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Fußball-A-Junioren-Regionalliga Nord In der Defensive fehlt noch die Ordnung

Die U 19-Junioren des SC Borgfeld haben zum Auftakt noch Lehrgeld zahlen müssen. Im Auftaktspiel zur Regionalliga Nord unterliegen sie daheim Holstein Kiel mit 0:4.
19.08.2018, 20:18 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Christian Markwort

Borgfeld. Burak Bahar hatte gewarnt: "Hier soll jetzt niemand anfangen, vom direkten Aufstieg in die Bundesliga zu träumen", hatte der eine von zwei Trainern der A-Junioren des SC Borgfeld vor dem Saisonstart in die Regionalliga versucht, die allseits aufkeimende Euphorie frühzeitig zu ersticken. Dass er damit wohl recht haben wird, erfuhren seine Kicker gleich im ersten Saisonspiel gegen eine der Top-Mannschaften der Liga: Beim 0:4 (0:0) gegen Holstein Kiel hielt der Aufsteiger in den ersten 45 Minuten noch sehr stark dagegen, um in der zweiten Halbzeit beinahe genauso stark abzubauen – und letztlich auch in dieser Höhe verdient zu verlieren.

Die ersten 45 Minuten Regionalligaluft bekamen den Borgfelder Youngsters noch gut, angetrieben von der Euphorie und ihrem am Spielfeldrand lautstark motivierenden Trainer-Tandem ließen die Gastgeber nur wenig zu. Überrascht musste Kiels Trainer Dominik Glawogger anerkennen, "dass sich meine Spieler verdammt schwer im Kombinationsspiel tun und Borgfeld wirklich unangenehm zu spielen ist". Offensiv tat sich im ersten Abschnitt auf beiden Seiten so gut wie nichts. Während Borgfeld mit dem Mute eines Aufsteigers zweimal über die Flügel zumindest in die Nähe des gegnerischen Strafraums gelangte, hielten sich die Gäste vornehm zurück. Kiel überließ den Hausherren dazu große Spielanteile, mit denen diese allerdings zu wenig anfangen konnten. "Wir haben uns zu wenig zugetraut", monierte auch Borgfelds zweiter Coach Janik Brüggemann, "und uns in mehreren Situationen falsch entschieden."

Einzig die Einstellung stimmte aus Sicht der Gastgeber, Fitnesstrainer Sven Duschner attestierte den Spielern in der Halbzeitpause "ein enormes Engagement in der Abwehrarbeit, jetzt fehlt uns nur noch die nötige Konsequenz im Spiel nach vorne". Gegen körperlich robuster wirkende Gäste konnten sich die Nachwuchskicker vom Wümmedeich nur selten im Zweikampf behaupten, dafür sorgten sie regelmäßig durch ihr quirliges Kombinationsspiel für tiefes Stirnrunzeln auf Kieler Seite. Dieses sollte sich mit Wiederbeginn allerdings schneller glätten, als es den Borgfeldern lieb war. Zur Pause wechselte Kiel zwei Spieler ein, die letztlich für die Entscheidung zugunsten der Gäste sorgten. Neben Stürmer Jesper Tiedemann beorderte Dominik Glawogger auch Leon Gino Schmidt auf den sehr gut zu bespielenden Rasen der Borgfelder – und eben dieser zweite Wechsel brachte die Borgfelder schließlich komplett aus der Fassung.

Nachdem Tiedemann die erste wirklich gelungene Kombination über den rechten Flügel mit dem erlösenden Führungstreffer für Kiel abschloss (49.), beendete Leon Gino Schmidt mit einem lupenreinen Hattrick (70./86./90.) die Träume der Gastgeber, mit einem Punktgewinn an Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben zu kommen. Stattdessen ärgerte sich Janik Brüggemann zusehends über "zu viele Fehler in allen Mannschaftsteilen", die dem Team auf diesem Niveau einfach nicht passieren dürften. Eine Ausnahme stellte lediglich der glänzend aufgelegte SC-Keeper Philip Levitin. "Das Gute an dieser Klatsche ist", versuchte es Burak Bahar mit Zynismus, "dass wir die vermutlich stärkste Mannschaft der Liga jetzt hinter uns haben." Vor den nun anstehenden Spielen stehe bei seiner Mannschaft intensive Abwehrarbeit auf dem Plan, "weil mir das heute überhaupt nicht gut gefallen hat und wir daran arbeiten müssen", begründete Bahar.

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