120-Meter-Turm kommt!: Berliner Ku’damm bekommt Skyline

Blick auf die künftige Skyline im Halbkreis um die Gedächtniskirche (v.r.): Zoofenster (Waldorf Astoria), Upper West (u.a. Motel One), neuer Kudamm-Tower, kleiner Hotelturm an der Augsburger Straße

Blick auf die künftige Skyline im Halbkreis um die Gedächtniskirche (v.r.): Zoofenster (Waldorf Astoria), Upper West (u.a. Motel One), neuer Ku’damm-Tower, kleiner Hotelturm an der Augsburger Straße

Foto: Signa
Von: Hildburg bruns

Berlin – Der Kurfürstendamm kommt groß raus. Auf dem Karstadt-Grundstück (früher Wertheim) baut das Unternehmen Signa ein Milliarden-Projekt: Die Krönung ist ein 120-Meter-Turm. Damit bekommt Berlins berühmte Gedächtniskirche einen dritten Wolkenkratzer an ihre Seite.

„Es ist ein sensibler Ort in der City-West. Das Ziel ist, die Urbanität zu verstärken und die Anziehungskraft über alle Krisen hinweg zu erhöhen“, sagt Berlins Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (63). „Wir wollen einen lebenswerten und lebendigen Ort kreieren, mehr erlebnisorientiert statt Konsum“, so Investoren-Vertreter Timo Herzberg (47).

Eine neue Passage führt vom Kudamm Richtung Rankestrasse

Eine neue Passage führt vom Ku’damm Richtung Rankestrasse

Foto: Signa

Klar ist: Das einzige Ku’damm-Kaufhaus, das 1969-71 erbaut und als Wertheim eröffnet wurde, wird abgerissen. Zwischen dem Prachtboulevard, der Augsburger Straße und Rankestraße wird Tabula Rasa gemacht – nur das denkmalgeschützte Agrippina-Haus (u.a. TKK) bleibt stehen.

Eine Treppe führt auf die sogenannte Kultur-Terrasse für Veranstaltungen

Eine Treppe führt auf die sogenannte Kultur-Terrasse für Veranstaltungen

Foto: Signa

Eine Experten-Jury hat jetzt in geheimer Beratung von vier verschiedenen Vorschlägen entschieden: Der Entwurf von Architekten aus Kopenhagen (Henning Larsen) bekommt den Zuschlag. Danach soll eine „Familie“ aus neun Häusern das Areal füllen.

Große Schaufenster sollen in den Shoppingbereich locken. Der Kudamm-Tower ist etwas zurückgesetzt

Große Schaufenster sollen in den Shoppingbereich locken. Der Ku’damm-Tower ist etwas zurückgesetzt

Foto: Signa

Herausragend ist dabei der Ku’damm-Turm (120,8 Meter) mit öffentlichem Panoramagarten mit Fernblick zum Grunewald und weit über den Alexanderplatz.

Karte: Karstadt Neubebauung am Kurfürstendamm

Der neue Büro-Wolkenkratzer ist aus Sicht der Architekten für Fußgänger auf dem Prachtboulevard zweitrangig – denn er rückt von der Ku’damm-Fassade weg ins Block-Innere. Große Schaufenster am Ku’damm sollen die Passanten zum Shoppen ins Innere einladen. Geplant sind rund 30 000 Quadratmeter Geschäfte, davon etwa die Hälfte fürs neue Kaufhaus auf drei Etagen.

Schön zum Flanieren: Eine Passage mit Shops, Cafés und grünen Inseln, die sich vom Ku’damm bis zum Los-Angeles-Platz ziehen wird. Eine Treppe führt von hier auch zur geplanten Kultur-Terrasse für Veranstaltungen.

Einen zweiten, niedrigeren Turm (79 m, 19 Etagen) wird es zur Augsburger Straße hin für ein Hotel geben. Daran grenzen auch Wohnungen (5000 qm, 30 Prozent gefördert) an.

Bei Investor Singa (gehört Ösi-Milliardär René Benko, 46) rechnet man 2029 mit der Fertigstellung. Der Abriss-Termin fürs alte Karstadt-Gebäude hängt vom Planungs-Fortschritt ab.

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