04.06.2023, Thüringen, Apolda: Die Feuerwehr löscht einen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft.
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Kind stirbt bei Brand in Flüchtlingsunterkunft in Thüringen

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Kind stirbt bei Brand in Flüchtlingsunterkunft in Thüringen

Bei einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Apolda ist ein Kind ums Leben gekommen. Nach Auskunft des thüringischen Innenministers handelt es sich um einen Jungen aus der Ukraine.

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Bei einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Apolda ist nach Angaben des thüringischen Innenministers Georg Maier (SPD) ein Neunjähriger aus der Ukraine ums Leben gekommen.

250 Menschen evakuiert, zehn Verletzte

Das Feuer war am frühen Sonntagmorgen gegen 05.00 Uhr gemeldet worden. Die Rettungskräfte brachten nach Polizeiangaben etwa 250 Menschen aus dem Gebäudekomplex in Sicherheit. Zehn Betroffene wurden zur medizinischen Versorgung in Krankenhäuser gebracht. Die Angaben zur Zahl der Verletzten und Betroffenen schwankten im Tagesverlauf. Zuletzt schrieb die Polizei in einer Mitteilung von elf Menschen, die medizinisch behandelt wurden, neun kamen in ein Krankenhaus.

Das Landratsamt Weimarer Land organisierte laut Polizei, dass die Bewohner vor Ort mit Decken, Wasser und Babynahrung versorgt wurden.

Kriminalpolizei ermittelt

Ob es sich bei der aufgefundenen Leiche tatsächlich um den vermissten Jungen handelt, muss eine gerichtsmedizinische Untersuchung noch bestätigen. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sprach den Eltern und der Familie bereits sein Beileid aus. "Die Brandursache muss nun schnell geklärt werden. Die Kriminalpolizei ermittelt mit Hochdruck", erklärte der Minister in Erfurt. Er dankte zudem allen Rettungskräften. Auch Bundesinnenministerin Faeser (SPD) drückte den Betroffenen auf Twitter ihr Mitgefühl aus.

Dem Polizeisprecher zufolge stammt die Familie des vermissten Jungen aus der Ukraine. Das Feuer habe sich im Wohnbereich der Unterkunft ausgebreitet, die Ursache sei noch unklar. Nach Freigabe durch die Feuerwehr hätten inzwischen Brandermittler ihre Arbeit aufgenommen und suchten nach dem Brandherd, der Aufschluss über die Ursache gebe. Ermittelt werde dabei "in alle Richtungen".

Bewohner werden nun in Hermsdorf untergebracht

Bei der Anlage handelt es sich um eine Dauerunterkunft für längere Aufenthalte, keine Erstaufnahmeeinrichtung. In dem Gebäude seien früher eine Schule und später ein Kinderheim gewesen. Laut Landratsamt Weimarer Land lebten dort etwa 300 Menschen. Da das Gebäude nach dem Feuer unbewohnbar sei, würden die Menschen mit Bussen in eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge nach Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis gebracht.

Mit Informationen von dpa und epd

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