Mobiltelefone sind nicht nur zum Knipsen zu gebrauchen, selbst beeindruckende Kamerafahrten lassen sich mit modernen Smartphones inzwischen problemlos realisieren. Die sind so gut, dass bereits einige Filmproduktionen ausschließlich auf ein iPhone als Kamera gesetzt haben.
Egal ob professionell oder Hobby, eines darf für die perfekte Smartphone-Aufnahme nicht fehlen: das passende Zubehör. Stative, Gimbals oder Selfie-Sticks vermeiden Verwackler und sorgen für interessante Perspektiven. Wir haben Produkte aus allen Kategorien getestet und stellen unsere Favoriten und ausgewählte Empfehlungen vor. Außerdem geben wir einen Überblick darüber, welches Zubehör sich am besten für die eigenen (Film-)Vorhaben eignet.
Sicherer Halt & wackelfreie Aufnahmen
Butterweiche Kamerafahrten: Gimbals
Schauen Sie sich auch unseren ausführlichen Testbericht zu den besten Gimbals an.
Gimbals sorgen dafür, dass Videoaufnahmen möglichst verwacklungsfrei und ruhig erscheinen. Smartphones lassen sich direkt in die Geräte klemmen und per Apps oder am Gimbal selbst steuern. Mit Hilfe von verbauten Motoren wird ein Großteil der Kamerabewegungen elektronisch ausgeglichen, wodurch bspw. Treppensteigen oder Kamerafahrten deutlich glatter wirken. Im Vergleich zum freihändigen Filmen lassen sich eklatante Unterschiede erkennen, völlig frei von kleineren Verwacklern sind jedoch auch die meisten Gimbals nicht.
In der Regel verfügen Gimbals über Zoom-Funktionen und die Möglichkeit, das Smartphone in gewünschte Richtungen zu kippen – am Gehäuse verbaute Joysticks helfen dabei, die Ausrichtung vorzunehmen. Bei der Wahl des passenden Gimbals sind neben dem Funktionsumfang auch Gewicht und Größe wichtig. Beides ist entscheidend dafür, wie transportabel das Helferlein im Endeffekt ist. Gerade bei Flugreisen und dem täglichen Transport spielt das eine große Rolle.
Beim Osmo Mobile 6 handelt es sich um das aktuellste Gimbal des chinesischen Marktführers DJI. Geeignet ist er für Smartphones mit maximal 10 Millimetern Tiefe und 84 Millimetern Breite sowie einem Gewicht von 290 Gramm. 309 Gramm bringt der Gimbal selbst auf die Waage, der Großteil davon entfällt auf das verbaute Metallgelenk. Im zusammengefalteten Zustand werden lediglich 18,9 x 8,5 x 4,4 Zentimeter beansprucht – optimal, um leicht im Rucksack verstaut zu werden.
Der integrierte Akku hält ungefähr sechs Stunden durch und wird danach per USB-C-Kabel wieder aufgeladen. Vier Modi stehen bereit, um im Film-Alltag für jede Situation gewappnet zu sein: »Neigesperre« (eignet sich für vertikale und diagonale Aufnahmen), »Verfolgen« (eignet sich für horizontale Aufnahmen), »FPV« (eignet sich für lebhafte Aufnahmen) und »SpinShot« (eignet sich für Aufnahmen mit großem Winkel). Bodennahe Aufnahmen sind dank des Hänge-Modus möglich.
Zum weiteren Funktionsumfang gehören eine Magnethalterung, ein Verlängerungsstab, eine Statusanzeige und eine Achsensperre. Die Verwendung erfolgt trotz vieler Möglichkeiten intuitiv, auch Einsteiger sollten bei den Hauptfunktionen vor keine großen Probleme gestellt werden.
In seiner Königsdisziplin, der Bewegungsglättung, überzeugt der Osmo Mobile 6 genau so wie in den anderen Bereichen. Kameraschwenks, Spaziergänge oder Autofahrten werden in Kombination mit der Stabilisierung des Smartphones wunderbar ausgeglichen und ergeben stabile und ruhige Videos. Übertreibt man es mit den ruckartigen Bewegungen aber, stößt die Drei-Achsen-Stabilisierung des Gimbals an seine Grenzen.
Der Hohem iSteady X wirkt nicht nur hochwertig, auch die Verarbeitung ist bei kompakter Bauweise erstklassig. Lediglich 17,9 x 7,9 x 3,9 Zentimeter betragen die Maße im zusammengeklappten Zustand – Smartphones mit einer Breite von bis zu 90 Millimeter finden im Gimbal Platz. Die Verbindung zwischen den beiden Geräten lässt sich unkompliziert per Bluetooth herstellen, lediglich das Aufspielen eines Updates sorgte kurzzeitig für eine Unterbrechung.
Um das verbundene Smartphone zu steuern, verfügt der iSteady X über einen kleinen Joystick und einen Schieberegler. Mit dem Schieberegler wird die gewünschte Zoom-Stufe eingestellt. Anhand des Joysticks lassen sich die Kamera-Achsen festlegen (neigen, drehen, rollen), was in unserem Test sehr genau funktionierte. Zusätzlich sind am Kunststoff-Gehäuse des Gimbal der Ein-Ausschalter und die Auslöse-Taste angebracht.
Im Inneren schlummern Sensoren, die das Kamerabild durch eine automatische Rotation und Upside-Down-Erkennung stets in der richtigen Perspektive halten. Optional kann man auswählen, ob das Smartphone horizontal oder vertikal ausgerichtet sein soll. Die Steuerung lässt sich beim iSteady X außerdem mit der »Hohem Pro«-App durchführen. Leider ist für die Nutzung der App eine Registrierung notwendig, ebenso leidet die Bildqualität etwas – dafür stehen vielerlei Funktionen bereit.
Beim Hohem iSteady X handelt es sich um einen tollen Gimbal, der sich in keiner Hinsicht eine Blöße gibt und insbesondere bei den wichtigsten Funktionen, der Bildstabilisation und der Bedienung, punkten kann.
Für stabile Aufnahmen: Stative
Stative sind gerade bei Spiegelreflexkameras ein nahezu unverzichtbares Zubehör. Für Smartphones kommen sie aufgrund des Platzanspruchs zwar eher selten zum Einsatz, gerade bei professioneller angehauchten Filmvorhaben helfen sie jedoch ungemein. Ein Stativ sorgt für besonders sicheren Halt und kann in der Höhe angepasst werden. Feine Abstimmungen des Bildausschnitts und der Neigung sind mit dem Stativ-Arm möglich.
Hier geht es zu unserem Testbericht zu den besten Einsteiger-Stativen.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Es gibt nicht das eine, perfekte Stativ für alle Situationen. Vielmehr ist, wie so oft, der spezielle Einsatzzweck entscheidend. Soll es eher ein leichtes Carbon-Stativ mit geringem Durchmesser sein oder doch ein wuchtiges Holzstativ?
Ist diese Frage geklärt, kann man sich überlegen, wie das Wunsch-Stativ im Detail aufgebaut sein soll. Beim Verschluss hat man bspw. die Wahl zwischen Klemm- und Schraubverschlüssen. Letztere sind etwas langlebiger, ansonsten ergeben sich keine größeren Unterschiede. Wichtiger ist die Methode zur Kamera-Ausrichtung: Wer vorwiegend Panorama-Aufnahmen machen möchte, ist mit einem Kugelkopf gut beraten. Für Makro-Aufnahmen empfiehlt sich hingegen ein Drei-Wege-Neiger.
Das Manfrotto Element Traveller Kit Carbon BIG macht in jeglicher Hinsicht einen guten Eindruck und ist somit eine wahre Allzweckwaffe unter den Stativen. Betrachtet man ausschließlich die Maße (1,3 Kilogramm bei 42 Zentimetern), mag man das Manfrotto als reines Reisestativ einordnen. Mit einer maximalen Höhe von 164 Zentimetern ist es dann aber alles andere als klein und dabei noch äußerst stabil. Das hängt unter anderem mit der astreinen Verarbeitung zusammen – alle Einzelteile des Carbon-Stativs erscheinen hochwertig und sitzen fest. Auch rein optisch gefällt das unscheinbare, schwarze Design.
Zwei Wasserwagen sorgen dafür, dass Aufnahmen sowohl im Hoch- als auch im Querformat optimal ausgerichtet sind. Dabei unterstützt die Winkel-Skala, die eine genaue Neigung auf fünf Grad ermöglicht. So gut uns das Manfrotto auch gefällt, ein Negativaspekt ist uns trotzdem aufgefallen: Da die Mittelsäule nicht gekippt werden kann, hat das Stativ immer eine fixe Höhe, die gerade bei bodennahen Aufnahmen stören kann.
Ein hervorragender Reisepartner ist, wie es der Name bereits vermuten lässt, das Rollei Compact Traveler No. 1 Carbon. Das Stativ schlägt mit einem Gewicht von lediglich einem Kilogramm zu Buche und ist obendrein äußerst schlank. Gleichzeitig macht es auch im komplett ausgefahrenen Zustand einen sicheren Eindruck. Was wir vermissen, ist eine Wasserwaage für Querformat-Aufnahmen. Außerdem sorgt die vorhandene Skala für den Panorama-Modus aufgrund der äußerst kleinen Schrift für Probleme.
Insbesondere reiselustige Menschen kommen mit diesem Stativ trotzdem voll auf ihre Kosten. Die schlichte schwarze Optik mit roten Akzenten gefällt und der Formfaktor eignet sich perfekt für einen problemlosen Transport. Soll es doch eine Nummer größer sein, empfiehlt sich ein Blick in unseren ausführlichen Testbericht.
Das perfekte Selbstporträt: Selfie-Sticks
Schauen Sie sich auch unseren ausführlichen Testbericht zu den besten Selfie-Sticks an.
Selfies können nicht nur langweilige Schnappschüsse für Social Media sein, sondern auch eine tolle Erinnerung an Freunde und Urlaub darstellen. Selfie-Sticks unterstützen beim perfekten Selbstporträt, da sie sich im Handumdrehen ausklappen lassen und somit einen deutlich größeren Bildbereich abdecken. Gerade wenn viele Leute auf ein Bild wollen oder der Hintergrund besonders beeindruckend ist, lohnt sich ein Selfie-Stick. Bei normalen Selbstporträts ist aber noch nicht Schluss, viele Selfie-Sticks können zudem als Stativ genutzt werden. Meist ist diese Funktion zwar nicht ganz so stabil wie bei den größeren Pendants, für den Alltag reicht es jedoch allemal.
Die Verbindung zwischen Smartphone und Selfie-Stick wird über Bluetooth hergestellt. Durch die Bluetooth-Verbindung wird die Steuerung über die Bedientasten am Selfie-Stick ermöglicht. Manchen Modellen liegen im Lieferumfang zusätzliche Fernbedienungen bei, die die Selbstporträts über das Stativ noch unkomplizierter gestalten.
Der Xiaomi Mi Selfie-Stick Tripod überzeugt sowohl optisch als auch durch seine gute Verarbeitung. Das schwarze Erscheinungsbild wird in Kombination mit Anthrazit aufgelockert, während die Stange aus Aluminium einen soliden Eindruck hinterlässt. Großer Vorteil des Xiaomi Sticks ist der kompakte Formfaktor, mit gerade einmal 157 Gramm eignet er sich perfekt zum Transport. Dafür lässt er sich allerdings nur auf maximal 53 Zentimeter ausfahren.
Wie üblich wird auch hier das Smartphone in eine Halterung geklemmt. Was jedoch positiv heraussticht, ist das in jegliche Winkel verstellbare Gelenk. Für einen besseren Halt sollen gummierte Flächen beim Smartphone und den Standfüßen sorgen, im Gegensatz zum Telefon steht der ausgefahrene Selfie-Stick allerdings nicht sehr fest.
Sollte man mal Aufnahmen aus größerer Entfernung realisieren wollen, so gelingt das ohne Probleme. Die mitgelieferte Fernbedienung verbindet sich anstandslos, lässt sich gut bedienen und kann über Micro-USB-Anschluss (leider kein USB-C) aufgeladen werden.
Etwas anderes als einen 08/15 Selfie-Stick bekommt man mit dem Ashiner Perche Selfie. Wo man eine robuste Verarbeitung und Stativ-Funktion auch bei vielen anderen Modellen vorfinden kann, ist die eingebaute Beleuchtung ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Die beiden LEDs befinden sich direkt neben dem eingespannten Smartphone und lassen sich in drei Helligkeitsstufen regulieren. Außer kaltweißem Licht steht warmweißes Licht bereit. Je nach Vorliebe sind die LEDs so ganz einfach der entsprechenden Umgebungsbeleuchtung anzupassen.
Dank der mitgelieferten Fernbedienung gelingen Fotos und Videos problemlos aus etwas Abstand, somit muss man nicht für jedes Selbstporträt zurück zum Selfie-Stick laufen. Gekoppelt werden das Smartphone und die Fernbedienung über Bluetooth, was keinerlei Probleme bereitete. Einzig das beiliegende Micro-USB-Kabel erscheint zum Aufladen als nicht mehr sonderlich zeitgemäß. Komplett ausgefahren erreicht der Ashiner eine beachtliche Länge von 1,80 Meter, zusammengefaltet nimmt er lediglich 31 Zentimeter in Anspruch. Allzu viel Platz verschlingt der Stick somit nicht, während er im ausgezogenen Zustand als Stativ recht sicher steht.
Alles auf einen Blick
- Gute Bewegungsglättung
- Praktische Magnethalterung
- Integrierter Verlängerungsstab
- Statusanzeige
- Tolles Handling
- Einfache Bedienung
- Faltbar
- Viele Funktionen
- Akku fest verbaut
- Gute Verarbeitung
- Ordentliche Bewegungskompensation
- Einfaches Handling
- Smartphone über alle Achsen neigbar
- Faltbar
- Akku fest verbaut
- Qualitative Einbußen beim Filmen mit der Hohem-App
- Sehr stabiler Stand
- Hervorragende Verarbeitung
- Komfortable Handhabung
- Flexibel verstellbar
- Zwei Wasserwaagen
- Nicht ganz günstig
- Stabiler Stand
- Hervorragende Verarbeitung
- Komfortable Handhabung
- Fairer Preis
- Geringes Packmaß
- Leicht
- Nur eine Wasserwaage
- Gute Verarbeitung
- Angenehme Haptik
- Wirkt stabil
- Stativ rutschfest
- Kein Feststellrädchen nötig
- Etwas kurz geraten
- Stativ leicht wackelig
- Verschiedene Lichtfunktionen
- Solider Eindruck
- Kann mit einer Hand bedient werden
- Handyhalterung ist drehbar
- Stativ leicht wackelig