ISDN: Deutsche Telekom verschrottet ihre ATM-Plattform

Die Telekom baut im Zuge der IP-Umstellung ihre zellbasierte Netzwerk- und Übertragungstechnik ATM ab. Für den Kunden bedeute das leichter höhere Datenraten.

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ATM-DSLAM wird abgeschaltet.
ATM-DSLAM wird abgeschaltet. (Bild: Deutsche Telekom/Screenshot: Golem.de)

Die Deutsche Telekom ersetzt die veraltete Switching-Technologie ATM (Asynchronous Transfer Mode) für Weitverkehrsnetze und Breitband-ISDN. Wie das Unternehmen am 3. März 2020 in einem Firmenvideo bekanntgab, kam ATM seit Ende der 1980er zum Einsatz, werde nun aber von der IP-Technologie abgelöst.

Da es schwer werde, "künftig den Asynchronous Transfer Mode mit seiner Hard- und Software noch aufrechtzuerhalten", werden die Komponenten nun Stück für Stück ausgebaut und verschrottet. Die vereinfachte internetbasierte Netzstruktur reduziere für die Telekom die Zahl der benötigten Knotenpunkte drastisch.

20.000 einzelne Standorte mit ATM-Technik müssen dazu angefahren werden. Die Abschaltung kann auch nur dann erfolgen, wenn keine Kunden mehr an den DSLAM-Karten hängen. Und selbst wenn das der Fall ist, müssen die Komponenten so ausgebaut werden, dass kein anderes Netzwerk dabei negativ beeinflusst wird.

Die Anschlüsse von rund 25 Millionen Kunden wurden in den vergangenen Jahren bereits auf IP umgestellt. Für Privatkunden laufen gerade die letzten Handgriffe. Für Geschäftskunden soll die Umstellung im Jahr 2020 abgeschlossen werden.

Karsten Lebahn, Programm-Manager der Telekom für IP-Transformation, sagte, für den Kunden sei der wichtigste Vorteil die höhere Bandbreite von bis zu 250 MBit/s bis 1 GBit/s. Zudem sei durch die IP-Technologie die Entstörung einfacher und es könne Strom gespart werden, erklärte Lebahn. Dabei spielt auch das Broadband Network Gateway (BNG) eine wichtige Rolle. Es ist eines der zentralen Elemente für die Umstellung des Telekom-Netzes auf die IP-Technik.

Bei der IP-Umstellung im Netz der Telekom komme es in Mecklenburg-Vorpommern teilweise zu massiven Problemen. Laut Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) häufen sich Beschwerden von Privatpersonen und Unternehmen über Probleme bei der Umstellung. Die Telekom habe gerade im ländlichen Raum vielerorts offenbar keine ausreichende Vorsorge beim Ausbau getroffen. "Dies führt jetzt an vielen Stellen dazu, dass Unternehmen und Privathaushalten mit der neuen IP-Telefonie-Technik gar keine Telefon- und Internetanschlüsse mehr angeboten werden können, weil die IP-Telefonie Bandbreiten erfordert, die vor Ort gar nicht vorliegen", erläuterte Pegel im Februar 2020.

Bei einer sehr geringen Anzahl von Kunden könne aus technischen Gründen nach dem Wechsel auf die IP-Plattform nicht dieselbe Leistung angeboten werden, wie auf der alten ISDN-Plattform, erklärte ein Telekom-Sprecher. Wo es nicht möglich sei, alle Kunden mitzunehmen, habe man alternative Optionen entwickelt, die in Härtefällen die neben der Telefonie von Kunden benötigten Leistungsmerkmale eines ISDN-Anschlusses auffangen sollten. Eine Internetanbindung könne beispielsweise über Satellit hergestellt werden.

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chartmix 06. Mär 2020

Will das nicht zu sehr ausdehnen aber eigentlich sieht das ja gar nicht so schlecht aus...

waterwalker 04. Mär 2020

ein PMX hat so um die 200 bis 500 EUR gekostet für 30 B-Kanäle, ein ISDN...

chartmix 04. Mär 2020

Da bin ich überfragt. Falls es dich interessiert: im onlinekostem.de Forum gibt es einen...

McWiesel 04. Mär 2020

Dieser ganzen Schabernack rund um die Telefonie hat sich doch echt überlebt. Hier und da...



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