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Herta Kieltyka aus Jerchel feiert ihren 100. Geburtstag

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Herta Kieltyka feiert ihren 100. Geburtstag.
Herta Kieltyka feiert ihren 100. Geburtstag. © Schmidt

Herta Kieltyka feiert ihren 100. Geburtstag. „Ich hätte nie gedacht“, erzählt Herta Kieltyka und blickt dankbar, „dass ich mal so alt werden würde“. Denn als junge Frau, so erinnert sich die Jerchelerin, „war ich oft krank“. Das Herz.

Jerchel – Aber am heutigen Mittwoch feiert die gebürtige Borstelerin ihren 100. Geburtstag. Und erfreut sich eigentlich bester Gesundheit. „Ein paar Zipperlein“ habe sie.

Und sie nehme den Rollator, wenn Wege zu bewältigen seien, wenn sie bei schönem Wetter die Straße entlang gehe. Aber ansonsten kommt Herta Kieltyka gut alleine zurecht. „Sie wäscht, sie hängt draußen die Wäsche auf – und wenn irgendwo im Garten Unkraut sprießt“, erzählt Schwiegertochter Ursula, die mit ihrem Ehemann Udo gleich nebenan wohnt, „dann bückt sie sich“. Muss ja schließlich alles ordentlich aussehen auf ihrem Grundstück an der Lunauer Straße in Jerchel. Das Frühstück und das Abendessen bereitet sie sich auch im hohen Alter selbst zu.

Als junge Frau zog sie von Borstel bei Stendal nach Potzehne. Der Vater betrieb die örtliche Gaststätte, musste aber als Soldat im Zweiten Weltkrieg dienen. Die Gaststätte kam in Frauenhand: Sie und ihre Mutter bewirteten die Gäste. Im Jahr 1956 heiratete Herta Garz – ihren Udo. Wie das Paar zusammenkam? „Er suchte halt eine Frau...“, erzählt Herta Kieltkya augenzwinkernd. Sie zog zu ihm in den Nachbarort Jerchel, wo Udo Kieltyka auch einige Jahre Bürgermeister war, bevor er viel zu früh, im Jahre 1973, starb. Seitdem ist die heute 100-Jährige Witwe. Herta Kieltyka war Verkaufsstellenleiterin des Konsums in Jerchel und auch in Potzehne. Dazu arbeitete man in der Landwirtschaft. Im Jahr 1980 wurde Herta Kieltyka Rentnerin – und kümmerte sich fortan mehr um die Familie. „Sie hat Enkel und auch später ihre älteste Urenkelin zur Kita gebracht und auch vom Bus nach der Schule abgeholt“, erzählt Sohn Udo. Bis heute besucht sie die monatlich stattfindenden Rentnernachmittage in Jerchel.

Gibt es ein Rezept, so alt zu werden und trotzdem rüstig zu bleiben? Herta Kieltyka überlegt kurz. „Vielleicht“, sagt sie dann, „liegt es am Boonekamp“. Abends, vor dem Einschlafen, „nehme ich immer ein halbes Gläschen“ von dem Kräuterlikör. Und nachts, „wenn ich dann mal wach werde“, wird der Rest des Gläschens ausgetrunken.

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