie in den Abstiegskampf verwickelt. Mit 1:9 Punkten startete die HSG in die Runde, und so richtig in die Gänge kam sie danach nie. Im November, nach der 28:30-Heimniederlage gegen den HSV Hamburg und 7:19 Punkten, trennte sich der Verein von seinem Trainer Benjamin Matschke. Nach dem 26:23-Sieg in Hannover übernahm Hrvoje Horvat – und unter ihm blieb die HSG in neun Spielen punktlos.

Wetzlar hat Hamm und Minden im Nacken

Wetzlar sei die Verunsicherung nach den vielen erfolglosen Auftritten anzumerken, sagt Schweikardt. „Wir dagegen haben Selbstvertrauen, und diesen Vorteil wollen wir nutzen.“ Der Druck liege bei Wetzlar. „Hamm und Minden sitzen der HSG im Nacken.“ Gleichzeitig warnt der Coach auch vor dem Gegner. Schweikardt weiß, wozu die HSG in der Lage ist: Im Hinspiel war der TVB beim 24:32 chancenlos, in den vier Vergleichen davor holte er nur einen Punkt.

Der Kader der HSG ist durchweg gut besetzt. Im Tor steht der deutsche Nationalspieler Till Klimpke, wurfgewaltig ist der Rückraum mit dem Schweizer Nationalspieler Lenny Rubin und Stefan Cavor, der gegen den Bergischen HC nach langer Verletzungspause ein gutes Comeback feierte. Rubins Nationalmannschaftskollege Jonas Schelker und der Norweger Magus Fredriksson steuern das Spiel.

Für den TVB bietet sich die große Chance, für eine kleine Vorentscheidung im Abstiegskampf zu sorgen. Mit einem Sieg vergrößerte sich das Polster auf Wetzlar auf acht Minuspunkte, neun Pluszähler sind’s zu Minden. Rechnerisch ist dann der Abstieg des TVB zwar noch möglich, doch dann müsste er in den restlichen zehn Spielen nahezu punktlos bleiben und die Konkurrenten eine Siegesserie hinlegen. Nicht nur deshalb sind die Bittenfelder heiß auf den nächsten Sieg. „Wir wollen nachlegen, damit es nicht wieder heißt, die letzten Erfolge seien Eintagsfliegen gewesen.“

Drei Spieler sind angeschlagen

Kleine Fragezeichen stehen hinter den angeschlagenen Jerome Müller, Ivan Sliskovic und Jorge Serrano. Alle drei kamen zuletzt weniger zum Einsatz – wie auch andere Spieler, die bis vor kurzem große Spielanteile hatten und derzeit lediglich eine Nebenrolle innehaben. Wie beispielsweise Egon Hanusz oder Silvio Heinevetter. „In Minden haben wir weniger gewechselt“, sagt Schweikardt. „Es werden aber auch wieder anderen Zeiten kommen.“ Schließlich müsse er die Belastung steuern. „Andererseits ist Handball auch ein Ergebnissport. Ich muss schauen, mit welchen Leuten wir erfolgreich sein können.“

Um Heinevetter müsse sich keiner Sorgen machen, so der Coach. Er gehe mit der Situation sehr professionell um. „Heine sieht ja auch, dass Vujo zurzeit stark hält.“ Allerdings könne Vujovic nicht in jedem Spiel eine Fangquote von 40 Prozent haben wie in Minden. „Es ist doch klar, dass wir Heine brauchen.“

Mit dem 29:23-Sieg in Minden hat der Handball-Erstligist TVB Stuttgart eine neue Saisonbestmarke aufgestellt: Er ist seit drei Spielen ungeschlagen. Diesen Trend möchte der TVB an diesem Sonntag (16.05 Uhr) in der Porsche-Arena gegen den Drittletzten HSG Wetzlar unbedingt fortsetzen. „Es darf jetzt keine Selbstzufriedenheit einsetzen“, sagt der TVB-Trainer Michael Schweikardt. Die Form spricht derzeit für sein Team, doch Vorsicht: Wetzlar gehört nicht eben zu den Lieblingsgegnern der