Angesichts solcher Zahlen verwundert es nicht, dass Porsche mit dem vollelektrischen Taycan Turbo GT zuletzt gleich zwei eindrucksvolle Rennstreckenrekorde einfuhr: In Laguna Seca (1:27,87 Min.) und auf der Nordschleife des Nürburgrings (7:07,55 Min.) stellte Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern neue Bestmarken für ein elektrisches Serien- bzw. Vorserienauto auf. Möglich machen es Werte wie diese: 0 auf 100 km/h in 2,2 Sekunden, 305 km/h Spitze, bis zu 815 kW respektive 1108 PS Leistung.

Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket kommt ohne Rückbank

"Die beiden Rekorde in Laguna Seca und auf der Nordschleife zeigen, welches große Rundstrecken-Potenzial im Taycan steckt", freut sich Baureihen-Leiter Kevin Giek. "Denn um in der Königsdisziplin 'Rundstrecke' zu bestehen, reicht es nicht, möglichst viel Leistung zu haben. Das Gesamtpaket aus Längsdynamik, Querdynamik, Aerodynamik, Stabilität und Detailabstimmung muss passen."
Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket
Rekordfahrt: Nach dem Nürburgring war auch Laguna Seca dran.
Bild: Porsche
Dafür haben die Porsche-Ingenieure auf diverse Leichtbau- und Aerodynamik-Maßnahmen gesetzt und das Fahrzeug im Vergleich zum Taycan Turbo S um bis zu 75 Kilogramm abgespeckt; etwa mit dem Einsatz von Kohlefaser, beispielsweise bei den Blenden der B-Säule, den Oberschalen der Außenspiegel sowie den Einlegern der Seitenschweller.
Beim Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket, der konsequent für die Rundstrecke ausgelegt ist, wurde zugunsten eines noch besseren Leistungsgewichts unter anderem sogar auf die Rücksitzbank verzichtet, wodurch weitere 70 Kilogramm eingespart werden konnten.

Attack-Mode wie in der Formel E

Spektakulär ist auch der "Attack Mode", der in seiner Funktion Porsches 99X-Flitzern in der Formel E ähnelt. Für je zehn Sekunden ist auf Knopfdruck eine Mehrleistung von bis zu 120 kW abrufbar – der Boost wird durch einen Countdown-Timer im Kombiinstrument angezeigt, mit animierten Ringen im Tachometer dynamisch inszeniert und kommt mit 50 kW mehr als bei den bisherigen Taycan-Modellen sowie mit verbesserter Bedienbarkeit.
Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket
Der Taycan Turbo GT (re.) und das Modell mit Weissach-Paket (li.).
Bild: Porsche
Auch beim Antrieb selbst hat Porsche nachgeschärft, an der Hinterachse kommt dafür ein leistungsstärkerer und effizienterer Pulswechselrichter mit Siliziumkarbid als Halbleitermaterial zum Einsatz. Das reduziert die Schaltverluste im Pulswechselrichter erheblich und ermöglicht höhere Schaltfrequenzen. Übersetzungsverhältnis und Robustheit des Getriebes wurden ebenfalls verbessert, wodurch höhere Drehmomente von bis zu 1340 Newtonmetern möglich sind.

Taycan Turbo GT: Reichweite, Auslieferung, Preis

Als Reichweite laut WLTP gibt Porsche für die Taycan-Turbo-GT-Modelle bis zu 555 Kilometer an. Beide kommen mit einem serienmäßigen Dynamikpaket, das Porsches Active-Ride-Fahrwerk mit GT-spezifischer Abstimmung inkludiert, sowie mit speziellen Performance-Sommerreifen auf 21 Zoll großen Leichtbau-Schmiederädern.
Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket
Das Weissach-Paket macht auch innen was her, selbst ohne Rückbank.
Bild: Porsche
Verzögert wird mit ebenfalls serienmäßig mit keramischen Leichtbau-Bremsen, insgesamt wurde die Bremsanlage um weitere zwei Kilogramm Gewicht optimiert. Beim Weissach-Paket trägt das Modell am Heck außerdem einen feststehenden Heckflügel in Sichtcarbon mit rohbaufesten Flügelstützen, wobei sich beide GT-Versionen insgesamt optisch deutlich mehr am Motorsport orientieren als die übrigen Baureihenmodelle.
Die ersten Taycan Turbo GT sollen bereits ab Frühjahr 2024 an Kunden ausgeliefert werden. Die können jetzt also schon mal das Sparen anfangen: Sowohl Taycan Turbo GT als auch Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket starten in Deutschland bei je 240.000 Euro.