Super League: GC in der Krise – der Trainer hat keine Angst

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Grasshopper ClubGC in der Krise – doch der Trainer sieht «starke Leistungen»

Die Grasshoppers stecken im Tabellenkeller mitten im Barragekampf fest. GC-Trainer Bruno Berner spürt trotzdem das Vertrauen seiner Vorgesetzten.

Darum gehts

  • GC läuft Gefahr, in die Barrage zu müssen.

  • Trainer Bruno Berner ist trotz schlechter Tabellensituation zufrieden mit der Entwicklung seiner Mannschaft.

  • Angst um seinen Job hat er nicht – im Gegenteil.

Nach 27 Spielen stehen die Grasshoppers mit 29 Punkten auf Platz zehn. Lausanne-Sport auf dem elften Rang – und der damit verbundenen Barrage – ist punktgleich. In den letzten zehn Spielen gab es nur zwei Siege für GC. Kurz: Die Grasshoppers stecken tief in der Krise und kommen nicht von der Barrage-Region weg. Die Zürcher stecken im Abstiegskampf.

Wer sich dennoch überhaupt keine Sorgen macht, ist GC-Trainer Bruno Berner. Bereits nach der 0:2-Niederlage gegen Winterthur redete er positiv, vor dem Spiel gegen St. Gallen macht er es wieder.

Tabelle für GC «ganz weit weg»

«Das war eine richtig starke Leistung», sagt Berner. Sein Kompliment an das eigene Team wurde von vielen Seiten als Schönfärberei abgetan. Dieser Meinung widerspricht der Trainer vehement. «Wenn ich sage, dass die Mannschaft Freude gemacht hat, dann meine ich das auch so. Das war sicher keine Schönfärberei.»

Berner wechselte letztes Jahr vom FC Winterthur zu GC. «Ich habe im Sommer keine Mannschaft übernommen. Ich musste von Null beginnen und zuerst eine Mannschaft bilden.» Die Tabelle sei für GC im Sommer «ganz weit weg» gewesen, der Fokus habe ganz klar auf der Entwicklung gelegen.

Mit dieser Entwicklung zeigt sich der Trainer zufrieden – trotz schlechter Tabellensituation. Jegliche Kritik prallt am Coach ab: «Hätte ich am Anfang der Saison gewusst, dass wir an Weihnachten 21 Punkte haben, hätte ich das sofort unterschrieben.»

Konkurrenz als Vorbild

GC sei nicht in einer Situation, in welcher der Club in die Höhe bauen könne. Zuerst müsse das Fundament gelegt werden. «Das passiert nicht in einer Saison.» Berner zeigt an dieser Stelle auf den Tabellenzweiten. «Warum ist Servette jetzt dort oben? Ganz einfach: ein Roter Faden über mehrere Jahre hinweg.» Bei Lugano passiere dasselbe.

Bei den Servettiens mit Ex-Hopper Bendeguz Bolla läuft es wie am Schnürchen.

Bei den Servettiens mit Ex-Hopper Bendeguz Bolla läuft es wie am Schnürchen.

Pascal Muller/freshfocus

«Das Vorbild für uns ist der, der es schafft, im Schweizer Fussball nachhaltig und kontinuierlich zu arbeiten.» So habe man die beste Chance, irgendwann Erfolg zu haben. Auch der dritte Zürcher Club der Super League sei ein gutes Beispiel dafür. Winterthur habe es geschafft, mit einfachen und bescheidenen Mitteln eine stetige Kontinuität aufzubauen. «Das ist kein Zufall, der Kern ist seit Jahren dort.» GC sei momentan mitten in diesem Prozess drin.

Muss GC in die Barrage?

«Ligaerhalt – egal wie»

Mitte Januar wurde GC vom Los Angeles FC übernommen. Das langfristige Ziel der neuen Eigentümer: den Rekordmeister wieder erfolgreich zu machen. Aber auch in Los Angeles wisse man, dass das nicht von heute auf morgen geht. Das kurzfristige Ziel ist simpel. «Wir wollen den Ligaerhalt schaffen – egal wie.» GC könne nur zu dem werden, was es einst war, wenn es in der Super League bleibe.

Druck mache Berner sich aber keinen. «Warum soll ich mir Sorgen machen? Über was denn? Ich spüre den Rückhalt meiner Vorgesetzten und des Vereines.» Seitens Los Angeles sei sehr viel Überzeugung und Glauben vorhanden, dass GC wieder erfolgreich sein werde.

Am Samstag treffen die Grasshoppers zu Hause auf den FC St. Gallen. Da will Bruno Berner mit seiner Mannschaft den nächsten Schritt Richtung Ligaerhalt und das nächste Schrittchen Richtung langfristigem Erfolg machen.

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