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Militärexperte über Ukraine-Krieg Christian Mölling: "Man wundert sich, warum Putin offenbar nicht zugehört wird"

Zerstörte Wohngebäude in der Ukraine
Raketenangriffe bringen jeden Tag, wie hier in der ukrainischen Stadt Saporischschja, Leid und Zerstörung
© 2024 Global Images Ukraine / Getty Images
Den Krieg einfrieren: Militärexperte Christian Mölling erklärt, was hinter dieser Idee steckt. Und was eine Lösung in der Ukraine so schwer macht.

Seit vergangener Woche wird heftig darüber gestritten, ob es möglich wäre, den Krieg in der Ukraine einzufrieren. Aber was heißt das überhaupt: einen Konflikt einfrieren?
Frieden hat immer mit dem Ausgleich von Interessen zu tun. Das Einfrieren eines Konflikts bedeutet, dass man dabei zwar überhaupt keine Fortschritte macht, aber bereit ist, die Kriegshandlungen vorerst einzustellen. Es muss keine weiteren Verhandlungen geben, auch keinen Wunsch zum Frieden. In der Vergangenheit hat Ermattung auf allen Seiten oder das Fehlen jeden Fortschritts so etwas möglich gemacht.

Ist das ein Schritt zu einer Lösung?
Ich habe so meine Zweifel, ob die Wirkungsweise eines Gefrierschranks übertragbar ist auf soziale Systeme und zwischenstaatliche Konflikte. Wenn ein Konflikt eingefroren wird, taut er in der Regel auch irgendwann wieder auf. Die Konfliktparteien schauen natürlich, wann es für sie sinnvoll ist, die Auseinandersetzung fortzusetzen. Das kann mit militärischen Mitteln sein, muss aber nicht.

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