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Katja Diehl setzt sich für eine Verkehrswende in Hamburg und Deutschland ein.
  • Katja Diehl setzt sich für eine Verkehrswende in Hamburg und Deutschland ein.
  • Foto: imago/Jürgen Heinrich

Anti-Auto-Aktivistin Katja Diehl wird Chefin der Hochbahn-Stiftung

Mit ihrem Buch „Autokorrektur“ entfachte die Verkehrswende-Aktivistin Katja Diehl die Diskussion über mögliche Mobilitätsformen im Alltag – abseits des Autos. Damit machte sie sich nicht nur Freunde: Vor allem auf Twitter polarisierte die Hamburgerin immer wieder, erhielt dort sogar Morddrohungen. Jetzt wird sie Vorsitzende der Max-Brauer-Stiftung.

Diehl löst damit Michael Stawicki ab, der zehn Jahre im Amt war. Die im Jahr 1961 gegründete Stiftung der Hochbahn will laut eigenen Angaben die praxisnahe Forschung fördern und junge Menschen darin bestärken, sich aktiv für einen zukunftsfähigen Nahverkehr einzusetzen.

Was macht eigentlich die Max-Brauer-Stiftung?

Dazu verleiht sie alle zwei Jahre die Max-Brauer-Preise, die im kommenden Jahr mit insgesamt 10.000 Euro dotiert sind. Von Verkehrspolitik, über Betriebswirtschaft, Ingenieurswesen, Betrieb und Technik sowie Personalwirtschaft bis hin zum Umweltschutz – das Spektrum für Abschlussarbeiten, die für den Preis eingereicht werden können, ist breit gefächert. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2023.

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„Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir mit dieser Rolle zugesprochen wird“, sagt Katja Diehl. „Der Kontakt zu Menschen auf dem Weg zu ihrer ersten Berufsstation ist für mich eine echte Bereicherung. Ich bin gespannt, was ich hier für meine Arbeit und mein Wirken lernen darf!“

Wer ist die Hamburger Aktivistin Katja Diehl?

Die Hamburgerin war 15 Jahre lang in verschiedenen, teilweise leitenden Jobs in der Mobilitäts- und Logistikbranche unterwegs. Seit 2018 setzt sie sich für einen Systemwandel in der Mobilität ein. Ihr Buch „Autokorrektur“ landete auf der Spiegel-Bestsellerliste und gewann 2022 den Leserpreis des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises. Beim HVV-Projekt „Your Turn“ interviewte sie Menschen aus Hamburg zu ihren Mobilitätsbedürfnissen.

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Auf Twitter postete Diehl regelmäßig zum Thema Verkehrswende, setzte sich dort unter anderem für eine radikale Umwidmung der Straßenfläche ein. Bedeutet: Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer und weniger für Autos. Ende Februar zog dann ein Shitstorm gegen sie auf, inklusive Morddrohungen. Der Auslöser? Eine Äußerung der Aktivistin bei einer Veranstaltung von „Fridays for Future“ in Lübeck. „Wir nehmen den Deutschen den Traum vom eigene Auto und vom Eigenheim. Dessen müssen wir uns bewusst sein“, hatte sie dort gesagt.

Als die Beleidigungen und vor allem die Morddrohungen Überhand nahmen, löschte sie vorübergehend ihren Twitter-Account, schaltete einen Anwalt ein. „Da einige mit Klarnamen erfolgten, kann das sogar erfolgreich werden, die Herren auszumachen“, schreib sie damals auf der Twitter-Alternative Mastodon. (mp)

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