Dahmke-Donnerwetter nach Golla-Gala: Der Kiel-Untergang!

Ringkampf mit Symbol-Charakter! Johannes Golla schaut grimmig drein, ist mit der SG Flensburg-Handewitt obenauf, Patrick Wiencek mit dem THW Kiel am Boden

Ringkampf mit Symbol-Charakter! Johannes Golla schaut grimmig drein, ist mit der SG Flensburg-Handewitt obenauf, Patrick Wiencek mit dem THW Kiel am Boden

Foto: Frank Molter/dpa
Von: DIRK WEITZMANN

Niederlagen tun immer weh. Diese ist für den THW Kiel auf einer Schmerz-Skala von null bis zehn eine elf!

Der THW Kiel wird aus seinem Wohnzimmer geprügelt – ausgerechnet vom verhassten Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt. Das 26:33 (10:13) im 110. Nord-Classico war zugleich die erste Heim-Pleite im Derby seit 2018 und die höchste in der Historie!

„Diese Niederlage ist für uns brutal, aber wir sind selbst schuld. Wir sind ein Opfer von Frust geworden“, erklärt Filip Jicha. Der Kiel-Coach zielt darauf ab, dass nach jeder erfolglosen Aktion die Köpfe seiner Stars weiter gen Boden sackten. „Ein trauriger Tag für mich persönlich.“

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Foto: Ronny Hartmann, picture alliance / foto2press

Das Finale der Verlierer um den Platz nach dem Top-Duo Magdeburg/Berlin – vor 10.250 Zuschauern machte Flensburg („Beste Spiel der Saison“/SG-Trainer Nicolej Krickau) klar, wer dem Duo aktuell am ehesten Paroli bieten kann.

Die Kieler Offensive zu harmlos, einfallslos und unbeweglich gegen das kompakte SG-Bollwerk. Kam doch mal eine Kugel durch, hatte meist Weltmeister Kevin Möller ein Körperteil dran. Der Däne ist weiterhin überzeugt, dass seine SG den Titel weiterhin nicht abschreiben muss. „Ich glaube immer daran, bis zum letzten Moment. Ich bin vielleicht blöd, aber gebe nie auf. Ich bin Jubel-Idiot. Die Hoffnung stirbt zuletzt. In der Bundesliga kann alles passieren. Ich habe oft erlebt, dass eine Mannschaft alles verballert.“

Historisch!Flensburg schreibt Derby-Geschichte gegen Kiel

Quelle: DYN MEDIA

Flensburger Zuversicht nach der Golla-Gala in Kiel! Der SG-Kapitän traf neun seiner zehn Würfe!

„Wir haben in der Abwehr fast das perfekte Spiel gezeigt“, strahlt Johannes Golla. „Wir haben den Kielern gezeigt, dass es keinen Spaß macht gegen uns und vorn haben wir auch getroffen.“

Jubel in Flensburg, Land 80 Kilometer weiter südlich unter in Kiel!

Raus im Pokal, in der Meisterschaft nur Mitläufer. National-Linksaußen Rune Dahmke frustriert: „Das ist ein herber Rückschlag. Im Angriff war es ein einziger Krampf. Ich kann mir nicht vorstellen, in einer Statistik gewonnen zu haben. Konkurrenz wird besser und besser. Vielleicht haben wir uns nicht so weiterentwickelt wie die anderen Teams in den letzten Jahren. Bei uns ist jetzt gerade ein Umbruch drin, den merkt man auch. Es kann trotzdem nicht unser Anspruch sein, dass wir am Ende vielleicht noch glücklich sein müssen mit einer Sieben-Tore-Niederlage zu Hause gegen Flensburg.“

Schmerzverzerrtes Gesicht! Rune Dahmke (r.) verletzte sich unmittelbar nach der Pause am Schienbein, kämpfte sich dennoch bis zum Ende durch, wollte damit ein Zeichen setzen

Schmerzverzerrtes Gesicht! Rune Dahmke (r.) verletzte sich unmittelbar nach der Pause am Schienbein, kämpfte sich dennoch bis zum Ende durch, wollte damit ein Zeichen setzen

Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto

Dahmke, in Kiel geboren und seit 2008 beim THW, wird deutlich und spricht Klartext: „Mir ist es irgendwann auch zu leicht zu sagen, wir müssen alle in den Spiegel schauen. Das hatten wir schon ein paar Mal diese Saison. Da geht in erster Linie um Performance. Wenn keiner Performance bringt, dann muss man auch mit Konsequenzen rechnen. Alles, was das Trainer-Team jetzt für richtig hält nach solch einem Spiel, halte ich für angemessen. Wir müssen einfach besser spielen. Hört sich immer einfach an, aber es reicht nicht, nur darüber zu reden. Man muss es dann auch machen.“

Kieler Donnerwetter von Dahmke!

„Ich schalte nach solch einem Spiel gar nicht ab. Dauert ein paar Tage“, erklärt der Linksaußen, der trotz schmerzhafter Schienbein-Blessur („Rune ist ein Kämpfer, ein Tier, diese Einstellung hatte ich auch“/Jicha) durchhielt.

Dahmke: „Das nächste Spiel ist in Lemgo. Da müssen wir doppelt punkten. Irgendwann zählen auch keine Ausreden mehr, da müssen Punkte her und nichts anderes.“

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