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"Wenigstens Fußpflege?" Barfuß-Kandidat stolpert bei Jauch über Akkoladen

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Barfuß bei "Wer wird Millionär?" - muss man sich trauen.

Barfuß bei "Wer wird Millionär?" - muss man sich trauen.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Wer barfuß bei Jauch antritt, braucht Selbstbewusstsein. Das bringt den Kandidaten schnell zu Fall: "Ich werd' gleich gehauen." Jauch treiben zudem sein Aszendent, ein Rekordtorschütze mit elf Treffern und herrlich ahnungslose Nonnen um.

Wenn ein Kandidat "unten ohne" bei "Wer wird Millionär?" (WWM) auftaucht, hat Günther Jauch vor allem eine Frage. "Ich versuche zu gucken, ob Sie vorher wenigstens bei der Fußpflege waren", begrüßte er am Montagabend den barfüßigen Kandidaten Martin Ott aus Ludwigsburg. "War ich schon, aber sie sind vor allem gewaschen", beruhigte der Dozent bei einem privaten Bildungsträger den Moderator. "Dann schauen wir mal, ob Sie die 500 Euro in einem Rutsch schaffen", meinte Jauch - und nahm damit ungewollt das Schicksal des Kandidaten voraus.

Dass Ott zum Verlierer des Abends werden würde, zeichnete sich nicht unbedingt ab. Er hatte noch drei seiner vier Joker, als es in die 8000-Euro-Runde ging. Jauch wollte wissen, worum es sich bei den sogenannten Akkoladen auf den Tasten 7 und 0 hiesiger Windows-Tastaturen handelt: Augenklappen, Ohrstöpsel, Nasenklammern, Mundschutz? "Da bin ich für 'Akkolade'", zeigte sich Otts Telefonjoker von der Frage heillos überfordert. Dann grätschte leider auch noch Jauch dazwischen.

Barfuß-Kandidat stürzt bei Jauch ab

Der ahnungslose "Wer wird Millionär?"-Kandidat wollte sich dem Erkenntnisgewinn mit dem 50:50-Joker einen Schritt näherbringen. Der Moderator war skeptisch: "Aber hilft der Ihnen was?" Anstatt den Helfer im Publikum als letzte Option zu ziehen, stürzte sich Ott mit zwei verfügbaren Jokern ins Verderben. "Herr Jauch, ich werd' wahrscheinlich gleich gehauen, wenn es falsch ist. Aber ich zocke jetzt, ich nehme Ohrstöpsel", verkündete der Barfuß-Kandidat. Seine Freundin im Publikum guckte entgeistert. Denn sie wusste es besser.

Obenrum sah Kandidat Martin Ott so aus.

Obenrum sah Kandidat Martin Ott so aus.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

"Akkoladen" (französisch: "Umarmungen") heißen die geschwungenen Klammern auf der Computertastatur. Ott beendete seinen Auftritt bei "Wer wird Millionär?" mit nur 500 Euro. Würde für ein Paar Schuhe reichen, verabschiedete sich Jauch. Insgesamt blieben seine Kandidaten an diesem Abend bescheiden. Überhangkandidat Florian Bindl hatte im Gegensatz zu Ott keine Scheu, notfalls drei Joker bei einer Frage zu verpulvern. "Da wird es ungemütlich. Ich bin kein Auto-Freak", gab der 27-jährige Zeitungsredakteur ohne Führerschein zu, als es um den ersten Wagen von Carl Benz ging.

Hatte das erste praxistaugliche Automobil mit Benzinmotor einen Zylinder, zwei PS, drei Sitzbänke oder vier Speichenräder? Bindl grenzte die Optionen erst mit dem 50:50-Joker ein und überließ einem Zusatzjoker die Wahl zwischen Zylinder und PS. Er komme aus dem Kreis Paderborn, stellte sich der Herr aus dem Publikum vor. "Und da sind Sie Diplom-Ingenieur", mutmaßte Jauch, war aber selbst erstaunt, als der Joker erwiderte: "Richtig."

Der Zuschauer hatte den Ur-Benz zum Glück im Mercedes-Museum in Augenschein nehmen können und wusste daher: "Ein Zylinder" war die gesuchte Antwort. "Das ist gut gegangen, war natürlich aber eine verlustreiche Partie", kommentierte Jauch die 32.000-Euro-Runde - nur, um sich sogleich von Bindls Telefonjoker sagen lassen zu müssen: Er hat "Wer wird Millionär?" noch nie angeguckt.

Nonnen und Jungfrau bei WWM

Sendung verpasst?

"Wer wird Millionär?" ist auch auf RTL+ abrufbar.

"Ich kenne die Sendung von den Programmzeitschriften" - näher war der pensionierte Deutschlehrer "Wer wird Millionär?" bislang nicht gekommen. Jauch ging da uneitel ran. Besonders lieb seien ihm Begegnungen mit Nonnen, verriet er: "Fernsehen ist bei denen ja so knapp an der Todsünde vorbei. Und die können mit mir so gar nichts anfangen. Das sind immer die interessantesten Gespräche."

Der Telefonjoker hatte wie sein einstiger Schüler die richtige Vermutung, dass bei der PISA-Studie vor allem Schüler im Alter von 15 Jahren befragt werden. Bindl wollte es aber nicht riskieren und machte auch den nachfolgenden Kandidaten zuliebe mit 32.000 Euro kurzen Prozess. Einen Teil des Gewinns will der Redakteur seiner ehemaligen Gastfamilie in Südafrika zukommen lassen, die ihn während eines Journalistenaustauschs betreut hatte.

Zumindest äußerlich völlig gefasst glitt anschließend Isabell Odenthal durch die Runden. Kein Wunder: Nach 34 Jahren als Krankenschwester kann die Kandidatin aus Gummersbach wohl nicht mehr viel aus der Ruhe bringen - das bewies auch ihr fröhlicher Bericht, wie weit und wie hoch Körperausscheidungen bei einem Patienten mit Blähungen spritzen können.

Selina Beyer kennt sich mit Sternzeichen aus.

Selina Beyer kennt sich mit Sternzeichen aus.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Odenthal, die mittlerweile als Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene arbeitet, hatte bereits in der Auswahlrunde Nervenstärke bewiesen. Sie hatte schlicht geraten und war mit Glück und rekordverdächtigen 1,53 Sekunden auf dem heißen Stuhl gelandet. Die Kandidatin freute sich über 16.000 Euro und steckt vielleicht einen Teil des Gewinns in ihre anstehende Hochzeit.

"Das Thema ist beendet"

"Ach, Sensibelchen", bekam Jauch anschließend von Selina Beyer zu hören. Die Kommunikationsmanagerin bei der Dekra beschäftigt sich gern mit Horoskopen und kommentierte sogleich Jauchs Sternzeichen Krebs. "Wir checken das", versprach die Regie, als Beyer nach Jauchs Aszendenten fragte. "Da steht aber nicht 'Er bringt irgendwann seine Frau um' oder so?", vergewisserte sich Jauch. Das Tierkreiszeichen, das zum Zeitpunkt seiner Geburt am östlichen Horizont aufging, passte tatsächlich ins Bild, fanden auch die Kollegen des "Wer wird Millionär?"-Moderators.

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"Jungfrau", konnte die Regie schnell verkünden - und lieferte genüsslich eine Interpretation mit. "Aszendent Jungfrau ist ein Perfektionist, der trotzdem bescheiden WIRKT", las Jauch auch die Großbuchstaben vor und beschloss: "Das Thema ist beendet." Beyer, die 2014 nach einem Konzert von Taylor Swift in Berlin mit der Sängerin ein Foto schießen durfte, ging ebenfalls mit 16.000 Euro nach Hause.

Ein Zusatzjoker konnte ihr helfen, dass elf Tore in 137 Fußball-Länderspielen allenfalls in Andorra für den Titel des Rekordtorschützen reichen. Am Ende wusste Beyer nicht, dass sich hinter den Abkürzungen BEV oder PHEV verschiedene Arten von Elektroautos verbergen. Frederike Bornhöft aus Hamburg kehrt nächsten Montag mit der Frage für 8000 Euro zurück.

Quelle: ntv.de

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