Testfazit

befriedigend

Bewertung

Mit dem Boox Note Air 3C bietet Onyx ein ambitioniertes Tablet an, das sich bei Verarbeitungsqualität und Leistungsdaten keine Blöße gibt. Allerdings bleiben die Einsatzmöglichkeiten beschränkt: Wer ab und zu ein E-Book lesen will und ansonsten auf der Suche nach einem digitalen Notizblock ist, sollte sich das Boox mal anschauen. Als Tablet-Ersatz taugt das Gerät aber aufgrund der mangelnden Performance kaum. Auch die ab und zu etwas flüchtig übersetzte Software trübt den Spaß ein wenig.

Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • stromsparendes Farbdisplay auf E-Ink-Basis
  • Lautsprecher eingebaut
  • gute Bedienung via Stylus möglich
Kontra
  • Übersetzung lässt zu wünschen übrig
  • E-Book-Reader-Funktionen nur rudimentär
  • Display reagiert ab und zu recht träge
  • teuer
Ein potentes Android-Tablet, das auch bei grellem Sonnenschein alles knackscharf anzeigt und dessen Akku nicht schon nach wenigen Stunden in die Knie geht? Bitte schön: Das Boox Note Air 3C von Onyx bietet zumindest auf dem Papier Tablet-Power gepaart mit sparsamer E-Book-Technik. Der Hersteller will damit eine Art „eierlegende Wollmilchsau“ bieten, also sowohl den Tablet-Nutzer als auch den Literaturfreund abholen. Ob das wirklich funktioniert? Die Antwort lautet „Jein“, wie der Alltagstest von COMPUTER BILD zeigt.

Onyx Boox Note Air 3C: Edles Antlitz

Beim Auspacken des Boox fällt sofort die wertige Verarbeitung auf: Die Technik steckt in einem stabilen Alu-Gehäuse, das gut in der Hand liegt. Ein Leichtgewicht ist das Gerät allerdings nicht: Die rund 430 Gramm machen sich mit der Zeit schon bemerkbar. Zum Vergleich: Normale E-Book-Reader wiegen oftmals unter 200 Gramm. Allerdings verbirgt sich unter der Haube auch robuste Android-Technik. Dazu gehören etwa ein Snapdragon-680-Prozessor und 64 Gigabyte Datenspeicher. Letzterer lässt sich per microSD-Karte um weitere 2 Terabyte erweitern. Auch an Bord: WLAN, Bluetooth, Stereolautsprecher und ein Fingerabdrucksensor zum Entsperren, Mobilfunk gibt es aber nicht. Zum Aufladen und Synchronisieren steht eine USB-C-Buchse zur Verfügung, ein passendes Kabel wird ebenso mitgeliefert wie ein Stylus zum Schreiben und Malen.

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Boox Note Air 3C: Das Display gefällt

Nach dem Einschalten des Boox begrüßt uns ein 10,3 Zoll großes Farbdisplay, das mit der E-Ink-Kaleido-Technik arbeitet und hintergrundbeleuchtet ist. Während das Licht schön gleichmäßig die Fläche erhellt, zeigt sich, dass sich das Boox ein bisschen mehr Zeit lässt als ein klassisches Android-Tablet, um Befehle auszuführen. Das liegt am Display, denn E-Ink-Bildschirme reagieren auf Eingaben eher träge. Auch der Bildaufbau dauert länger als bei einem herkömmlichen Tablet oder Notebook. Insgesamt ließ sich aber mit dem Boox ordentlich flüssig arbeiten, auch wenn der verbaute Snapdragon-Prozessor schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das macht aber in der Regel nichts, da die CPU dank der E-Ink-Technik nicht allzu sehr beansprucht wird. Übertreiben sollte man es allerdings mit dem Boox nicht, aber dazu später mehr.
Bedienoberfläche Onyx Boox Note Air 3C
Unschön: Die deutsche Übersetzung lässt die Menüeinträge amateurhaft aussehen.
Foto: COMPUTER BILD

Deutsch: mangelhaft

Als Betriebssystem dient eine speziell an das Boox angepasste Variante von Android 12. Dass diese wahrscheinlich ursprünglich für den chinesischen Markt entwickelt wurde, zeigt sich an der zum Teil etwas holprigen Übersetzung in der Benutzeroberfläche oder bei Pop-up-Fenstern. Offenbar hat der Hersteller einen KI-Dolmetscher rangelassen, um die Texte einzudeutschen. Zwar erschließen sich alle Einträge, dennoch sieht das etwas unbeholfen aus – und das passt nicht zum ansonsten so edlen Look des Boox, für das Käufer immerhin rund 550 Euro auf den Tisch legen müssen.
Tablet Onyx Boox Note Air 3C
Die Bedienung per Stylus zum Schreiben und Malen funktioniert ordentlich.
Foto: Onyx

Notieren und malen

Wer einen handlichen E-Book-Reader mit Farb-Bildschirm sucht, sollte sich nicht für das Boox entscheiden. Zwar hat das Gerät die wesentlichen Funktionen, um E-Books anzuzeigen, das machen „reine“ Reader, etwa von Pocketbook, Tolino oder Amazon, aber um Klassen besser. Das Boox kann zwar auch alle bekannten Formate verarbeiten, allerdings fehlt es an vielen Stellen doch an Komfort. So bietet etwa der hauseigene Buchladen nur lizenzfreie Werke, darunter Klassiker von Goethe. Die werden mit dem schrägen Zusatz „Geschäft“ zum Download angeboten – auch ein Überbleibsel der etwas fahrigen Übersetzung. Wer aktuelle Literatur schmökern will, muss dafür einen externen Shop anwählen – und sollte das über seinen Desktop-PC machen und dann die erworbenen Bücher auf das Boox laden. Immerhin zeigt das Gerät aber bunte Illustrationen einwandfrei an. Nutzer dürfen allerdings aufgrund der Displaytechnik keine satten Farben und Kontraste erwarten, sondern müssen mit etwas milchigen Farben vorliebnehmen. Wer handschriftliche Notizen oder eine schnelle Zeichnung festhalten will, kann das über eine spezielle App erledigen. Wahlweise bietet die ein leeres „Blatt“, karierte oder linierte Seiten zum Befüllen an. Mithilfe des Stylus macht das Schreiben und Kritzeln auch tatsächlich Spaß, Eingaben bringt das Boox recht flott aufs Display.

Das Boox Note Air 3C ist kein Gamer

Für noch mehr Einsatzmöglichkeiten steht der Google Play Store zur Verfügung. Über den lassen sich Apps auf das Boox laden, darunter auch Spiele oder etwa YouTube. Viel Sinn ergibt das nicht: Die Reaktionszeit des Displays ist derart träge, dass weder Zocken noch Filmegucken wirklich Spaß machen.

Fazit: Onyx Boox Note Air 3D

Mit dem Boox Note Air 3C bietet Onyx ein ambitioniertes Tablet an, das sich bei Verarbeitungsqualität und Leistungsdaten keine Blöße gibt. Allerdings bleiben die Einsatzmöglichkeiten beschränkt: Wer ab und zu ein E-Book lesen will und ansonsten auf der Suche nach einem digitalen Notizblock ist, sollte sich das Boox mal anschauen. Als Tablet-Ersatz taugt das Gerät aber aufgrund der mangelnden Performance kaum. Auch die ab und zu etwas flüchtig übersetzte Software trübt den Spaß ein wenig.