Meppen/Lohne - 13 041 Zuschauer werden die Hänsch-Arena des SV Meppen an diesem Gründonnerstag (19 Uhr) in einen Hexenkessel verwandeln. Wenn der Favorit aus dem Emsland, der am Dienstag „restlos ausverkauft“ vermeldete, im Finale des Niedersachsenpokals den Außenseiter BW Lohne erwartet, dürfen sich aber auch die Gäste auf eine Unterstützung freuen, die sie weder bei Heimspielen geschweige denn bei Auswärtspartien gewohnt sind. 1645 Tickets wurden an die Anhänger aus dem Oldenburger Münsterland verkauft. Das Endspiel, in dem es zum einen um den Titel Landespokalsieger, zum anderen um die Qualifikation für den DFB-Pokal geht, bekommt einen außergewöhnlichen Rahmen.
Nicht nur wegen der Kulisse kündigt sich ein heißer Tanz im Emsland an. Zwar reisen die Lohner auch aufgrund des Auswärtsnachteils und ihrer fehlenden Routine vor so einer Zuschauermenge als Außenseiter an, dass sie aber mit den Meppenern mithalten können, haben sie erst vor zwei Wochen gezeigt. Das Duell in der Regionalliga Nord endete mit 0:0 – allerdings in Lohne. Das Liga-Hinspiel in der Hänsch-Arena ging derweil zwar mit 3:2 an den SV Meppen, dennoch dürfte auch diese Partie der Mannschaft von Trainer und Ex-Profi Uwe Möhrle Hoffnung machen. Bis zur Nachspielzeit hatten die Lohner ein 2:2 gehalten, ehe Daniel Benke in der 92. Minute den Siegtreffer für den SVM erzielte.
Zweimal nervenstark
Ein Unentschieden wird es an diesem Donnerstag natürlich nicht geben, eine Verlängerung auch nicht. Sollte die Partie nach 90 Minuten keinen Sieger gefunden haben, geht es direkt in das Elfmeterschießen – und mit der Lotterie aus elf Metern haben beide Mannschaften im Laufe dieser Pokalsaison gute Erfahrungen gemacht. Meppen setzte sich in der ersten Runde, die gleichzeitig bereits das Viertelfinale war, mit 7:6 nach Elfmeterschießen gegen den SSV Jeddeloh durch (nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden). Auch im Halbfinale mussten die Emsländer in den Krimi vom Punkt, präsentierten sich dieses Mal gegen die SV Drochtersen/Assel nervenstark und gewannen 8:7 nach Elfmeterschießen (auch hier hatte es nach 90 Minuten 2:2 gestanden).
Gegen VfB gewonnen
Lohnes Weg in das Endspiel hätte indes kaum kürzer sein können. Weil im oberen Teil des Landespokals, in dem die Dritt- und Regionalligisten spielen, in dieser Saison nur sieben Vereine teilnahmen, gab es ein Freilos im Viertelfinale – und das zog Lohne. So brauchte es für die Münsterländer lediglich einen einzigen Sieg für den Einzug ins Endspiel. Diesen erzitterte sich die Möhrle-Elf im umkämpften Halbfinale gegen den VfB Oldenburg. In 90 Minuten fielen keine Tore – und auch im Elfmeterschießen geizten beide Teams mit Treffern. Der VfB traf keinen seiner vier Elfmeter, Lohne verwandelte immerhin zwei Versuche und zog ins Finale ein.
DFB-Pokal in Sicht
Weil die Oldenburger im Anschluss wegen eines Lohner Formfehlers auf dem Aufstellungsbogen Protest einlegten und dieser bis vor das Oberste Verbandssportgericht ging, musste BWL noch mehrere Wochen um das Traum-Endspiel im Emsland bangen, darf sich jetzt aber auf das Finale und eine große Chance freuen. Der Sieger qualifiziert sich für die erste Runde des DFB-Pokals – und da winkt nicht nur ein satter, garantierter Geldregen, sondern auch ein möglicher großer Name aus der Bundesliga verbunden mit einer weiteren großen Kulisse.