Rentables Helium-3 auf dem Mond
"Helium-3 ist die einzige Ressource, die teuer genug ist, um eine Reise zum Mond und die Rückkehr zur Erde zu rechtfertigen", erklärte Meyerson dem englischsprachigen Nachrichtenmagazin Aviation Week. Auf der Erde werden jährlich etwa acht Kilogramm oder 60.000 Liter von dem Isotop verbraucht – und das bei einem Preis von etwa 3.000 Dollar pro Liter.
Die möglichen Verwendungsmöglichkeiten von 3He sind jedoch relativ unerforscht. Laut Meyerson liegt das an den unzureichenden verfügbaren Mengen. Mit Interlune soll sich dies ändern, auch wenn es in der wissenschaftlichen Gemeinschaft ernsthafte Zweifel an der Durchführbarkeit dieses Ansatzes gibt. Zwar werde dafür nur wenig Energie benötigt, dafür aber einiges an Material. Um ein Gramm an Helium-3 zu gewinnen, werden einige Hundert Tonnen Mondgestein gebraucht.
Vorbereitung zukünftiger Weltraum-Missionen
Zu den möglichen Kunden könnte zukünftig auch die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa gehören. Nicht nur, dass sie eine dauerhafte Mondstation errichten will. Im Jahr 2020 suchte sie nach Unternehmen, die Gestein und Schmutz von der Mondoberfläche sammeln und an die Nasa als Teil eines Technologieentwicklungsprogramms verkaufen wollen.
Zukünftige Astronauten und Astronautinnen sollen dadurch erlernen, wie sie das Mondregolith und -gestein nutzbar für Lebensmittelanbau oder Haus- und Straßenbau auf dem Mond machen könnten.
Auch wenn das Isotop bereits auf dem Mond vom Gestein getrennt wird, könnte Interlune zusätzliches Material zur Erde bringen. Die zu transportierende Ladung wiegt nämlich nur wenige Kilogramm und künftige Transportschiffe – seien es das umgebaute Starship von SpaceX, Blue Moon Mark von Blue Origin oder von anderen kommerziellen Firmen – sollten in der Lage sein, eine höhere Kapazität transportieren zu können.
Der Mond als Ressourcen-Kammer
Interlune plant eine Erkundungsmission für das Jahr 2026 zum Mond zu schicken, um eine geeignete Landestelle auf der Mondoberfläche zu ermitteln. 2028 soll eine End-to-End-Demonstration folgen, die eine kleine Menge Helium-3 erntet und zur Erde bringen soll. Der Beginn des Vollbetriebs ist für das Jahr 2030 vorgesehen. Ein sehr eng getakteter und schwer einzuhaltender Zeitplan.
Zudem werden in den ersten Jahren vermutlich keine großen Gewinne erwirtschaftet. Das ist auch dem Organisator der Finanzierungsrunde, der Risikokapitalfirma Seven Seven Six, klar. Ihr Gründer Alexis Ohanian erklärte, dass es Jahre oder länger dauern könne, bis ein Mondbergbauunternehmen Geld verdiene. Aber er warte "gerne ein Jahrzehnt und länger", um diese Erträge zu sehen.
Die lunaren Erntemaschinen des Unternehmens sollen nur während der warmen Mondtage (ein Mondtag entspricht etwa 14 Erdentagen) arbeiten. Während ihrer fünfjährigen geplanten Lebensdauer sollen sie teilweise autonom funktionieren.
Interlune ist aber nicht die einzige Unternehmung, die an dem Abbau von Helium-3 interessiert ist. Mit der Chang'e-5-Mission konnte die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA bereits im Jahr 2020 eine kleine Probe vom Mond zur Erde bringen. Wie sich später herausstellte, befand sich auch 3He in der Probe. Und China zeigte ebenfalls Interesse am Bergbau auf dem Mond.
Interlune: Der geplante Abbau von Helium-3 auf dem Mond |
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Andere Anwendungen für Helium 3 sind im Artikel genannt ... Scheint einen niedrigeren...
Auf dem Mond ist gewiss jedes Lebewesen akut vom Aussterben bedroht ;)
Moon trifft das Thema, auch wenn das eigentliche Hauptthema menschlicher Natur ist. Iron...
Falsch.
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